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auf die ricHTige BewerBungssTraTegie kommT es an Als Personalvermittler werden wir immer häufiger nach der perfekten Bewerbungsstrategie gefragt. Das Geheimrezept dafür ist eigentlich ganz einfach: Bewerbungen nicht zu breit streuen. warum dieser Punkt so wichtig ist, erfahren Sie gleich hier. Die Reichweite von Bewerbungen ist sowohl aus Bewerber- als auch aus unternehmenssicht sehr bedeutend. Vom Befolgen des Grundsatzes, Bewerbungen nicht ziellos zu verschicken, profitieren beide Seiten. Hier gilt: es kommt nicht auf die Quantität sondern auf die Qualität der Bewerbungen an. Der Gedanke, dass der kandidat seine Chancen erhöht, indem er viele Bewerbungen verschickt, ist ein absoluter Trugschluss. Je mehr Bewerbungen ziellos ausgesendet werden, desto höher wird die wahrscheinlichkeit, gleichermaßen mehr Absagen zu erhalten. Das erzeugt verständlicherweise Frust und ist im Bewerbungsprozeß nicht förderlich. Hinzu kommt der noch viel wichtigere Punkt, dass sich das ziellose Streuen von Bewerbungen auch negativ auf das Image des kandidaten 12 | kARRIeRe MAGAzIn auswirkt. ein Bewerber, der sich gleichzeitig auf mehrere verschiedene Positionen in einem unternehmen bewirbt, wird ganz gewiss nicht bevorzugt behandelt, nur weil seine unterlagen gleich in mehrfacher Ausführung vorliegen. Ganz im Gegenteil: ein solches Verhalten lässt den eindruck entstehen, der kandidat wüsste nicht, was er wirklich will. Die Auswirkungen dieses Beispiels können jedoch noch größere Dimensionen annehmen. In konzernen, ketten oder sonstigen Vereinigungen mehrerer unternehmen werden im Personalbereich immer häufiger zentrale Bewerberverwaltungssysteme genutzt. Dank dieser Programme ist es für unternehmen sofort einsehbar, wenn sich ein kandidat auf verschiedene Positionen innerhalb der Gruppe beworben hat. Fällt den Personalverantwortlichen ein solches Verhalten auf, wird automatisch auf eine wenig durchdachte Bewerbungsstrategie geschlossen. Dieses Beispiel zeigt, dass in immer komplexeren netzwerken dank moderner Systeme auch unternehmensübergreifend das individuelle Bewerberverhalten analysiert und bewertet werden kann. Dies unterstreicht den ernst gemeinten Rat an alle Bewerber, Positionen und ausschreibende unternehmen gezielt auszusuchen und Bewerbungen nicht wahllos zu vervielfältigen. recruiTing days
ein weiterer negativer Aspekt von nicht zielgerichteten Bewerbungen lässt sich im fortschreitenden einstellungsprozess finden. Hier kann es vorkommen, dass sich ein kandidat, nach- dem er seine unterlagen bei einer Vielzahl von Arbeitgebern eingereicht hat, in einem Vorstellungsgespräch wiederfindet, in das er eigentlich nie wollte bzw. in das er im Grunde nicht gehört. Spätestens an dieser Stelle bekommen auch die unternehmen die Auswirkungen einer unstrukturierten Bewerbungsstrategie zu spüren. Für Arbeitgeber ist die Mitarbeitersuche ein zeitaufwändiges und somit sehr kostenintensives unterfangen. Das Führen von Vorstellungsgesprächen mit „unpassenden“ kandidaten, die letztendlich nicht 100%ig am Job interessiert sind, kostet wertvolle Arbeitszeit. ein Bewerber, der sich darüber im klaren ist, dass die zu be- setzende Position nicht auf sein Profil passt oder nicht seinen erwartungen entspricht, verschwendet mit einem persönlichen Vorstellungsgespräch sowohl seine eigene zeit und Mühe als auch die des unternehmens. Darüber hinaus sollte ebenso ein „Testen des eigenen Marktwertes“ nicht der alleinige Grund sein, ein Interview zu führen. Daher raten wir allen kandidaten: nur bei ernst gemeinten Bewerbungen sollte eine einladung zum Vorstellungsgespräch wahrgenommen werden. Sobald ein unternehmen durchschaut, dass der Bewerbung die nötige ernsthaftigkeit fehlt, wirft dies verständlicherweise kein gutes licht auf den kandidaten. Die undurchdachte Bewerbungsstrategie kann sich auch nach dem Vorstellungsgespräch fortsetzen. In einigen Fällen schaffen es kandidaten im Bewerbungsprozeß sogar bis zum Vertragsabschluß und erkennen erst dann, dass es sich nicht um ihren Traumjob handelt. Die logische konsequenz: Sie sagen in letzter Sekunde ab. Auch hier liegt klar auf der Hand, dass unternehmen solche Botschaften nicht mit Freude entgegen nehmen. Das Phänomen der kurzfristigen Absagen, das verstärkt auftritt, wenn Bewerber ihren CV zu breit streuen, führt in erster linie zur Verärgerung des Arbeitgebers. Darüber hinaus beschert es dem kandidaten erneut Minuspunkte, die bei den Beteiligten sehr lange in erinnerung bleiben. und da sich der Ausspruch „Man trifft sich im leben immer zweimal“ schon sehr oft bewahrheitet hat, sollten auch Bewerber alles daran setzen, beim Arbeitgeber möglichst in positiver erinnerung zu bleiben, auch wenn es nicht bis zur unterzeichnung eines Arbeitsvertrags bzw. zu einer einstellung kommt. Denn auch entscheider wechseln irgendwann den Arbeitgeber, so dass der Multiplikatoreffekt nicht unterschätzt werden sollte. wir empfehlen deshalb allen kandidaten, sich vor dem Bewerbungsprozess ganz bewusst damit auseinanderzusetzen, wie eine neue berufliche Herausforderung aussehen soll. Hierbei helfen schon zentrale Fragen wie „was für ein Typ bin ich, was kann ich, was will ich und wo passe ich am besten rein“. nach der Beantwortung solcher grundlegender Fragen ist man als Bewerber schon einen entscheidenden Schritt weiter und kann sicherlich schon einige Arbeitgeber bzw. bestimmte Positionen ausschließen. Abschließend möchte ich zusammenfassen: Bereiten Sie Bewerbungen nur auf ausgewählte Angebote vor und ziehen Sie die gezielte Ansprache potentieller Arbeitgeber in jedem Fall dem Streuen möglichst vieler Bewerbungen vor. wir sprechen aus erfahrung und können bestätigen, dass dieser Rat ein entscheidender Baustein zur erfolgreichen Bewerbungsstrategie ist. wir wünschen allen lesern viel erfolg bei der Suche nach neuen beruflichen Herausforderungen. manuel konen geschäftsführer konen & Lorenzen recruitment consultants �� APRIl 2008 kARRIeRe MAGAzIn | 13
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