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Harmonisches Ganzes
Sie sind Ästheten. In jeder Hinsicht. Silvia
Regolati und ihr Lebenspartner Salvatore
Lauria machen keine halben Sachen. Ausser
bei ihrem Logo. Sie lächeln verschmitzt. Dieses
ziert das Schaufenster der neu eröffneten
Libreria Ascona. Es symbolisiert ein offenes
Buch. „Oder eben den Sonnenaufgang“,
erklärt Regolati die nur halb angedeutete
Sonne. Dann dreht sie sich um und zeigt auf
das genau gegenüberliegende Fenster hinter
der Kasse. Dort hängt das blaumelierte
Gegenstück: der Mond. Die beiden Halbkreise
ergänzen sich. Führte man sie zusammen,
würden sie ein harmonisches Ganzes
bilden. Yin und Yang. Das Ineinanderfliessen
entgegengesetzter Kräfte.
Grosse Auswahl
Genau das ist es, was den seit letzten März
unter der Leitung von Silvia Regolati stehenden
Buchladen in Ascona ausmacht. Das Ineinanderfliessen
von klar strukturierter
Raumeinteilung und wärmespendenden Farben.
Von frischer Schlichtheit und kunstvollen
Details. Dass sowohl Regolati als auch
Lauria ausgebildete Architekten sind, wird
sofort ersichtlich. Nichts wurde dem Zufall
überlassen. Alles ist funktional und stilvoll
konzipiert. Der Kunde soll sich wohl fühlen
und sich in gediegen-gemütlichem Rahmen
den Büchern widmen können. Und Auswahl
gibt es dafür genug – in italienischer, französischer,
englischer und natürlich deutscher
Sprache.
Verkehr am Gotthard
Als Mitglied einer aus Verkehrs- und Planungsfachleuten bestehenden
Arbeitsgruppe der Alpeninitiative habe ich mich in den
letzten Jahren ausführlich mit Grundlagen und Konzepten für den
Verkehr am Gotthard auseinandergesetzt. Die nun in der Presse
bekannt gewordenen Argumente des Bundesrates für den Bau einer
zweiten Röhre für den Strassenverkehr am Gotthard halten einer
sachlichen Prüfung nicht stand. Insbesondere wurden folgende
Aspekte nicht angemessen berücksichtigt:
Auch wenn der Strassentunnel wegen Sanierungsarbeiten während
insgesamt 900 Tage nicht benützt werden kann, bleibt der
Nord – Süd Verkehr gewährleistet. Mit Bahnverlad kann ein ausreichendes
und gut funktionierendes Ersatzangebot bereitgestellt
werden. Das Tessin wird von der übrigen Schweiz nicht abgeschnitten.
Wenn die bestehenden Infrastrukturanlagen in den
Bahnhöfen Erstfeld und Biasca mit benützt werden, können die
Verladeanlagen für den Güterschwerverkehr mit weniger Landbedarf
und erheblich kostengünstiger erstellt werden, als gemäss
den offiziellen Studien. Entsprechende Konzepte bestehen.
Der Verlad der Lastwagen zwischen Erstfeld und Biasca soll nicht
nur als Provisorium während der Sanierung des Strassentunnels,
sondern als Dauerlösung eingerichtet werden. Neben den damit
erreichten bedeutenden Vorteilen für die Umwelt und für die Sicherheit
im Strassentunnel, können die Kosten für die Verladeanlagen
auf einen längeren Zeitraum amortisiert werden.
H. Wandeler, Zürich
www.ticinoweekend.ch
Die Website mit Tipps
für Weekends im Tessin
BERUF AUSBERUFUNG
Zum Lesen verführen
von Bettina Secchi
Seit März 2012 ist die Libreria Ascona in neuen
Händen. Die in Muralto wohnhafte Silvia
Regolati (49) hat aus der seit rund 50 Jahren
bestehenden Buchhandlung im Dorfkern Asconas
einen aparten Treffpunkt für verschie-
Ja zum Buch
TESSINER PRODUKT
Auf der Kantonsstrasse von Cevio nach
Bignasco im hintersten Maggiatal winkt
ein altes Steinhaus mit Europaflagge, Eichenfässern
und kunterbunter Blumenpracht
zur Einkehr. Das Kunsthandwerklädeli
der Familie Matasci nennt sich
Punto verde. Nebst unterschiedlichsten
heimischen Ess- und Trinkwaren wird
Murmeltierfett gegen Muskelschmerzen
feilgeboten. Aber auch Wein, Weinessig,
Liköre, Senf und allerlei Kräuter. Eine
besondere Spezialität ist der Valmaggeser
Pfeffer. Die Mischung darin, welche sich
densprachige Bücherfreunde geschaffen.
Durch Lesungen und andere noch zu bestimmende
Veranstaltungen möchte die Büchernärrin
auch Lesefaule zum Schmökern verführen.
„Bücher sind meine Leidenschaft“, erklärt die frischgebackene Geschäftsinhaberin. Schon als Kind
las sie in jeder freien Minute. Und dennoch entschied sie sich für ein Architekturstudium an der ETH
Zürich. Danach arbeitete sie in verschiedenen Tessiner Architekturbüros. Doch so richtig glücklich
wurde sie dabei nicht. Die Bücher fehlten ihr. In ihrer Freizeit half sie deshalb im Buchhandel aus.
Vor zehn Jahren beschloss sie, ihren Beruf aufzugeben und sich voll und ganz der Welt der Bücher
zu verschreiben. Dass sich ihr jetzt die Möglichkeit bietet, eine eigene Buchhandlung zu führen, sei
ein Glücksfall. „Obwohl ich eigentlich immer davon träumte.“
BRIEFE
Verkehrsfrust
Seit etwa 40 Jahren fahre ich regelmässig ins Tessin um hier
Ferien zu machen. Auffallend ist, dass die Polizei offenbar immer
weniger Zeit findet, den ausartenden Verkehr zu "bändigen".
Wenn man Polizisten sieht, dann sitzen sie meistens in Polizeiautos
um irgendein Ziel anzusteuern. Kaum ein Fahrzeug
hält die verlangte Geschwindigkeitslimite ein. Wer normal
fährt, wird von hinten gedrängelt und so zu höherem Tempo
"aufgefordert". Dies interessiert jedoch die Polizei offenbar
nicht besonders, denn es gibt fast keine Radarfallen (mit Personal)
im Tessin und wenn es welche gibt, dann werden sie oft
vorher "netterweise" noch angekündigt (z.B. Maggia-Tal), so
dass jeder weiss, dass er für 100 Meter die Geschwindigkeit reduzieren
muss. Das ist sehr raserfreundlich, aber ob es der Verkehrssicherheit
und der Staatskasse nützt?
R. Sieber, 9436 Balgach
Das Rosenfest des Deutschen Clubs
Wieder gab es herrlichen Sonnenschein beim diesjährigen Sommerfest
des Deutschen Clubs Tessin am Sonntag den
15.07.2012 im Hotel Eden Roc in Ascona. 125 gut gelaunte
und sommerlich elegant gekleidete Menschen nahmen an dem
Fest teil, das diesem Jahr unter dem Motto Festa delle Rose
stand. Überall waren hunderte zauberhaft duftende Rosen dekoriert
und machte dem Festa delle Rose alle Ehre. Beginnend
TESSINER PRODUKT
Der Scharfe aus
dem Maggiatal
ausgezeichnet für Grillfleisch eignet oder
wunderbar für die Würzung von Frischkäse,
Wurstwaren oder Hackfleisch gebraucht
werden kann, stammt aus dem
Geheimrezeptladen von Virgilio Matasci.
Weil das Gewürz so gut angekommen ist,
begann Matasci damit, es in kleinen Do-
20. Juli 2012
Forum
Vier Sprachen
Nächstes Jahr werde sie 50 Jahre alt. Seit
zwei Jahrzehnten sei sie mit Salvatore zusammen.
„Ich sehe die Libreria als eine Art Geburtstags-
und Jubiläumsgeschenk“, schmunzelt
die in Minusio aufgewachsene Tessinerin.
Lauria, der seinem angestammten Beruf weiterhin
treu bleibt, nickt zustimmend. Sie beide
hätten ihr ganzes Herzblut da hineingesteckt.
„Moment“, entschuldigt sich Regolati. In perfektem
Französisch gibt sie einer Kundin Auskunft
über zwei Romane. Neben ihrer Muttersprache
und Französisch spricht sie zudem
Englisch und Deutsch. Vor allem Letzteres sei
in Ascona wichtig. Deshalb ist die Auswahl an
deutschen Büchern auch besonders gross.
Tor zur Fantasie
Deutsche und Deutschschweizer hätten andere
Vorlieben als Tessiner oder Italiener, erklärt
die Fachfrau. „Während Nordländer sich
eher mit ganz spezifisch ausgewählten Themen
befassen, bevorzugen Südländer mehrheitlich
Bestseller.“ Lesen sei das Tor zu
Kreativität und Fantasie, ist sie überzeugt.
Durch Bücher lerne man andere Völker und
Sitten kennen und schätzen. Vorurteile könnten
abgebaut und Verständnis kann geweckt
werden. Zusammen mit ihrer Teilzeitmitarbeiterin
Ursula Wegmann möchte sie Brücken
schlagen zwischen den verschiedenen Kulturen.
Um ganz unterschiedliche Menschen
durch grenzüberschreitende Lektüre zusammenzuführen.
Yin und Yang eben.
mit einem Apero auf dem herrlichen Bootssteg genossen die anwesenden
Clubmitglieder und Gäste die musikalische Unterhaltung
von
Illi u Elisa. Höhepunkt des Abends war die musikalische Darbietung
des weltbekannten Tenors Ottavio Palmieri aus Brissago
begleitet von dem Pianisten Giovanni Brollo.
Er begeisterte das Publikum mit seinen Arien und wir freuen
uns schon, ihn beim Concerto Tre Tenori sotto delle Stelle am
Sonntag 22.07.2012 in Brissago zu hören. Nach einem exzellenten
Dinner, abgerundet mit einem lukullischen Dessertbuffet,
blieb kein Wunsch offen und es wurde bis nach Mitternacht
fleissig getanzt.
Peter Kascha, Ascona
Das geschieht nicht alle Tage: Die
Tessinerzeitung hat eine Fotografie
mit beigelegtem Text erhalten:
„In unserem Garten in Minusio
blüht derzeit eine über 7 Meter
hohe Blume einer alten Agave.“
Mit freundlichen Grüssen
S. Bosshart, Minusio
sen zu verkaufen. Aber selbst Gourmetspezialisten
konnten nach mehrmaligem
Probieren nicht darauf kommen, was
denn das Spezielle daran ausmacht. Obwohl
um die Zutaten an sich kein Geheimnis
besteht. Nebst grobkörnig
gehacktem Pfeffer ist das Weisswein,
Grappa von Americaninotrauben
und Gewürze.
Sollten Sie am Punto
verde vorbeikommen,
lohnt sich ein Halt
jedenfalls.
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