Tiergenetische Ressourcen in Deutschland - Genres
Tiergenetische Ressourcen in Deutschland - Genres
Tiergenetische Ressourcen in Deutschland - Genres
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
tiergenetische ressourcen <strong>in</strong> deutschland<br />
Erzielte Ergebnisse<br />
2007 trat das neue Tierzuchtgesetz <strong>in</strong> Kraft.<br />
Der Erhaltung tiergenetischer <strong>Ressourcen</strong> wird<br />
dar<strong>in</strong> hohe Priorität e<strong>in</strong>geräumt.<br />
Für R<strong>in</strong>d, Schwe<strong>in</strong>, Kan<strong>in</strong>chen sowie Geflügel ist e<strong>in</strong><br />
Monitor<strong>in</strong>g auf Basis sämtlicher verfügbarer Populationsdaten<br />
<strong>in</strong> die Wege geleitetet. Die Ergebnisse werden<br />
<strong>in</strong> der Zentralen Dokumentation <strong>Tiergenetische</strong>r<br />
<strong>Ressourcen</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> (TGRDEU) veröffentlicht.<br />
E<strong>in</strong>e Arbeitsgruppe des Fachbeirates <strong>Tiergenetische</strong><br />
<strong>Ressourcen</strong> erarbeitet e<strong>in</strong> Konzept für die Deutsche<br />
Genbank landwirtschaftlicher Nutztiere.<br />
Bund und Länder fördern die Lebenderhaltung lokaler,<br />
vom Aussterben bedrohter Rassen, zumeist auf<br />
Grundlage der sog. ELER-Verordnung (EU Verordnung<br />
(EG) Nr. 1698/ 2005 „Förderung der Entwicklung des<br />
ländlichen Raums durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds<br />
für die Entwicklung des ländlichen<br />
Raums“).<br />
Erfolgsgeschichten z.B. der Verkauf lokaler Spezialitäten<br />
zeigen Möglichkeiten für e<strong>in</strong>e nachhaltige<br />
Nutzung gefährdeter Rassen.<br />
Das Auftreten der Blauzungenkrankheit <strong>in</strong> Europa<br />
hat e<strong>in</strong>mal mehr die Bedeutung e<strong>in</strong>es Notfallplanes<br />
gegen den Verlust gefährdeter Rassen im Seuchenfall<br />
herausgestellt.<br />
tiergenetische ressourcen <strong>in</strong> deutschland<br />
Genetische Vielfalt sichert die Entwicklungsmöglichkeiten<br />
der Tierzucht – Rassen können sich an verschiedene<br />
Umweltbed<strong>in</strong>gungen anpassen, Landwirte und<br />
Tierzüchter auf geänderte Marktbed<strong>in</strong>gungen und Verzehrsgewohnheiten<br />
der Verbraucher reagieren. Durch<br />
den Erhalt tiergenetischer <strong>Ressourcen</strong> wird sichergestellt,<br />
dass landwirtschaftliche Nutztiere auch <strong>in</strong> Zukunft<br />
mit Fleisch, Milchprodukten oder Eiern ihren wichtigen<br />
Beitrag zur Deckung des menschlichen Nahrungsmittelbedarfs<br />
leisten können.<br />
Weitere Informationen zur<br />
Biologischen Vielfalt<br />
Bundesanstalt für landwirtschaft und ernährung<br />
Informations- und Koord<strong>in</strong>ationszentrum<br />
für Biologische Vielfalt<br />
Deichmanns Aue 29<br />
D–53179 Bonn<br />
Telefon: +49 (0)228 99 6845-3242<br />
Fax: +49 (0)228 6845-3105<br />
E-Mail: ibv@ble.de<br />
Internet: www.ble.de<br />
Informationen aus allen Bereichen der Agrobiodiversität<br />
f<strong>in</strong>den Sie unter www.genres.de, Informationen aus dem<br />
Tierzuchtbereich f<strong>in</strong>den Sie unter tgrdeu.genres.de.<br />
Der Fachbeirat <strong>Tiergenetische</strong> <strong>Ressourcen</strong> ist das zentrale<br />
beratende und koord<strong>in</strong>ierende Gremium im Nationalen<br />
Fachprogramm. Er setzt sich zusammen aus den Tierzuchtreferenten<br />
von Bund und Ländern, Wissenschaftlern,<br />
Vertretern der Züchtervere<strong>in</strong>igungen und nicht<br />
staatlichen Organisationen. Das Sekretariat kann unter<br />
der oben genannten Adresse kontaktiert werden.<br />
Wir danken stock.xchng, Angelika Schmelzer und Frank Gärtner für die Bildrechte.<br />
<strong>Tiergenetische</strong><br />
<strong>Ressourcen</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
das nationale Fachprogramm<br />
für erhaltung und nachhaltige nutzung
tiergenetische ressourcen <strong>in</strong> deutschland<br />
H<strong>in</strong>tergrund<br />
Die Welternährungsorganisation FAO hat 2007 anlässlich<br />
der 1. Internationalen Technischen Konferenz <strong>in</strong> Interlaken<br />
den „Weltzustandsbericht für <strong>Tiergenetische</strong> <strong>Ressourcen</strong>“<br />
veröffentlicht. Demnach ist <strong>in</strong> den letzten sechs<br />
Jahren im Durchschnitt e<strong>in</strong>e Nutztierrasse pro Monat<br />
ausgestorben. Rund 7.600 Rassen gibt es zwar weltweit,<br />
jedoch werden knapp 1.500, also etwa 20 %, als gefährdet<br />
e<strong>in</strong>gestuft. Die Mitgliedstaaten der FAO haben folglich<br />
beschlossen, diesem Trend mit e<strong>in</strong>em „Globalen Aktionsplan“<br />
entschieden entgegen zu wirken.<br />
Gefährdete Nutztierrassen <strong>in</strong><br />
<strong>Deutschland</strong><br />
Gemäß der „Roten Liste der gefährdeten e<strong>in</strong>heimischen<br />
Nutztierrassen <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>“ gelten 54 der 65 e<strong>in</strong>heimischen<br />
Rassen als gefährdet. Zur Umsetzung des<br />
Globalen Aktionsplans beschreibt das Nationale Fachprogramm<br />
entsprechend Maßnahmen, die Gefährdung<br />
zu begrenzen.<br />
17 %<br />
Phänotypische Erhaltungspopulation<br />
Ne < 50<br />
35 %<br />
Erhaltungspopulation<br />
50 < Ne < 200<br />
31 %<br />
Beobachtungspopulation<br />
200 < Ne < 1,000<br />
17%<br />
nicht gefährdete Population<br />
Ne > 1,000<br />
tiergenetische ressourcen <strong>in</strong> deutschland tiergenetische ressourcen <strong>in</strong> deutschland<br />
<strong>Deutschland</strong>s gefährdete Nutztierrassen<br />
anzahl rassen/tierart gefährdete Populationen<br />
tierart gesamt e<strong>in</strong>heimisch phänotypisch erhaltung Beobachtung<br />
nicht gefährdete<br />
Populationen<br />
Pferd ~ 100 14 6 3 3 2<br />
R<strong>in</strong>d 42 19 3 9 3 4<br />
Schwe<strong>in</strong> 11 6 1 3 – 2<br />
Schaf 61 22 1 7 12 2<br />
Ziege 25 4 – 1 2 1<br />
gesamt ~ 240 65 11 23 20 11<br />
Ziele des Nationalen<br />
Fachprogramms<br />
•<br />
Ziele des Nationalen Fachprogramms<br />
• die Vielfalt tiergenetischer <strong>Ressourcen</strong> langfristig <strong>in</strong><br />
wissenschaftlich abgesicherten und kosteneffizienten<br />
Programmen <strong>in</strong> situ und ex situ erhalten;<br />
• Evaluierung, Dokumentation und Zuchtversuche mit<br />
tiergenetischen <strong>Ressourcen</strong> für nachhaltige Tierproduktionssysteme;<br />
•<br />
den E<strong>in</strong>satz tiergenetischer <strong>Ressourcen</strong> <strong>in</strong> Natur- und<br />
Landschaftsschutzgebieten fördern;<br />
• Aktivitäten zur Erhaltung tiergenetischer <strong>Ressourcen</strong><br />
unterstützen sowie Zuständigkeiten zwischen Bund,<br />
Ländern sowie nicht staatlichen Organisationen und<br />
privaten Sponsoren vere<strong>in</strong>baren;<br />
• nationale, europäische und <strong>in</strong>ternationale Zusammenarbeit<br />
fördern und daraus resultierende Synergien<br />
nutzen.<br />
Aktivitäten<br />
Stand: Dezember 2010<br />
1. Ausbau der Infrastruktur<br />
2. E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es regelmäßigen Monitor<strong>in</strong>gs<br />
3. In situ Erhaltung (on-farm)<br />
4. Ex situ Erhaltung (Kryokonservierung)<br />
5. Präventive Maßnahmen im Seuchenfall<br />
6. Fördermaßnahmen<br />
7. Forschung und Entwicklung