aktuell - BVA
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01 / 2009<br />
Foto: SVB<br />
<strong>aktuell</strong><br />
SOZIALVERSICHERUNGSANSTALT<br />
DER BAUERN<br />
Muskelschwäche – für Christian<br />
ein Leben im Rollstuhl Seite 12<br />
Alle Neuerungen und Werte für 2009: Seite 4 • Wissenswertes zum Thema Hofübernahme:<br />
Seite 6 • Unsere Serie über Hilfsmittel und Heilbehelfe: Seite 14 • Engagierte<br />
Weinbauern sammeln für „Licht ins Dunkel“: Seite 20 • Sichere Rinderhaltung:<br />
Seite 26 • Zum Herausnehmen: Infos zum Pensionsauszahlungsbeleg
Inhalt<br />
Inhalt 1/09<br />
Impressum<br />
auf Seite 32;<br />
Redaktionsschluss<br />
für diese Ausgabe<br />
18. Dezember 2008<br />
2 SVB Aktuell 1/2009<br />
Neues im Jahr 2009 Seite 4<br />
Neue Werte 2009 Seite 5<br />
ein wichtiges Ereignis in der bäuerlichen Familie<br />
Hofübergabe Seite 6<br />
Der Bauer als Versichertenvertreter Seite 8<br />
Start ins neue REGO-Jahr Seite 10<br />
Gesundheits-Aktiv-Wochen und Traktor-Fahrsicherheitskurse<br />
Termine 2009 Seite 11<br />
Wir wollen keines unserer Kinder missen… Seite 12<br />
Drei von sieben Kindern verbringen ihr Leben im Rollstuhl am Bauernhof<br />
Heilmittel und Heilbehelfe Seite 14<br />
Orthopädische Schuheinlagen<br />
Die Bühne ist mein Leben Seite 16<br />
Oliver Haidt ist der Promi am Bauernhof<br />
Kraftquellen im Alltag Seite 18<br />
Nur Impfen schützt vor FSME! Seite 18<br />
Wahlarzthonorarnoten Seite 19<br />
Was ist bei der Vorlage zu beachten?<br />
Das Weinquartett Seite 20<br />
Weinbauern mit sozialem Engagement<br />
Ein tolles Angebot für pflegende Angehörige Seite 22<br />
Alkohol – (k)ein Tabu? Seite 23<br />
Körperliches Gleichgewicht Seite 24<br />
Sicher durch den Winter Seite 25<br />
Sichere Rinderhaltung Seite 26<br />
Forstliche Sicherheitsbestimmungen Seite 28<br />
Prosit 2009! Seite 23<br />
Lena auf Entdeckungsreise<br />
Gesundheitsaktionen für Kinder und Jugendliche Seite 32<br />
Liebe<br />
bäuerliche Familien!<br />
Die Sozialversicherungsanstalt der Bauern<br />
(SVB) übermittelt Ihnen in dieser Ausgabe eine Reihe<br />
von wichtigen Informationen im Zusammenhang<br />
mit den sozialpolitischen Veränderungen der letzten<br />
Wochen und Monate, die ich rückblickend kurz beleuchten<br />
und dabei auch einen Blick in die Zukunft<br />
richten möchte.<br />
Die neue Gesetzeslage bei der Pflegegeldzuerkennung<br />
berücksichtigt nun ab 1. Jänner 2009<br />
auch Demenz-Erkrankungen und sieht darüber hinaus<br />
eine deutliche Anhebung zwischen vier und<br />
sechs Prozent je nach Pflegegeldstufe vor. Bei dieser<br />
Gelegenheit möchte ich aber wieder einmal anmerken,<br />
dass das Pflegegeld alle die bekommen,<br />
die die Pflege brauchen. Jedoch das Geld soll, nein,<br />
besser gesagt muss, an jene weitergegeben werden,<br />
die die Pflege durchführen. Egal in welchem<br />
Verwandtschaftsverhältnis sie zu dem Pflegegeldbezieher<br />
stehen. Ich denke, dass auch die Pensionsanpassung<br />
gerecht und ausgewogen durchgeführt<br />
wurde.<br />
Neben den gesetzlichen Maßnahmen hat die<br />
SVB natürlich eine Reihe wichtiger Aufgaben und<br />
Leistungen erfüllt und immer wieder versucht, allen<br />
unseren Versicherten ein verlässlicher Partner<br />
durchs Leben zu sein. So haben wir im Rahmen<br />
der freiwilligen Leistungen nicht nur für psychisch<br />
Kranke, den Erholungsaktionen für Kinder oder zum<br />
Beispiel mit den Gesundheitsaktivwochen wichtige<br />
Hilfe geboten, sondern vor allem über 12.000 Heilverfahren<br />
ermöglicht, wobei Gesundheit gefestigt<br />
und Heilung erreicht wurde.<br />
So groß die Erfolge bisher waren, so wichtig<br />
ist es, dass wir auch einen Blick nach vorne machen.<br />
Bei den Vereinbarungen zur neuen Bundesregierung<br />
wurden vor allem zwei wichtige Aspekte<br />
berücksichtigt. Vorrangig soll im Pensionsrecht verwirklicht<br />
werden, dass schwer kranken Menschen<br />
vor Erreichung des Berufschutzes eine Sicherung<br />
durch eine Pensionszuerkennung gegeben werden<br />
kann. In weiterer Folge wollen wir auch die Angehörigenpflege<br />
nachhaltig verbessern und für diesen<br />
Einsatz eine zusätzliche Anerkennung im Pensionsrecht<br />
erreichen.<br />
Insgesamt glaube ich, dass es darum geht, das<br />
hohe Niveau unseres Sozialsystems zu halten, deren<br />
Finanzierung zu sichern und sich den neuen<br />
Gegebenheiten anzupassen. So wie bisher, wollen<br />
wir auch im Jahr 2009 der Partner der bäuerlichen<br />
Familien sein und uns bemühen, im Rahmen<br />
der gesetzlichen Möglichkeiten unseren Versicherten<br />
Gesundheitsleistungen und bestmögliche Beratung<br />
anzubieten, um ihnen in schwierigen Lebenssituationen<br />
zu helfen.<br />
So bedanke ich mich für das Vertrauen, dass<br />
wir immer wieder mitgeteilt erhalten, möchte aber<br />
auch offen sein für Kritik und konstruktive Vorschläge.<br />
Denn nur so kann man weitere Verbesserungen<br />
andenken und durchführen.<br />
Alles Gute, vor allem Gesundheit, Glück und Erfolg<br />
im Neuen Jahr. Das wünscht Ihnen<br />
Ihr Obmann<br />
Karl Donabauer<br />
Vorwort<br />
Obmann<br />
Abg.z.NR<br />
ÖKR Karl Donabauer<br />
SVB Aktuell 1/2009<br />
3<br />
Foto: Lackinger
Aktuelles Aktuelles<br />
2009<br />
Absenkung des fiktiven<br />
Ausgedinges<br />
Neues im Jahr<br />
Mit 1. Jänner 2009 wird die Höchstanrechnung des<br />
pauschalierten Ausgedinges um einen weiteren Prozentpunkt<br />
von 21 % auf 20 % des jeweils in Anwendung<br />
stehenden Ausgleichszulagenrichtsatzes abgesenkt.<br />
Das bringt allen bäuerlichen Ausgleichszulagenbeziehern<br />
ein Mehr an monatlicher Ausgleichszulage.<br />
Zuschuss zu den Energiekosten<br />
Personen, die im November 2008 eine Ausgleichszulage<br />
bezogen, erhielten mit der Novemberpension<br />
d.h. zum 1. Dezember 2008 für die Monate Oktober<br />
2008 bis April 2009 210,- Euro als einmaligen Energiekostenzuschuss.<br />
Personen, die erst ab Dezember oder später eine<br />
Ausgleichszulage erhalten, gebührt dieser Zuschuss<br />
aliquot (monatlich EUR 30,-) für die noch verbleibenden<br />
Monate als Einmalzahlung.<br />
Die Höhe des Energiekostenzuschusses als einmalige<br />
Zahlung beträgt bei AZ-Bezug ab<br />
November 2008 EUR 210,-<br />
Dezember 2008 EUR 150,-<br />
Jänner 2009 EUR 120,-<br />
Februar 2009 EUR 90,-<br />
März 2009 EUR 60,-<br />
April 2009 EUR 30,-<br />
Verlängerung der<br />
Langzeitversichertenregelung<br />
(Hacklerregelung)<br />
Die so genannte „Hacklerregelung“ wird bis zum<br />
Jahr 2013 verlängert.<br />
Nach dieser Regelung können Frauen, die bis zum<br />
31.12.1958 geboren wurden und 480 Beitragsmonate<br />
bzw. 40 Beitragsjahre erworben haben, bereits<br />
nach Vollendung des 55. Lebensjahres und Männer,<br />
die bis 31.12.1953 geboren wurden und 540 Beitragsmonate<br />
bzw. 45 Beitragsjahre nachweisen können,<br />
bereits nach Vollendung des 60. Lebensjahres<br />
ohne Pensionsabschläge eine vorzeitige Alterspension<br />
bei langer Versicherungsdauer in Anspruch nehmen.<br />
Nunmehr werden auch Zeiten der Ausübung einer<br />
gewerblichen Tätigkeit bzw. der Ausübung einer Tätigkeit<br />
in der Land- und Forstwirtschaft vor Einführung<br />
der Pflichtversicherung in der Pensionsversi-<br />
cherung nach dem Gewerblichen Sozialversicherungsgesetz<br />
(GSVG) bzw. nach dem Bauern-Sozialversicherungsgesetz<br />
(BSVG) als Beitragszeiten<br />
im Rahmen der Langzeitversichertenregelung gezählt.<br />
Für die Berücksichtigung dieser Zeiten ist keine<br />
Beitragsleistung erforderlich. Darüber hinaus werden<br />
nun Ersatzmonate des Krankengeldbezuges ab<br />
01.01.1971 auch als Beitragsmonate gezählt.<br />
Alle Pensionen mit Stichtag ab 01.08.2008 werden<br />
nochmals amtswegig durch die Sozialversicherung<br />
der Bauern überprüft, ob sich mit dieser Regelung<br />
eine Verbesserung für die Betroffenen ergibt. Wird<br />
ein Antrag bis zum 31.12.2008 von betroffenen Versicherten<br />
gestellt und sind die Voraussetzungen (inkl.<br />
Aufgabe des Betriebes) erfüllt, gebührt die Pension<br />
rückwirkend frühestens mit 01.08.2008.<br />
Gestaffelte Erhöhung des<br />
Pflegegeldes<br />
Mit Wirkung 1. Jänner 2009 wird das Bundespflegegeld<br />
deutlich erhöht. In den Pflegegeldstufen 1 und<br />
2 wird dieses um vier Prozent, in der Stufe 3 bis 5<br />
um fünf Prozent und in den Stufen 6 und 7 um sechs<br />
Prozent angehoben.<br />
Darüber hinaus gibt es Verbesserungen bei der Einstufung<br />
von schwer geistig oder schwer psychisch<br />
behinderten, insbesondere demenziell erkrankten<br />
Personen, sowie bei schwerst behinderten Kindern<br />
und Jugendlichen. Bei diesen Personen werden Erschwerniszuschläge<br />
angerechnet. Die Höhe dieser<br />
Erschwerniszuschläge wird in der nächsten Zeit in<br />
der Einstufungsverordnung zum Bundespflegegeldgesetz<br />
festgelegt werden.*<br />
24-Stunden-Betreuung – Höhere<br />
Förderung und Entfall der<br />
Vermögensgrenze<br />
Seit 1. November 2008 gibt es auch in der 24-Stunden-<br />
Betreuung Verbesserungen. Die Förderung wird bei der<br />
selbstständigen Betreuung von 225,– auf 550,– Euro<br />
pro Monat und beim „unselbstständigen Modell“ von<br />
800,– auf 1.100,– Euro pro Monat angehoben (jeweils<br />
für zwei beschäftigte Betreuungspersonen).<br />
Zusätzlich können alle Personen, die nach den Bestimmungen<br />
der 24-Stunden-Betreuung zuhause<br />
gepflegt werden, unabhängig von ihrem Vermögen<br />
eine finanzielle Unterstützung zur 24-Stunden-Betreuung<br />
erhalten.<br />
* Stand: 10.12.2008<br />
Neue Werte<br />
BEITRAGSWESEN<br />
Beitragsaufwertung 2009 2,5 %<br />
Beitragssätze:<br />
AKTIVE<br />
Krankenversicherung 7,65 %<br />
Unfallversicherung 1,9 %<br />
Pensionsversicherung 15,0 %<br />
Zusatzbeitrag bei Beitragsgrundlagen-Option<br />
3,0 %<br />
d. Beitragssumme<br />
Zusatzbeitrag für Angehörige 3,4 %<br />
PENSIONISTEN<br />
Krankenversicherung 5,1 %<br />
Solidaritätsbeitrag 0,5 %<br />
Mindestbeitragsgrundlage<br />
Pauschalsystem<br />
Kranken-, Unfallversicherung € 660,15<br />
Pensionsversicherung<br />
bei Beitragsgrundlagenoption<br />
€ 357,74<br />
Kranken-, Unfallversicherung € 1.240,49<br />
Pensionsversicherung € 357,74<br />
Höchstbeitragsgrundlage € 4.690,–<br />
KRANKENVERSICHERUNG<br />
Behandlungsbeitrag € 8,08<br />
Rezeptgebühr pro Medikament € 4,90<br />
Wochengeld tägl. € 25,57<br />
Kinderbetreuungsgeld tägl. € 14,53<br />
(bei verkürzter Bezugsdauer € 20,80<br />
bzw. € 26,60)<br />
Mindestkostenanteil<br />
für Heilbehelfe und Hilfsmittel € 26,80<br />
Sehbehelfe-Mindestkostenanteil € 80,40<br />
Zuzahlung bei Heilverfahren<br />
und sonstigen Aufenthalten<br />
(z.B. Genesungsaufenthalte)<br />
€ 7,–/€ 12,38/€ 17,81 (je nach Einkommen)<br />
2009<br />
UNFALLVERSICHERUNG<br />
Erhöhung der Renten 3,4 %<br />
(bereits per 1.11.2008 erfolgt)<br />
Gesamtsolidarische<br />
Bemessungsgrundlage € 17.148,45<br />
Versehrtengeld tägl. € 10,11<br />
PENSIONSVERSICHERUNG<br />
Ausgleichszulagen-Richtsätze 2009<br />
Alters- und Erwerbsunfähigkeitspensionen<br />
für Alleinstehende € 772,40<br />
für Ehepaare € 1.158,08<br />
Erhöhung pro Kind € 80,95<br />
Witwen und Witwerpensionen € 772,40<br />
Waisenpensionen bis zum 24. Lj.<br />
Halbwaisen € 284,10<br />
Vollwaisen € 426,57<br />
Waisenpensionen ab dem 24. Lj.<br />
Halbwaisen € 504,84<br />
Vollwaisen € 772,40<br />
PFLEGEGELD<br />
Stufe 1 € 154,20<br />
Stufe 2 € 284,30<br />
Stufe 3 € 442,90<br />
Stufe 4 € 664,30<br />
Stufe 5 € 902,30<br />
Stufe 6 € 1.242,–<br />
Stufe 7 € 1.655,80<br />
4 SVB Aktuell 1/2009 SVB Aktuell 1/2009 5
Foto: SVB<br />
Aktuelles Aktuelles<br />
Hofübergabe<br />
Bild oben: Die Teilnehmer<br />
der Podiumsdiskussion:<br />
Präs. Hechenberger, Vors.<br />
ÖKR Fischer, Bundesobfrau<br />
Köstinger, Jungübernehmer<br />
Hebesberger, Moderator<br />
Woertz<br />
Bild rechts: Die<br />
Bundesobfrau der<br />
Jungbauernschaft Elisabeth<br />
Köstinger beleuchtete die<br />
Hofübergabe aus Sicht der<br />
jungen Bäuerinnen und<br />
Bauern.<br />
Obmann Donabauer<br />
betonte die gute soziale<br />
Absicherung der<br />
Übergebergeneration.<br />
Foto: SVB<br />
ein wichtiges Ereignis in der bäuerlichen Familie<br />
Ganz im Zeichen der Hofübergabe/Hofübernahme<br />
stand der Tag der jungen<br />
Landwirtschaft, der am 29. Oktober 2008<br />
in der SVB in Wien stattfand. Dabei wurden<br />
die verschiedenen Aspekte – beginnend<br />
von der wirtschaftlichen, steuerlichen bis<br />
hin zur zwischenmenschlichen Warte – sowohl<br />
aus Sicht der jungen Generation als<br />
auch der Übergeber beleuchtet.<br />
Obmann Donabauer sprach als wichtigste Voraussetzung<br />
für eine gelungene Hofübergabe das<br />
rechtzeitige und umfassende Gespräch innerhalb<br />
der Familie an. „Die junge Generation hat Chancen<br />
wie nie zuvor, aber auch Risken, die es damals<br />
noch nicht gab. Wir als Übergebergeneration dürfen<br />
die Übernehmer nicht überfordern. Vor allem haben<br />
die Eltern heute nichts zu verlieren, weil sie in allen<br />
Lebenssituationen durch die bäuerliche Sozialversicherung<br />
gut abgesichert sind“, gab der Obmann<br />
den Anwesenden als Botschaft mit.<br />
Als wichtigstes Ereignis im Leben einer Bauernfamilie<br />
bezeichnete die Bundesobfrau der Österreichischen<br />
Jungbauernschaft Elisabeth Köstinger<br />
die Hofübergabe, denn es bildet den Abschluss<br />
der einen und den Neuanfang der anderen Generation.<br />
Um den Betrieb als wirtschaftliche Einkommensbasis<br />
zu halten, müssen die Jungübernehmer<br />
viele Aspekte berücksichtigen, die von den Interessen,<br />
der Ausbildung bis hin zu den Zukunftschancen<br />
reichen. Abschließend verdeutlichte Köstinger:<br />
„Die Landwirtschaft hat große Chancen, wenn wir<br />
uns selbstbewusst den Herausforderungen stellen.<br />
Viele junge Bäuerinnen und Bauern sind bereit,<br />
einen Hof selbstständig zu bewirtschaften und<br />
zu führen.“<br />
In einer Podiumsdiskussion wurden die unterschiedlichen<br />
Aspekte der Hofübergabe intensiv<br />
beleuchtet. Ing. Josef Hechenberger, Präsident<br />
der Landwirtschaftskammer Tirol und Leiter<br />
der Arbeitsgruppe des Landwirtschaftsministe-<br />
Foto: SVB<br />
riums „Jungübernehmerinnen und Jungübernehmer“,<br />
verdeutlichte den Wert der Aus- und Weiterbildung<br />
der angehenden Landwirte. Für ihn muss<br />
aber auch das Marketing in der Landwirtschaft einen<br />
entsprechenden Stellenwert erhalten, unter<br />
dem Motto „Was leisten die österreichischen Bäuerinnen<br />
und Bauern“. Die Vorsitzende der SVB-<br />
Kontrollversammlung und langjährige Bundesbäuerin<br />
Aloisia Fischer stellte den Menschen in den<br />
Mittelpunkt ihres Statements. Das Miteinander, das<br />
laufende Gespräch und die Akzeptanz des Menschen<br />
so wie er ist, sind Voraussetzungen für eine<br />
erfolgreiche Zukunft und überlebensfähige Betriebe.<br />
Bundesobfrau Elisabeth Köstinger beschäftigte<br />
sich mit dem neuen Bild der Bäuerin in<br />
der Landwirtschaft. Viele haben heute einen anderen<br />
Beruf erlernt und stehen auf eigenen Füßen. So<br />
gilt es nunmehr, ihre Leistungen auf dem Hof sichtbar<br />
zu machen, aber auch die Präsenz der Frauen<br />
in den verschiedenen bäuerlichen Gremien zu er-<br />
höhen. Franz Hebesberger, selbst Jungübernehmer<br />
in Oberösterreich, berichtete anhand seiner eigenen<br />
Erfahrungen, wie wichtig es ist, die junge<br />
Generation rechtzeitig in den Betrieb einzubinden.<br />
Dipl.-Ing. Edith Klauser, Sektionschefin im Lebensministerium,<br />
ging in ihrem Impulsreferat auf<br />
die Zukunftstrends und Perspektiven der österreichischen<br />
Landwirtschaft ein, berichtete aber auch<br />
über eine Arbeitsgruppe der Grünen Offensive des<br />
Ministeriums, die sich mit dem Thema „Jungübernehmerinnen<br />
und Jungübernehmer“ beschäftigt.<br />
Als Erfolgsfaktoren für die junge Generation nannte<br />
Klauser 5 K`s: Kalkulation, Koordination, Kooperation,<br />
Konzentration und Kommunikation. Abschließend<br />
betonte die Sektionschefin: „Junge, erfolgreiche<br />
Bäuerinnen und Bauern sind gefragt“.<br />
Eine schwerpunktmäßige Information erhielten die<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer in zwei Workshops.<br />
Im Mittelpunkt des ersten Workshops standen<br />
die Pensionsversicherung, der notarielle Übergabsvertrag<br />
sowie die Lebensberatung und Bildungsmaßnahmen.<br />
Der zweite Themenblock hatte<br />
das bäuerliche Beitragswesen und das Steuerrecht<br />
zum Inhalt. Auf besonderes Interesse stieß dabei<br />
der Übergabsvertrag und dessen Vorbereitung, wodurch<br />
wichtige Entscheidungen sowohl für Übergeber<br />
als auch Übernehmer getroffen werden.<br />
Die Referenten des einen<br />
Workshops: v.l.n.r. AlStv.<br />
Dr. Jilke, Dr. Reilinger, Mag.<br />
Egger, Köstinger, Rektor Ing.<br />
Mag. Haase<br />
Bild links: Großes Interesse<br />
bei den Zuhörerinnen und<br />
Zuhörern<br />
Bild links: DI Edith Klauser<br />
(Lebensministerium)<br />
berichtete über die<br />
Zukunftsperspektiven der<br />
Landwirtschaft.<br />
Der andere Workshop<br />
hatte beitrags- und<br />
steuerrechtliche Aspekte<br />
der Hofübergabe zum Inhalt.<br />
Bild Mitte: SVB-<br />
Abteilungsleiter Dir.Rat<br />
Trawnitschek<br />
Bild rechts: Mag. Weber<br />
(LBG Wirtschaftstreuhand<br />
GmbH)<br />
6 SVB Aktuell 1/2009 SVB Aktuell 1/2009 7<br />
Foto: SVB<br />
Fotos: SVB<br />
Foto: SVB
Foto: SVB<br />
Aktuelles Aktuelles<br />
Werner Pressler aus<br />
Edelschrott<br />
Der Bauer als<br />
Versichertenvertreter<br />
Alle Sozialversicherungsträger, also auch die Sozialversicherungsanstalt der Bauern<br />
(SVB), werden im Rahmen der Selbstverwaltung verwaltet. Das bedeutet, dass nicht der<br />
Staat diese öffentlich-rechtlichen Einrichtungen führt, sondern dies Vertretern der Versicherten<br />
überträgt. Alle Bauern Österreichs sind bei der SVB sozialversichert, daher werden<br />
auch sämtliche Entscheidungen für Bauern von Bauern getroffen.<br />
Diesmal werden in unserer Serie drei Versichertenvertreter aus der Steiermark vorgestellt,<br />
die allesamt im Regionalen Leistungsausschuss und in der Generalversammlung<br />
die Interessen der Bauernschaft vertreten.<br />
Dem Herrgottsegen ganz nah…<br />
Nur wenige Meter(!) neben der Kirche, mitten in<br />
der Ortschaft Edelschrott (Bez. Voitsberg), steht der<br />
Bauernhof von Werner Pressler (45), der hier mit<br />
seiner Gattin Gudrun (44) eine 55-Hektar-Landwirtschaft<br />
betreibt. Zwei, drei Schritte vom ehemaligen<br />
Pfarrhof entfernt, wo die Pressler’s mit ihren zwei<br />
Kindern (22 und 17) und dem Altbauern (75) woh-<br />
nen, grasen rund 35 Stück Fleckvieh auf der Weide,<br />
die eine solide Basis für eine erfolgreiche Milchwirtschaft<br />
bilden. Seit knapp einem Jahr ist Werner<br />
Pressler Mitglied im „Regionalen Leistungsausschuss“<br />
der SVB-Steiermark, wobei er sich vor<br />
allem um die Anliegen, Sorgen und Nöte der bäuerlichen<br />
Versicherten aus der Weststeiermark kümmert.<br />
Der Obmann der Bezirksbauernkammer Voitsberg<br />
sieht sich dabei auch als unterstützendes Verbindungsglied:<br />
„Ich versuche der direkte Ansprechpartner<br />
für meine Standeskollegen zu sein, möchte<br />
den Informationsfluss vom Regionalbüro zu den<br />
Versicherten und umgekehrt verbessern und wenn<br />
möglich noch ausbauen“. Auf seine persönliche Situation<br />
angesprochen meinte der Landwirtschaftsmeister:<br />
„Wir befinden uns derzeit aufgrund der<br />
räumlichen Lage gerade in der spannenden Vorbereitungs-<br />
und Planungsphase, um einen Aussiedlerhof<br />
zu verwirklichen“.<br />
Ein Teamplayer und<br />
Brückenbauer…<br />
Schon seit mehr als zehn Jahren ist Matthias<br />
Kranz (55) an vorderster Front für die bäuerlichen<br />
Versicherten im Einsatz und damit auch als Versichertenvertreter<br />
aktiv in der Sozialversicherungsanstalt<br />
der Bauern tätig. Der zweifache Vater bewirtschaftet<br />
mit seiner Familie in Spielberg einen<br />
35-Hektar-Biobetrieb mit vorwiegend Milchproduktion<br />
und der speziellen Aufzucht des steirischen<br />
Murbodner-Rindes, wovon rund 70 Stück im fast<br />
neuen Stall stehen. Der Kammerobmann des Bezirkes<br />
Knittelfeld war auch Mitinitiator der „Genussregion<br />
Murtaler Steirerkäse“ und ist dabei nach wie<br />
vor die treibende Kraft, Tradition und Bodenstän-<br />
digkeit hoch zu halten: „Die Bäuerinnen und Bauern<br />
sind die Botschafter für die ganze Region und<br />
dies versuchen wir in Teamarbeit gemeinsam noch<br />
zu verstärken“. Zu seiner Funktion als Versichertenvertreter<br />
meinte der engagierte Bauer: „Ich versuche<br />
einen Brückenschlag zwischen den Generationen<br />
und möchte dabei das tolle Serviceangebot<br />
der SVB zu den Versicherten tragen“. „Es freut<br />
mich auch ganz besonders, dass eine so wichtige<br />
Aktion wie die ‚Gesunheitsaktivwochen’ bei uns in<br />
Kleinlobming durchgeführt werden und so die Region<br />
beleben“.<br />
Der Mensch im Mittelpunkt…<br />
Im Jahr 1993 war Franz Titschenbacher (44)<br />
einer der jüngsten Bürgermeister in der Steiermark,<br />
als er das Amt in der 2700-Seelen-Gemeinde<br />
Irdning übernahm und bis heute noch immer inne<br />
hat. Der Vater von drei Kindern im Alter von14,<br />
13, und 11 Jahren betreibt mit seiner Frau Ulrike<br />
(36) am elterlichen Hof eine Milchwirtschaft mit<br />
50 Stück Vieh. Darüber hinaus bildet die Mitgliedschaft<br />
bei der „Biowärme Irdning“ ein erfolgreiches<br />
zweites Standbein mit einer 23-Hektar Forstwirtschaft.<br />
Dass der Kommunalpolitiker und Bauer in<br />
den verschiedensten Interessenvertretungen und<br />
Organisationen seinen Mann stellt, ist fast selbstverständlich.<br />
Was ihn seit 2002 motiviert auch in<br />
der bäuerlichen Sozialversicherung mitzuarbeiten,<br />
schildert der 44-Jährige im Gespräch: „Bei vielen<br />
Einzelschicksalen ist Hilfestellung notwendig, damit<br />
bei Unfall, Krankheit oder anderen Notsituationen<br />
der Hof in halbwegs geordneten Bahnen weitergeführt<br />
werden kann. Und hier zeichnet sich die SVB<br />
als ganz tolle Gemeinschaft aus, wobei vor allem<br />
der familiäre Umgang zwischen den Mitarbeitern<br />
und Funktionären und den Betroffenen ganz bemerkenswert<br />
ist. Hier steht bei Härtefällen der Versicherte<br />
als Mensch im Mittelpunkt.“<br />
Franz Titschenbacher aus<br />
Irdning<br />
Bild links: Matthias Kranz<br />
aus Spielberg<br />
8 SVB Aktuell 1/2009 SVB Aktuell 1/2009 9<br />
Foto: SVB<br />
Foto: SVB
Foto: SVB<br />
Aktuelles<br />
10 SVB Aktuell 1/2009<br />
Start ins neue<br />
REGO-Jahr<br />
Seit 01.01.2008 müssen Versicherte nur<br />
mehr maximal 2 % ihres Nettoeinkommens<br />
an Rezeptgebühr pro Kalenderjahr aufwenden<br />
(Rezeptgebührenobergrenze = REGO). Sobald<br />
ihre Rezeptgebühren diese Obergrenze erreicht<br />
haben, sind sie für den Rest des Jahres von<br />
der Entrichtung der Rezeptgebühr befreit.<br />
Die hohe Zahl an Befreiungen, die im Laufe des<br />
Jahres 2008 allein im bäuerlichen Bereich auf ca.<br />
25.000 Versicherte angewachsen ist, zeigt deutlich,<br />
dass diese Maßnahme voll gegriffen hat. Erstmals<br />
konnte damit flächendeckend in Österreich eine<br />
einkommensbezogene – und damit insgesamt<br />
treffsicherere und gerechtere – Begrenzung von<br />
Kostenanteilen eingeführt werden, die auch auf<br />
breite Akzeptanz gestoßen ist.<br />
Mit 01.01.2009 hat ein neues Beobachtungsjahr<br />
begonnen. Dies hat zur Folge, dass im Laufe des<br />
Jahres 2009 wiederum so viele Rezeptgebühren<br />
bezahlt werden müssen, bis 2 % des Nettoeinkommens<br />
erreicht sind.<br />
Betroffene sollten daher nicht überrascht sein,<br />
wenn sie beim ersten Arztkontakt im neuen Jahr<br />
vom Arzt oder der Ordinationsgehilfin die Auskunft<br />
erhalten, dass eine Rezeptgebührenbefreiung beim<br />
Stecken der e-card nicht mehr angezeigt wird. Dies<br />
ist Folge der gesetzlichen Konstruktion, dass jeder<br />
Versicherte in einem zumutbaren Ausmaß, nämlich<br />
mit 2 % seines Nettoeinkommens, zur Finanzierung<br />
der Medikamentenkosten beitragen soll. Wenn sich<br />
das Einkommen im Wesentlichen nicht geändert<br />
hat und auch der Medikamentenbezug unverändert<br />
bleibt, wird im Laufe des Jahres 2009 die Rezeptgebührenbefreiung<br />
wieder eintreten.<br />
Die Rezeptgebührenbefreiung wegen Erreichens<br />
der Obergrenze wurde vor allem deshalb eingeführt,<br />
weil es eine große Zahl von Versicherten gab,<br />
die aufgrund ihres Einkommens nach den Richtlinien<br />
über die Rezeptgebührenbefreiung nicht befreit<br />
werden konnten. Weil sich an dieser Situation<br />
grundsätzlich nichts geändert hat, ist daher das<br />
Einbringen eines Rezeptgebührenbefreiungsantrages<br />
nach Wegfall einer allfälligen REGO-Befreiung<br />
nicht zielführend, weil dieser Antrag regelmäßig<br />
wieder abgelehnt werden müsste.<br />
Die SVB ist in den ersten Jännertagen 2009 schriftlich<br />
an alle Personen herangetreten, bei denen eine<br />
Befreiung wegen Überschreitens der Obergrenze<br />
bis zur Aussendung bekannt geworden ist und<br />
hat sie über das neue REGO-Konto informiert.<br />
Bei Fragen zur REGO-Befreiung lesen Sie bitte die<br />
ausführlichen Informationen im REGO-Folder, der<br />
der Nr. 3/2008 (Juli-Nummer) der SVB-Aktuell beigelegt<br />
war. Dieser Folder kann auch noch nachbestellt<br />
werden.<br />
Bei Fragen zu REGO sind wir unter folgenden Telefonnummern<br />
erreichbar:<br />
Wien/NÖ 01/79706-2590<br />
Burgenland 02682/63116-3590<br />
Oberösterreich 0732/7633-4590<br />
Salzburg 0662/874591-5590<br />
Tirol 0512/52067-6590<br />
Vorarlberg 05574/4924-7590<br />
Steiermark 0316/343-8590<br />
Kärnten 0463/5845-9590<br />
w w w . s v b . a t<br />
T e r m i n e<br />
Gesundheits-Aktivwochen (GAW)<br />
Etwas für sich, für die Gesundheit und Lebensqualität<br />
tun, damit Sie als Bäuerinnen und Bauern möglichst<br />
lange gesund und aktiv bleiben können. Das<br />
ist das Ziel, das die Sozialversicherungsanstalt der<br />
Bauern mit der „Gesundheits-Aktivwoche“ verfolgt.<br />
Geboten wird unter anderem tägliche Bewegung,<br />
Ausgleichsübungen, Entspannungstechniken und<br />
Fachgespräche. Themen dazu sind z. B.: „Ergonomisch<br />
richtige Bewegungs- und Arbeitsabläufe“,<br />
„Gesundes Essen und Trinken“, „Stressvermeidung“,<br />
„Gutes Zusammenleben“ oder „Arztfragestunde“.<br />
Schwimmbad- und Saunabesuche, Wandern,<br />
Nordic Walken und der Erfahrungsaustausch<br />
mit gleich gesinnten Bäuerinnen und Bauern aus<br />
ganz Österreich runden das Programm ab.<br />
Zu folgenden Terminen sind noch Plätze frei (bitte<br />
rasch anmelden!):<br />
Schloss Krastowitz (K) 24.1. - 30.1. 2009,<br />
21.2. - 27.2. 2009<br />
Klein Lobming (ST) 17.1. - 23.1. 2009,<br />
7.2. - 13.2. 2009<br />
St. Jakob (ST) 28.2. - 6.3. 2009<br />
Bad Tatzmannsdorf (B) 15.2. - 21.2. 2009,<br />
22.2. - 28.2. 2009, 1.3. - 7.3. 2009<br />
St. Oswald (OÖ) 18.1. - 24.1. 2009,<br />
1.2. - 7.2. 2009, 15.2. - 21.2. 2009<br />
Teilnehmen können:<br />
Aktive Bäuerinnen und Bauern, die bei der Sozialversicherungsanstalt<br />
der Bauern kranken- oder<br />
pensionsversichert sind. Mehrfachversicherte müssen<br />
bei der SVB auch krankenversichert sein.<br />
Weitere Kriterien und Auskünfte erhalten Sie bei<br />
der SVB in Ihrem Regionalbüro, auf der SVB-Internetseite<br />
unter www.svb.at im Menüpunkt Vorsor-<br />
ge/Gesundheit/Gesundheitsaktionen oder bei Fr.<br />
Huebner Tel. 01/79706-2336.<br />
Kosten:<br />
Die Teilnehmer haben für die Woche eine Zuzahlung<br />
in der Höhe von EUR 110,– zu leisten.<br />
Traktor-<br />
Fahrsicherheitskurse 2009<br />
Von Jänner bis April 2009 finden wieder Traktor-<br />
Fahrsicherheitskurse statt. Die Kurse dauern einen<br />
Tag und beinhalten einen kurzen theoretischen Teil<br />
und einen umfangreichen Praxisteil auf der Teststrecke<br />
und im Gelände. Die Kosten für die Teilnahme<br />
am Traktor-Fahrsicherheitskurs werden für<br />
UV-Versicherte bei der SVB mit einem Förderbetrag<br />
unterstützt. Für den einzelnen Teilnehmer verbleibt<br />
ein Selbstbehalt von lediglich € 50.–.<br />
Anmeldungen richten Sie bitte direkt an das jeweilige<br />
Fahrsicherheitszentrum.<br />
Fahrsicherheitszentrum Teesdorf<br />
12.- 16., 19.- 24., 26.- 29. Jänner 2009<br />
Anmeldung: Frau ZITNY, Tel. 02253/81700<br />
Fahrsicherheitszentrum St. Veit a.d. Glan<br />
2.- 7. Februar 2009<br />
Anmeldung: Frau BERGER, Tel. 04212/33170<br />
Fahrsicherheitszentrum Innsbruck – Zenzenhof<br />
16.- 21., 23.- 26. Februar 2009<br />
Anmeldung: Frau BUSCHMANN, Tel. 0512/379 502<br />
Fahrsicherheitszentrum Marchtrenk<br />
2.- 6., 9.- 14., 16.- 20. März 2009<br />
Anmeldung: Frau TRAXLER, Tel. 07243/51520<br />
Fahrsicherheitszentrum Lang-Lebring<br />
24.- 28., 30. März – 3. April 2009<br />
Anmeldung: Frau LODNER, Tel. 03182/40165<br />
Fahrsicherheitszentrum Murtal/Fohnsdorf<br />
19.- 23. Jänner 2009<br />
Anmeldung: Tel. 03573/340032<br />
Umstellung der e-mail Adressen<br />
Die Sozialversicherungsanstalt der Bauern hat Anfang Dezember 2008 ihre e-mail Adressen umgestellt.<br />
Dies bringt eine Vereinfachung der e-mail Adressen, denn die im zweiten Teil der Adresse beigefügte<br />
Abkürzung „sozvers“ (Sozialversicherung) entfällt künftig.<br />
Die Eingangsadresse der SVB lautet nunmehr info@svb.at.<br />
Die alten e-mail Adressen bleiben vorerst weiter bestehen, sodass auch e-mail Nachrichten mit den<br />
bisherigen Empfangsadressen – sprich mit dem Zusatz „sozvers“ – ihren Bestimmungsort erreichen.<br />
Aktuelles<br />
Weitere Informationen<br />
finden Sie unter<br />
www.svb.at.<br />
SVB Aktuell 1/2009<br />
11
Foto: SVB<br />
Reportage Reportage<br />
Die nicht ganz einfachen<br />
Lebensumstände haben<br />
die Familie Schimpl<br />
zusammengeschweißt.<br />
Foto: SVB<br />
Drei von sieben Kindern verbringen ihr Leben im Rollstuhl am Bauernhof<br />
Wir wollen keines unserer<br />
Kinder missen…<br />
Theresia (46) und Engelbert (49) Schimpl<br />
führen in Waldneukirchen (OÖ) einen landwirtschaftlichen<br />
Betrieb mit 32 Hektar Anbaufläche.<br />
Rund hundert Zuchtsauen im Stall bilden<br />
die gesunde Grundlage des Hofes, wobei als<br />
zweites Standbein eine Biogasanlage betrieben<br />
wird. Dieser Hintergrund ist aber nicht der Anlass,<br />
um hier über diese Bauernfamilie einige Zeilen zu<br />
berichten. Vielmehr ist bei den Schimpl’s der Umstand<br />
bemerkenswert, dass von den insgesamt<br />
sieben Kindern drei ihr Leben im Rollstuhl verbringen<br />
müssen. <strong>aktuell</strong> begleitete daher vor einigen<br />
Wochen Rehabberater Ing. Walter Gugler in den<br />
Bezirk Steyr, um diese Geschichte aufzuschreiben<br />
und stieß dabei auf eine beeindruckende Familiengemeinschaft,<br />
die ihren wahrlich nicht einfachen<br />
Lebensalltag mit großartigem gegenseitigem Helfen,<br />
vor allem aber mit viel Liebe und Zuneigung<br />
meistert…<br />
„Seit 26 Jahren schlafen wir<br />
keine Nacht mehr durch…“<br />
…sagt Theresia Schimpl im Gespräch, als sie kurz<br />
einen Tagesablauf schildert und von der Pflege<br />
und Betreuung ihrer ganzen Familie erzählt. „Spinale<br />
Muskelatrophie“ (Muskelschwäche) heißt die<br />
Krankheit an der die beiden ältesten Kinder Andrea<br />
(26) und Erwin (25) und der Jüngste, Christian (4),<br />
leiden. Alle drei konnten von Geburt an weder stehen<br />
noch gehen und müssen so ihr Leben im Rollstuhl<br />
verbringen (Foto links). Die übrigen Geschwister<br />
Thomas (18), Michael (15), Elisabeth (9) und<br />
Christina (8) bilden mit der 80-jährigen Oma daher<br />
eine wichtige Hilfsachse im Familienverband<br />
der Schimpl’s, wobei ein inniges Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
deutlich spürbar ist.<br />
Im Rollstuhl glückliche Mutter<br />
geworden…<br />
Andrea Schimpl ist trotz ihrer Behinderung eine äußerst<br />
selbstbewusste Frau, die am Bauernhof aufwuchs,<br />
später tagsüber im Kinderdorf „St. Isidor“<br />
bis zum 15. Lebensjahr schulisch betreut wurde<br />
und danach eine dreijährige Handelsschule in Wien<br />
absolvierte. Dort fand die mittlerweile 26-Jährige<br />
2001 beim „Fonds soziales Wien“ auch eine berufliche<br />
Aufgabe im Büro. Andrea wohnte völlig selbstständig<br />
in der Bundeshauptstadt, vor rund einem<br />
Jahr kehrte sie aber auf den heimatlichen Hof zurück,<br />
denn im Mai 2008 kam Sohn Fabian auf die<br />
Welt. Auf die Frage, wie sie dies alles im Rollstuhl<br />
meistert, meinte die Oberösterreicherin: „Im Leben<br />
gibt es für alles eine Möglichkeit. Wenn ich Hilfe<br />
brauche, organisiere ich sie mir“. Dass Andrea<br />
Schimpl nach der Karenz wieder nach Wien ziehen<br />
möchte, davon sind auch die Eltern überzeugt: „Sie<br />
schafft es ganz sicher…!“<br />
„Jetzt brauch ich dich nicht<br />
mehr…“<br />
…sagte Erwin schmunzelnd zur Oma, als er vor einigen<br />
Jahren zur besseren Bewältigung seines täg-<br />
lichen Lebensablaufes am Hof einen Elektro-Rollstuhl<br />
bekam. Der nun 25-Jährige absolvierte ebenfalls<br />
das „Isidor“, hat aber einen weit höheren Behinderungsgrad<br />
als seine Schwester. Dennoch wurde<br />
ihm durch die örtliche Firma Wasserbauer mit<br />
einer Heimarbeit eine motivierende Beschäftigung<br />
ermöglicht.<br />
Dass mit Christian (4) nun der Jüngste ebenfalls<br />
seit Geburt an Muskelschwäche leidet, kam<br />
zwar unerwartet, da die vier jüngeren Kinder völlig<br />
gesund sind, schweißte aber die Familienbande<br />
noch enger. Theresia und Engelbert Schimpl abschließend:<br />
„Wir wollen keines unserer Kinder missen…“<br />
Wichtige Hilfestellung der SVB<br />
Im Rahmen der verschiedensten Rehabilitationsmaßnahmen<br />
leistet in solchen Fällen die SVB wichtige<br />
Hilfestellung in Form von Beratung, Koordination<br />
der vielen notwendigen Problemlösungen und<br />
der finanziellen Unterstützung durch zinsenlose<br />
Darlehen und einmalige Zuschüsse.<br />
Trotz schwerster<br />
körperlicher Behinderung<br />
ist der 25-jährige Erwin<br />
äußerst aktiv.<br />
Bild links: Mutterfreuden<br />
und Mutterpflichten erlebt<br />
Andrea vom Rollstuhl aus.<br />
Bild unten: Rehabberater<br />
Ing. Walter Gugler begleitet<br />
und unterstützt seitens der<br />
Sozialversicherungsanstalt<br />
der Bauern die Familie<br />
Schimpl seit vielen Jahren.<br />
12 SVB Aktuell 1/2009 SVB Aktuell 1/2009 13<br />
Foto: SVB<br />
Foto: SVB<br />
Foto: SVB
Gesundheit<br />
14 SVB Aktuell 1/2009<br />
Heilmittel<br />
und behelfe<br />
Schon seit Jahrzehnten werden orthopädische<br />
Einlagen eingesetzt, um bestimmte Erkrankungen<br />
des Fußes (Fußfehlstellungen bzw.<br />
krankhafte Veränderungen des Fußgewölbes) positiv<br />
zu beeinflussen.<br />
Im Einzelnen geht es um folgende Eigenschaften,<br />
die auch ineinander übergehen können:<br />
• Beeinflussung der Fehlstellung:<br />
Obwohl angeborene oder erworbene Fußfehlstellungen<br />
auch beim Erwachsenen auftreten, sind sie<br />
sehr häufig im Wachstumsalter anzutreffen. Ziel der<br />
Versorgung durch individuell angepasste Einlagen<br />
ist es hier, den Fuß zu stützen und ein moderates<br />
Aufrichten des Fußes zu erreichen. Manchmal ist<br />
es aber nur möglich, die Position zu halten und die<br />
Fehlstellung nur zu stabilisieren. Mit den Einlagen<br />
können auftretende Schmerzen gemildert oder beseitigt<br />
werden und es wird dafür gesorgt, dass sich<br />
die Fehlstellung nicht weiter verschlechtert. Mit der<br />
Fehlstellung zusammenhängender Folgeschäden,<br />
wie z. B. Körperfehlhaltungen, wird vorgebeugt.<br />
Im Bauern-Sozialversicherungsgesetz sind<br />
jene Leistungen geregelt, die im Fall einer<br />
Krankheit oder eines Gebrechens von<br />
der Sozialversicherungsanstalt der Bauern<br />
(SVB) in ausreichendem und zweckmäßigem<br />
Ausmaß zu gewähren sind. Neben<br />
der ärztlichen Hilfe, den Medikamenten<br />
und der Spitalspflege, haben in den<br />
letzten Jahren aufgrund des Fortschritts in<br />
der Medizintechnik und neuer Materialien<br />
vor allem Heilbehelfe und Hilfsmittel an<br />
Bedeutung gewonnen.<br />
Orthopädische<br />
Schuheinlagen<br />
• Längenausgleich bei Beinlängendifferenzen:<br />
Eine vorhandene Beinlängendifferenz führt zu einem<br />
Beckenschiefstand, der Schäden an der Wirbelsäule<br />
und Schmerzen zur Folge haben kann. Hier ist<br />
es Aufgabe einer Einlage, diese Beinlängenunterschiede<br />
auszugleichen. Beträgt die Längendifferenz<br />
mehr als 1 cm ist sehr häufig ein Ausgleich mit<br />
der Einlage allein nicht ausreichend und muss dann<br />
durch eine Schuhzueinrichtung ein zusätzlicher Höhenaufbau<br />
angestrebt werden.<br />
• Belastungsreduktion:<br />
Bei verschiedenen Fußfehlstellungen oder auch bei<br />
besonderen Erkrankungen ist es erforderlich, den<br />
an bestimmten Stellen des Fußes auftretenden hohen<br />
Druck auf die restliche Fußfläche so zu verteilen,<br />
dass alle gefährdeten Bereiche entlas tet sind.<br />
Durch verschiedene Plättchen und Pölsterchen<br />
(sogenannte Weichbettungs- und Hohllegungselemente)<br />
kann diese Druckverteilung erreicht werden.<br />
Besonders wichtig ist dies bei Diabetikern,<br />
weil diese oft Gefühlsstörungen an den Beinen<br />
haben und daher Druckstellen zu spät bemerken<br />
könnten. Die daraus entstehenden Folgeinfektionen<br />
führen nicht selten zu Amputationen, sodass<br />
die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit dieser Versorgung<br />
außer Streit steht.<br />
Bezug der Einlagen:<br />
Die Sozialversicherungsanstalt der Bauern hat mit<br />
den Landesinnungen der Bandagisten und Orthopädietechniker<br />
sowie Orthopädieschuhmacher<br />
Sachleistungsverträge abgeschlossen. Orthopädische<br />
Einlagen können daher bei diesen Vertragspartnern<br />
auf Kassenkosten bezogen werden. Zu<br />
bezahlen ist lediglich der 20 %-ige Kostenanteil<br />
bzw. Mindestkostenanteil (2009: € 26,80).<br />
Für den Bezug ist eine ärztliche Verordnung eines<br />
praktischen Arztes ausreichend. Nur in Erstversorgungsfällen<br />
bei Modelleinlagen und Bettungseinlagen<br />
ist eine fachärztliche Verordnung erforderlich.<br />
Eine vorherige Bewilligung der Einlage ist nicht notwendig,<br />
außer bei Verordnung von Einlagen in Erstversorgungsfällen<br />
durch praktische Ärzte.<br />
Die Verordnung muss die genaue Bezeichnung des<br />
Zustandes des Fußes beinhalten (die Diagnose)<br />
und auch die Art der Einlage angeben, mit der die<br />
Versorgung erfolgen soll.<br />
Im Bandagisten- oder Orthopädieschuhmacherbetrieb<br />
(in seltenen Fällen auch beim Facharzt) wird<br />
mit einer Trittspurzeichnung festgestellt, an welchen<br />
Stellen die höchste Belastung beim Aufsteigen<br />
auf den Fuß gegeben ist und welche etwaigen<br />
Entlastungen an der Einlage vorgenommen werden<br />
sollen. Um Größe und Breite der Einlage genau<br />
festzulegen, wird eine Umrisszeichnung des Fußes<br />
angefertigt. Um die Einlage anfertigen zu können,<br />
erfolgt ein Abdruck beider Füße in einem Schaumstoffmaterial.<br />
Für diese Art der Versorgung bedienen<br />
sich die Vertragspartner bereits vorgefertigter<br />
Materialien (Maßeinlage). Bei schwer korrigierbaren<br />
Stellungs- oder Formfehlern, bedarf es neben<br />
der Anfertigung der Trittspurzeichnung auch<br />
noch zusätzlich der Anfertigung eines sogenannten<br />
Modellverbandes, um den therapeutischen Zweck<br />
sicherzustellen (Modelleinlage). Seit vielen Jahren<br />
wird dafür als abbindendes, formstabiles Material<br />
Gips verwendet. Das Gipsmodell dient als Grundform<br />
für die Fertigung der Einlage.<br />
Bettungseinlagen beinhalten neben den Elementen,<br />
wie sie bereits in der Modelleinlage beschrieben<br />
wurden, auch noch alle erforderlichen<br />
Weichbettungs- und Hohllegungselemente.<br />
Zu beachten ist, dass alle mit den Kassen vereinbarten<br />
Einlagen auch einen allenfalls notwendigen<br />
Beinlängenausgleich bis zu 0,7 cm beinhalten. Ist<br />
ein höherer Ausgleich erforderlich, sind dafür eigene<br />
Tarifpositionen vorgesehen.<br />
Eine im Herbst 2007 durchgeführte schriftliche<br />
Befragung von Versicherten aller Versicherungsträger<br />
mit Einlagenversorgung hat jedenfalls<br />
eine hohe Zufriedenheit der Patienten mit der<br />
Versorgung bezeugt. 61 % der Bäuerinnen<br />
und Bauern haben angegeben, dass sie<br />
die Einlagen länger als 8 Stunden täglich<br />
tragen. 72 % waren mit dem anfertigenden<br />
Bandagisten- bzw. Orthopädieschuhmacherbetrieb<br />
sehr<br />
zufrieden. Andererseits haben<br />
37 % der Patienten angegeben,<br />
dass im Rahmen der<br />
Schuheinlagenübergabe<br />
keine Kontrolle der Passform<br />
von den Betrieben<br />
angeboten wurde,<br />
worin ein Verbesserungspotenzial<br />
erkennbar<br />
wird.<br />
Einige Fachbegriffe kurz erklärt:<br />
Gesundheit<br />
Metatarsalgie = Mittelfußschmerz<br />
Senkfuß = Abflachung des Fuß-Längsgewölbes<br />
Senk-Spreizfuß: Hier ist sowohl das vordere Quergewölbe<br />
als auch das Längsgewölbe abgeflacht. Die Mittelfußköpfchen<br />
liegen flach nebeneinander auf dem Boden. Dies ist die häufigste<br />
schmerzverursachende Fehlstellung am Fuß.<br />
Plattfuß: Unter Plattfuß wird eine Fußfehlstellung mit Einsinken<br />
einer oder mehrerer Tragegewölbe verstanden. Ein Plattfuß<br />
ist damit der Oberbegriff über Spreizfuß, Senk-Spreizfuß<br />
sowie Knick-Senk-Spreizfuß.<br />
Knickfuß: Ein Knickfuß (pes valgus) ist eine erworbene Fußfehlstellung<br />
mit Einwärtsneigung des Rückfußes (die Ferse<br />
knickt nach außen) infolge Schwäche des Stützapparates oder<br />
als Belastungsschaden.<br />
Hallux valgus: Fehlstellung der Großzehe mit Abdrängung<br />
bzw. Unter- oder Überlagerung der Nachbarzehe, meistens als<br />
schuhbedingte Fehlstellung vor allem bei Plattfuß.<br />
SVB Aktuell 1/2009<br />
15
Reportage<br />
Die Bühne ist mein<br />
In Obergroßau im<br />
steirischen Sinabelkirchen<br />
ist Oliver Haidt daheim<br />
und der Ort ist zugleich<br />
oftmals auch Treffpunkt<br />
für seine Fans.<br />
16 SVB Aktuell 1/2009<br />
Foto: privat<br />
Foto: SVB<br />
Leben<br />
Viele bekannte Österreicher, ob Sportler,<br />
Schauspieler, Musiker oder andere „Promis“<br />
haben ihre ursprünglichen Wurzeln<br />
in der Landwirtschaft oder haben im Laufe ihres<br />
Lebens besonders starke Verbindungen mit dem<br />
ländlichen Raum aufgebaut. <strong>aktuell</strong> startete mit<br />
diesem Hintergrund eine Serie mit dem Übertitel<br />
„Prominente in der Landwirtschaft“. Nach Ex-Schirennläufer<br />
Hannes Trinkl, den „Stoakoglern“, Wintersport-Queen<br />
Ingrid Salvenmoser, Radprofi Gerhard<br />
Zadrobilek, Weltklasse-Schispringer Hans Millonig<br />
und „Die fidelen Mölltaler“ kam es nun zu<br />
einem Besuch in der Steiermark beim Schlagersänger<br />
Oliver Haidt.<br />
Foto: SVB<br />
Vom Bauernbub zum<br />
Schlagerkönig…<br />
… könnte der Übertitel von Oliver Haidt’s Biographie<br />
lauten. Denn, der nunmehr 31-jährige Musiker,<br />
der im bürgerlichen Namen eigentlich Walter<br />
Wilfinger heißt, hatte durch den Landwirtschafts-<br />
und Gastwirtsbetrieb seiner Großeltern bereits von<br />
Kindheit an eine enge Beziehung zum Landleben<br />
und erhielt dabei ersten Gesangsunterricht von seiner<br />
Oma. Dem gelernten Einzelhandelskaufmann<br />
gelang vor zehn Jahren beim „Grand Prix des Deutschen<br />
Schlagers“ mit dem Sieg der große Durchbruch.<br />
Seither ist der Sinabelkirchner nicht nur am<br />
volkstümlichen Schlagerhimmel ein Fixstern.<br />
Immer mit Eltern on Tour…<br />
… ist der charismatische Steirer. Vater Walter ist<br />
bei den mehr als hundert Auftritten im Jahr zugleich<br />
Chauffeur, Techniker und Beleuchter in einer<br />
Person und Mutter Monika betreut den Fanshop.<br />
Der landwirtschaftliche Betrieb in Obergroßau mit<br />
14 Hektar Anbaufläche und 4 Hektar Wald wurde<br />
daher auf ein Minimum reduziert und beschränkt<br />
sich nur mehr auf die Produktion von geringen<br />
Mengen Kernöl.<br />
Erfolgreicher Interpret und<br />
Komponist<br />
Mit Titeln wie „Ich denk an Rhodos“, „Es gibt nur<br />
dich“ oder mit einer Neuversion des Monica Morell<br />
Klassikers „Ich fange nie mehr was an einem Sonntag<br />
an“, spielte und sang sich Oliver Haidt mittlerweile<br />
in die Herzen seiner großen Fangemeinde.<br />
Foto: privat<br />
Foto: SVB<br />
Damit ist er seit mehr als einem Jahrzehnt nicht nur<br />
im Schlagergeschäft als Interpret etabliert, sondern<br />
komponiert und textet darüber hinaus auch sehr erfolgreich<br />
für andere Musikprofis wie „DJ Ötzi“, „Die<br />
Stoakogler“, „Die Paldauer“ oder „Steirer Bluat“.<br />
Der sympathische Vollblutmusiker meinte abschließend:<br />
„Ich bin einer, der mit dem Herzen denkt. Die<br />
Bühne ist mein Leben“.<br />
Mehr Infos unter: www.oliverhaidt.com<br />
Liebe Leser!<br />
Gibt es auch in Ihrer Gemeinde, Ihrer Nachbarschaft<br />
oder Ihrem Bekanntenkreis<br />
„Promis in der Landwirtschaft“?<br />
Teilen Sie es uns bitte kurz mit.<br />
Die Kontaktperson dafür ist Andreas Sattelberger,<br />
Tel. 01-79706-2227, e-mail:<br />
andreas.sattelberger@svb.at.<br />
Reportage<br />
Mit einfühlsamen Songs<br />
und tanzbaren echten<br />
Disco-Fox-Nummern<br />
begeistert er sein Publikum.<br />
Von Kind auf förderten<br />
Walter und Monika<br />
Wilfinger die Musikkarriere<br />
ihres Buben und sie sind<br />
noch immer „Live“ dabei.<br />
Bild links: Wenn Zeit<br />
bleibt, hilft Oliver bei der<br />
Kürbisernte: „Seine Wurzeln<br />
vergisst man halt nicht so<br />
einfach“.<br />
SVB Aktuell 1/2009<br />
17
Gesundheit Gesundheit<br />
Regionalbüro<br />
Nieder öster reich:<br />
(01) 797 06-0<br />
Regionalbüro<br />
Burgenland:<br />
(02682) 631 16-0<br />
Regionalbüro<br />
Steiermark:<br />
(0316) 343-0<br />
Regionalbüro<br />
Kärnten:<br />
(0463) 58 45-0<br />
Foto: privat Kraftquellen<br />
im Alltag<br />
Wie den Akku beim Handy müssen auch<br />
wir schauen, Körper und Seele regelmäßig<br />
aufzuladen. In der Sommerausgabe<br />
der SVB-Aktuell gab es den Aufruf, uns ihre<br />
Kraftquellen zu schicken. Hier die Antwort<br />
der ersten Preisträgerin.<br />
Die Gewinnerin einer Gesundheits-Aktivwoche,<br />
Frau Johanna Hopf aus Gaal, schreibt:<br />
Obwohl die Zahl der Erkran kungen durch<br />
Ze ckenstich rückläufig ist, erkranken<br />
jährlich immer wieder Österrei cher Innen<br />
an Frühsommer-Me nin goenzephalitis – kurz FSME.<br />
Ge ra de die bäuerliche Bevölkerung ist besonders betroffen,<br />
da sie sich bei ihrer Arbeit überwiegend in<br />
der freien Natur aufhält. Die SVB bietet daher auch<br />
in den kommenden Win termonaten wieder kostenlose<br />
FSME-Impf akti o nen in den Bundes län dern Niederösterreich,<br />
Wien, Bur genland, Steiermark<br />
und Kärnten an, wo auch die Zeckenbissgefahr am<br />
häufigsten droht.<br />
Nicht nur die Erstimpfungen sind von großer Wichtigkeit,<br />
son dern auch die Auf fri schungs imp fungen<br />
dürfen nicht vergessen werden!<br />
Wer hat Anspruch auf eine kostenlose Impfung?<br />
• Voll- und Nebenerwerbsbauern und deren Ehe-<br />
„Meine Kraftquellen sind je nach Jahreszeit unterschiedlich.<br />
Werden die Tage kürzer, entspanne<br />
ich mich gerne in der Sauna oder im Bad. Bei Gesprächen<br />
mit anderen Leuten schöpfe ich Kraft und<br />
Mut, meinen Alltag wieder munter anzupacken.<br />
Im Frühjahr gehe ich gerne alleine auf die Alm<br />
und lasse den Gedanken freien Lauf. Mir fällt so<br />
manches ein, was man ändern oder anders machen<br />
könnte. Den Zauber der Bergwelt erleben, die<br />
Ruhe und Stille sind eine besondere Kraftquelle.<br />
Und im Sommer heißt es am Hof fleißig sein,<br />
die vielen Blumen zu pflegen, die ich sehr liebe.<br />
Schwammerlsuchen ist eine Lieblingsbeschäftigung<br />
von mir. Das gibt auch die Gelegenheit, unseren<br />
Wald so richtig kennen zu lernen.<br />
Eine gut eingebrachte Ernte gibt wieder Kraft und<br />
Mut, sich auf den Winter zu freuen.<br />
40 Jahre auf einem Bauernhof zu leben und mitzugestalten<br />
war für mich eine große Freude. Fünf Kinder<br />
gaben mir Kraft und Energie, so manches weniger<br />
angenehme wegzustecken.“<br />
Die Kraftquellen der weiteren Preisträger werden in<br />
den nächsten Ausgaben vorgestellt.<br />
Nur Impfen schützt vor FSME!<br />
gatten,<br />
• im Betrieb mittätige Angehörige, Kinder und<br />
Geschwis ter (ab dem vollendeten 6. Lebensjahr),<br />
• im Betrieb von aktiven Bauern mittätige Bauern-<br />
Pensi o nis ten.<br />
Impfkarte<br />
Zur Impfung ist unbedingt eine ausgefüllte Impf karte<br />
mitzubringen. Die Impfkarten liegen in den Regionalbüros<br />
der SVB, bei den Bau ern kammern und den<br />
jeweiligen Impforten auf.<br />
Impftermine und -orte:<br />
Bezüglich der genauen Termine und Orte setzen Sie<br />
sich bitte mit dem zuständigen SVB-Regio nal büro in<br />
Verbindung oder nutzen Sie schnell und unkompliziert<br />
das Service ange bot im Internet unter www.svb.at,<br />
wo auch die Ze ckenimpfkalender abrufbar sind.<br />
Was ist bei der Vorlage von<br />
Wahlarzthonorarnoten<br />
zu beachten?<br />
Versicherten steht es frei, Ärzte aufzusuchen,<br />
die keinen Vertrag mit der SVB abgeschlossen<br />
haben (Wahlärzte). In diesen<br />
Fällen muss der Versicherte die in Anspruch genommenen<br />
ärztlichen Leistungen selbst finanzieren<br />
und erhält dann von der SVB nach Vorlage der bezahlten<br />
Honorarnote einen Kostenzuschuss.<br />
Die SVB als kundenorientiertes Unternehmen bemüht<br />
sich sehr um eine möglichst zügige Bearbeitung<br />
der Honorarnoten. Dennoch kann es mehrere<br />
Monate dauern, bis das Geld tatsächlich am Konto<br />
des Versicherten einlangt. Dies liegt im Regelfall<br />
an den gesetzlichen Vorgaben: Die SVB darf einen<br />
Kostenzuschuss nämlich nur dann anweisen, wenn<br />
im Quartal, in dem der Wahlarzt aufgesucht wurde,<br />
keine Leistungen eines Vertragsarztes derselben<br />
Fachrichtung verrechnet wurden. Dies kann die<br />
SVB aber erst nach Ablauf dieses Quartals feststellen.<br />
Als Quartal gilt das Kalendervierteljahr (1. Jänner<br />
bis 31. März, 1. April bis 30. Juni, 1. Juli bis 30.<br />
September und 1. Oktober bis 31. Dezember).<br />
Beispiel:<br />
Wird von einem praktischen Wahlarzt am 10. April<br />
eine Leistung erbracht (z. B. eine Ordination), kann<br />
erst am 1. Juli geprüft werden, ob im entsprechenden<br />
Quartal (1.4. bis 30.6.) auch ein praktischer<br />
Arzt mit Vertrag in Anspruch genommen<br />
wurde. Ist dies der Fall, ist ein Kostenzuschuss leider<br />
ausgeschlossen.<br />
Langen in einem Quartal mehrere Wahlarzthonorarnoten<br />
von verschiedenen Ärzten derselben Fachrichtung<br />
ein (z. B. Honorarnoten von zwei Wahlfachärzten<br />
für Augenheilkunde), wird nur die erste bei<br />
der SVB einlangende Honorarnote vergütet.<br />
Wie können Versicherte selbst<br />
dazu beitragen, dass der<br />
Kostenzuschuss schnell ausbezahlt<br />
wird?<br />
1. Rasche Einsendung der Honorarnoten:<br />
Versicherte haben 42 Monate ab Leistungserbringung<br />
Zeit, die Honorarnote bei der SVB einzureichen.<br />
Es empfiehlt sich aber, die Honorarnote sofort<br />
nach Rechnungslegung und Bezahlung an die<br />
SVB einzusenden.<br />
2. Versicherungsnummer des Patienten:<br />
Die Bearbeitung wird wesentlich vereinfacht, wenn<br />
für die SVB sofort erkennbar ist, für welche konkrete<br />
Person die Leistungen erbracht wurden. Daher<br />
soll unbedingt die Versicherungsnummer des<br />
Patienten angegeben werden (Hinweis: Versicherungsnummer<br />
steht auf der e-card des Patienten).<br />
3. Bankverbindung:<br />
Die SVB hat im Regelfall die Bankverbindung des<br />
Versicherten, die für die Anweisung des Geldes erforderlich<br />
ist, bereits gespeichert. Wird auf der Honorarnote<br />
die Bankverbindung nochmals angeführt,<br />
muss geprüft werden, ob diese noch <strong>aktuell</strong> ist. Dies<br />
wirkt stark zeitverzögernd. Die Bankverbindung soll<br />
daher nur dann angegeben werden, wenn diese für<br />
die SVB neu ist.<br />
4. Vollständige medizinische Angaben:<br />
Sehr vorteilhaft ist, wenn die erforderlichen medizinischen<br />
Angaben vom gewählten Wahlarzt bereits<br />
vollständig und ausführlich auf der Honorarnote angeführt<br />
werden (z. B. die <strong>aktuell</strong>e Diagnose).<br />
Die Honorarnote eines<br />
Wahlarztes muss selbst<br />
finanziert werden, ein<br />
Kostenzuschuss seitens<br />
der SVB wird quartalsweise<br />
abgerechnet.<br />
18 SVB Aktuell 1/2009 SVB Aktuell 1/2009 19<br />
Foto: © Claudia Hautumm / PIXELIO
Reportage Reportage<br />
Die vier Winzer mit<br />
Bundespräsident Heinz<br />
Fischer, von links: Hans<br />
Neumayer, Andreas<br />
Liegenfeld, Josef Bayer und<br />
Leo Sommer<br />
Das Wein uartett<br />
Qualität im Glas ist der<br />
Grundstein zum Erfolg.<br />
Foto: Weinquartett<br />
Winzer sammeln jedes Jahr 40.000 Euro für „Licht ins Dunkel“<br />
Weinbauern mit sozialem Engagement<br />
vier Weinbauern zu einem Gründungsfest<br />
einluden, wobei das „Weinquartett<br />
Donnerskirchen“ aus der Taufe gehoben und besiegelt<br />
wurde. <strong>aktuell</strong> machte sich auf den Weg ins<br />
Burgenland, besuchte die Winzer und stieß dabei<br />
auf eine bemerkenswerte Geschichte, die sich durch<br />
starke Freundschaften und viel Know-how zu einer<br />
wahren Erfolgsstory auf vielen Ebenen entwickelte.<br />
Foto: Weinquartett<br />
In der Gemeinschaft ist man<br />
stärker als allein…<br />
...diese Philosophie führte die vier Donnerskirchner<br />
Josef Bayer, Andreas Liegenfeld, Hans Neumayer<br />
und Leo Sommer schon in jungen Jahren bei gemeinsamen<br />
Aktivitäten zusammen. Ob in der örtlichen<br />
Feuerwehr, beim Musizieren oder Theaterspielen.<br />
Eigentlich hatten sie überhaupt alle in der<br />
örtlichen Jugendpolitik zusammengearbeitet. Nur einer<br />
spielte Fußball…<br />
Rigorose Qualität<br />
als oberstes Gebot…<br />
Dass die vier Parade-Winzer Wein auf höchstem<br />
Niveau produzieren, versteht sich wohl von selbst.<br />
Viele Auszeichnungen und Prämierungen bestätigen<br />
dies jedes Jahr eindrucksvoll. So sind sie sich auch<br />
einig, dass sie technologisch ihre Weinbereitung<br />
weitgehend perfektioniert haben. Qualitative Verbesserungen<br />
kommen in Zukunft eher aus dem Weingarten,<br />
dazu Josef Bayer: „Um das Image des Don-<br />
nerskirchner Weines noch weiter zu heben, möchte<br />
ich das Terroir (Zusammenspiel von Klima, Geologie,<br />
Topographie und Bodenbeschaffenheit, Anm.)<br />
noch besser herausarbeiten und mich darauf konzentrieren,<br />
die richtige Sorte auf dem richtigen Boden<br />
anzubauen“.<br />
Wein für „Licht ins Dunkel“…<br />
Es kommt nicht von „ungefähr“, dass das „Weinquartett“<br />
seit vielen Jahren die Aktion „Licht ins<br />
Dunkel“ unterstützt, denn der Mann von Charity-<br />
Lady Christine Tschürtz-Kny ist ein Donnerskirchner.<br />
Die „Quadrophonie“ des Quartetts in Weiß und<br />
Rot wird im Einzelhandel verkauft und vom Kaufpreis<br />
jeder Flasche gehen zwei Euro an die große<br />
österreichische Spendenaktion des ORF. Darüber hinaus<br />
organisieren die vier Winzer zahlreiche Golfturniere<br />
mit viel Prominenz aus Sport, Wirtschaft und<br />
Kunst und alljährlich im Dezember das so genannte<br />
„Wei(h)nachteln“ mit einem „Tag der offenen Kellertür“<br />
in ihrem Heimatort. Mit diesem großartigen<br />
sozialen Engagement reiht sich das „Donnerskirchner<br />
Weinquartett“ nun schon regelmäßig unter die<br />
Großspender von „Licht ins Dunkel“ ein und übergibt<br />
jedes Jahr sage und schreibe 40.000,- Euro für<br />
bedürftige Menschen.<br />
Persönlichem Stil<br />
treu geblieben…<br />
Dass die vier Weinbauern auch stets „über den Tellerrand<br />
hinausschau’n“, ist schon im Gründungspro-<br />
tokoll des Weinquartetts dokumentiert, wo auch zu<br />
lesen steht: „Wir engagieren uns auch für unseren<br />
Ort, sei es in der Kommunalpolitik, im kulturellen Leben<br />
oder sonst wo, wenn es gilt, etwas für unseren<br />
unmittelbaren Lebensraum zu tun. Die Zukunft unserer<br />
Familien ist mit diesem Umfeld eben sehr eng<br />
verbunden.“<br />
Gemeinsam sind sie zu heutiger Größe gewachsen,<br />
gemeinsam arbeiten sie ständig an der Steigerung<br />
der Weinqualität, gemeinsam treten sie bei Weinmessen,<br />
Verkostungen und anderen Anlässen auf,<br />
und doch ist jeder von ihnen seinem persönlichen<br />
Stil treu geblieben. „Der Erfolg hat viele Väter, sagt<br />
man. In diesem Fall sind es genau vier!“<br />
Mehr über das „Weinquartett Donnerskirchen“ erfahren<br />
Sie unter: www.weinquartett.at<br />
Einen Chef oder Sprecher<br />
hat das Quartett nicht,<br />
Gleichberechtigung ist<br />
angesagt. Nur durch<br />
gegenseitiges Vertrauen<br />
und ein Miteinander<br />
wird der Gruppenerfolg<br />
angestrebt.<br />
Zahlreiche Prominenz<br />
kommt seit vielen Jahren<br />
gerne ins Burgenland, um<br />
dem „Weinquartett“ beim<br />
Helfen zu helfen.<br />
20 SVB Aktuell 1/2009 SVB Aktuell 1/2009 21<br />
Foto: Weinquartett<br />
Foto: Weinquartett
Foto: SVB<br />
Gesundheit Gesundheit<br />
Ein tolles Angebot für<br />
Neben der körperlichen<br />
und seelischen Erholung<br />
erhalten die Teilnehmer<br />
bei diesen Turnussen auch<br />
eine Fülle brauchbarer<br />
Tipps bei verschiedensten<br />
Fachvorträgen.<br />
pflegende<br />
Angehörige<br />
Vor rund zehn Jahren - im Jahre 1998 -<br />
wurde in Oberösterreich erstmals ein Turnus<br />
für jene Personen, welche die Pflege<br />
zu Hause durchführen, angeboten. Anfangs<br />
schien es kaum vorstellbar, dass gerade<br />
diese mehrfach belasteten Frauen<br />
und Männer sich zwei Wochen Zeit für<br />
sich nehmen können. Nunmehr werden<br />
pro Jahr bereits 10 Turnusse an verschiedenen<br />
Standorten in ganz Österreich angeboten.<br />
Waltraud Darmann meinte dazu nach ihrem in<br />
Pühret absolvierten Erholungsaufenthalt: „Wir alle<br />
glaubten, ohne uns geht es zu Hause nicht! Und es<br />
ist doch gegangen!“<br />
Aber wer übernimmt zu Hause die Pflegetätigkeit?<br />
Sehr häufig helfen Angehörige in diesen<br />
zwei Wochen aus und merken dann, wie körperlich<br />
sowie psychisch belastend und anstrengend diese<br />
Aufgabe oftmals ist. Ein Hinweis von vielen Teilnehmern<br />
lautet: „Scheut euch nicht, Kurzzeitpflege in<br />
Anspruch zu nehmen!“<br />
Zwei Wochen für sich<br />
Bei dieser Maßnahme werden zwei Wochen für sich<br />
selbst ermöglicht, es ist eine Auszeit, in der wieder<br />
ein Auftanken der oft leeren Batterien erfolgt.<br />
Die Teilnehmer sollen sich einerseits körperlich und<br />
seelisch erholen, anderseits erhalten sie zahlreiche<br />
Tipps und Hilfen, wodurch die Pflege erleichtert<br />
wird. Am Programm stehen unter anderem Fachvorträge,<br />
praktisches Arbeiten mit einem Physiotherapeuten<br />
und die Vorstellung diverser Hilfsmittel.<br />
Außerdem kann bei Entspannungsübungen, Spaziergängen,<br />
Nordic-Walking und Gemeinschaftsabenden<br />
Kraft getankt werden.<br />
Weiters bietet sich die Möglichkeit, Gespräche mit<br />
Personen in ähnlichen Situationen zu führen und<br />
Erfahrungen auszutauschen. „Die Probleme der<br />
anderen Teilnehmer ließen mein Problem viel kleiner<br />
erscheinen. Manchmal war ich erschüttert, was<br />
Bäuerinnen alles erdulden. Trotzdem wurden wir in<br />
diesen 14 Tagen alle gestärkt“, bemerkte Frau Darmann.<br />
Dass die SVB mit dieser Aktion auf einem guten<br />
Weg ist, beweisen auch folgende Zahlen: Bis<br />
zum Jahre 2008 haben bereits 1.570 Bäuerinnen<br />
und Bauern an den Erholungsaufenthalten für pflegende<br />
Angehörige teilgenommen.<br />
Frau Darmann behielt diese SVB-Maßnahme in<br />
positiver Erinnerung: „Es war überwältigend, der<br />
Empfang, die Betreuung, die Vorträge, die netten<br />
und lustigen Abende. Obwohl wir uns alle auf daheim<br />
freuten, gab es beim Abschied Tränen.“<br />
Termine bis zum Sommer 2009<br />
Pühret (OÖ): 23.01. - 06.02.2009<br />
Pühret (OÖ): 11.02. - 25.02.2009<br />
Kleinlobming (Stmk.): 04.03. - 18.03.2009<br />
Pühret (OÖ): 17.03. - 31.03.2009<br />
Stift Zwettl (NÖ): 08.07. - 22.07.2009<br />
Informationen unter Tel 0732-7633-4345<br />
22 SVB Aktuell 1/2009 SVB Aktuell 1/2009 23<br />
Foto: © Uwe Steinbrich / PIXELIO<br />
Alkohol<br />
(k)einTabu?<br />
Obwohl das menschliche Elend und die<br />
gesellschaftlichen Kosten durch Unfälle<br />
nach Alkoholkonsum im Straßenverkehr,<br />
bei der Arbeit oder auch in der Freizeit unermesslich<br />
sind, ist das Thema Alkohol ein Tabuthema.<br />
Dieser Artikel soll helfen, das Tabuthema mit der<br />
Familie, insbesondere mit den Kindern und Enkelkindern,<br />
mit Freunden oder im Bekanntenkreis oder<br />
auch in der Ortsgemeinschaft aktiv anzusprechen<br />
und stärker in den Brennpunkt des allgemeinen Interesses<br />
zu stellen. Der Weg vom anerkannten Genuss<br />
oder dem vermeintlich „gesunden“ Achterl<br />
Wein, „dem Nieren spülenden“ Bierchen oder dem<br />
„auflockernden“ Stamperl führt oft unmerklich -<br />
auch von den Betroffenen selbst und deren Familien<br />
beschönigt - immer tiefer in die Sucht und stellt<br />
damit eine kaum heilbare Erkrankung dar.<br />
Hinweise auf das Vorliegen eines Alkoholproblems,<br />
finden sich im täglichen Umgang mit den<br />
Betroffenen selbst:<br />
• gesteigerte Reizbarkeit und Aggressivität<br />
• unentschuldigtes Fernbleiben von Arbeit oder<br />
im Privatbereich<br />
• empfindliches Reagieren auf Anspielungen hinsichtlich<br />
des Alkoholkonsums<br />
• heimliches Trinken<br />
• Trinken in Stresssituationen<br />
Ein „an den Pranger stellen“ des Suchtkranken<br />
ist wenig erfolgreich und hilft niemandem. Fast<br />
immer brauchen die Alkoholabhängigen (und deren<br />
Familien) Unterstützung von außen, durch wirkliche<br />
Freunde, gute Bekannte, fallweise auch aus<br />
der Verwandtschaft, durch den Hausarzt oder Ärzte<br />
während eines Krankenhausaufenthaltes, um einer<br />
Behandlung zuzustimmen und die ersten Schritte<br />
dorthin zu veranlassen.<br />
Um zukünftiges Leid zu verhindern, sprechen<br />
wir am besten mit den Kindern über die Gefahren<br />
alkoholischer Getränke, über die Unsinnigkeit von<br />
„Mutproben“ oder die Notwendigkeit, auch in einer<br />
Gruppe „nein“ zu sagen und gegen den Strom<br />
zu schwimmen. Mit wirklich ehrlichen Gesprächen<br />
und durch unser Vorbild können wir den Kindern<br />
die Kraft geben, ein (sucht)freies Leben zu führen.
Gesundheit Sicherheit<br />
Gleichgewicht lässt sich<br />
üben<br />
Bewegliche Übungsgeräte<br />
(wie hier die „Trimmdisc“)<br />
werden nicht nur in<br />
der Therapie, sondern<br />
auch zu sportlichen<br />
Trainingszwecken<br />
verwendet.<br />
Körperliches<br />
Gleichgewicht<br />
Foto: SVB Foto: SVB<br />
Die Balance verlieren bedeutet zumeist<br />
ein Versagen der Kontrolle über körperliche<br />
Steuermechanismen. Stürze und Unfälle<br />
können die Folge sein.<br />
Das Gleichgewicht zu halten, bedeutet die<br />
Kompensation eines ungleichen Kraftverhältnisses.<br />
Oft geschieht dieser Ausgleichsversuch<br />
mit ruckartigen, dem Flügelschlag<br />
eines Vogels nachgeahmten Bewegungen. Unscheinbare<br />
kleine Auslöser können damit fatale<br />
Wirkungen erreichen. Die Steuerung unserer Bewegungen<br />
erfolgt im Hirn auf Grund der Informationen<br />
unserer Sinnessysteme. Mit verschiedensten<br />
„Sensoren“ werden die genauen Stellungen der<br />
einzelnen Gelenke sowie die exakte Spannung der<br />
dazugehörenden Muskeln in die Berechnung mit<br />
einbezogen und die entsprechende Bewegungssteuerung<br />
veranlasst.<br />
Dieses Zusammenspiel funktioniert umso besser,<br />
desto mehr es geübt wird und je mehr Muskelgruppen<br />
daran beteiligt sind. Ein mit zwölf Seilen<br />
gesicherter Mast eines Segelschiffes ist stabiler,<br />
als würde man ihn nur mit drei Seilen abspannen.<br />
Aus Studienergebnissen weiß man, dass Kinder, die<br />
häufig Fernsehen bzw. Computer spielen, ihre visuellen<br />
Systeme für die Wahrnehmung besonders gut<br />
trainieren. Die anderen Systeme zur Sinneswahrnehmung<br />
und Körpersteuerung werden dabei aber<br />
nicht ausreichend genutzt und geschult. Als Folge<br />
treten vermehrt Fehlhaltungen und eine schwache<br />
Körperstatik auf. Eine Vergleichsgruppe absolvierte<br />
ein halbes Jahr lang Übungen für Koordination und<br />
Gleichgewicht. Nach Abschluss der Studie konnten<br />
entscheidende Verbesserungen bei der Trainingsgruppe<br />
festgestellt werden.<br />
Wir verfügen über ein System zur Steuerung<br />
des Gleichgewichtes. Durch entsprechendes praktisches<br />
Üben können wir unsere persönlichen Ressourcen,<br />
unabhängig vom Alter, verbessern.<br />
Eine verbesserte Schulung des körperlichen<br />
Gleichgewichtes steigert auch das seelische, innere<br />
Gleichgewicht. Der Spruch „wer rastet der<br />
rostet“ gilt hier zu 100 Prozent.<br />
Sicher durch den<br />
Winter<br />
Die Unfallzahlen sprechen eine deutliche<br />
Sprache. Fast 40 % aller Unfälle in der<br />
Landwirtschaft ereignen sich durch Stürze.<br />
Mehr als ein Drittel davon hat Ausgleiten<br />
auf schlüpfrigem Boden, vor allem<br />
aber auf Schnee und Glatteis als Ursache.<br />
Gefrierender Nebel oder Regen, Schnee sowie<br />
Glatteis: der heurige Winter hat sich leider schon<br />
von seiner weniger schönen Seite präsentiert. Viele<br />
Menschen werden die kalte Jahreszeit in unliebsamer<br />
Erinnerung behalten und schmerzhaft am<br />
eigenen Leibe zu spüren bekommen - als Unfallopfer,<br />
bedingt durch Schnee- und Eisglätte!<br />
Wege rechtzeitig räumen und<br />
streuen<br />
Das „innerbetriebliche Wegenetz” in manchen<br />
Bauernhöfen ist oft relativ lang. Und wenn es auch<br />
sehr mühsam ist, müssen trotzdem häufig begangene<br />
Wege - z.B. vom Wohnhaus zur Maschinenhalle<br />
oder Garage, von der Scheune zum Stall<br />
usw. - nach Schneefällen rechtzeitig geräumt und<br />
gestreut werden. Wenn der Schnee einmal festgetreten<br />
und damit schon zur Eisplatte geworden ist,<br />
wird es gefährlich. Übrigens: ein Kübel mit Streusand<br />
sollte - für alle Fälle - eigentlich schon vor<br />
dem Winter bereit stehen. Wenn nämlich eine dicke<br />
Schneedecke den Sandhaufen bedeckt<br />
und der Sand gefroren ist, wird es sehr<br />
mühsam, diesen dort hervorzuholen.<br />
Eine unterschätzte Gefahr stellen Dachabfallrohre<br />
dar, die weder in einem<br />
Schacht noch im Kanal enden, sondern<br />
aus denen sich das Wasser einfach<br />
über den Hof ergießt. Im Sommer<br />
kein Problem. Aber im Winter?<br />
Es ist nie zu spät, diesen Mangel zu<br />
beseitigen.<br />
Geeignetes Schuhwerk<br />
Viele Stürze ließen sich durch festes Schuhwerk<br />
mit griffiger Profilsohle und durch Verwendung von<br />
Gehhilfen vermeiden. Schuhe ohne Profilsohle sind<br />
für Arbeiten im Freien – umso mehr, wenn es rutschig<br />
ist – gänzlich ungeeignet! Gut bewährt haben<br />
sich zum Beispiel „Eiskrallen”, die in Sekundenschnelle<br />
angelegt oder abgenommen werden<br />
können. Diese passen auch in die kleinste Hosenoder<br />
Jackentasche. Man kann sie daher problemlos<br />
mittragen.<br />
Unfälle werden von manchen Unfallopfern<br />
sehr gerne als unabwendbares<br />
Ereignis oder gar als Schicksal<br />
dargestellt. Nur ist dies bei genauerer<br />
Betrachtung sehr selten<br />
der Fall. Sorgen Sie daher vor, dass<br />
ein „Ausrutscher” nicht dazu führt,<br />
dass gerade Sie den Besuchern am<br />
Krankenbett erzählen müssen, welch<br />
„großes Pech” Ihnen passiert ist.<br />
Gutes Profil und Eiskrallen<br />
sorgen für sicheren Halt.<br />
24 SVB Aktuell 1/2009 SVB Aktuell 1/2009 25<br />
Fotos: SVB
Sicherheit Sicherheit<br />
Enthornte Rinder verringern<br />
das Gefahrenpotenzial im<br />
Stall.<br />
Sichere<br />
Rinderhaltung<br />
Bei Arbeiten rund um die Tierhaltung<br />
kommt es immer wieder zu Unfällen,<br />
z.B. durch Ausschlagen, Drücken, Stöße<br />
mit Kopf und Horn oder Stürze über<br />
die Melkstandstiege und Ausgleiten am<br />
verunreinig ten Stallboden.<br />
90 % aller Tierunfälle und die Hälfte aller<br />
tödlichen Tierunfälle werden durch Rinder<br />
verursacht!<br />
Foto: SVB<br />
Foto: SVB<br />
Richtiges Schuhwerk im Stall, wie Sicherheitsstiefel<br />
mit Stahlkappe verhindern<br />
schmerzhafte Zehenverletzungen und die<br />
rutschhemmenden Profilsohlen sorgen für guten<br />
Halt.<br />
Verletzungen durch Hornstoß können durch das<br />
fachgerechte Entfernen des Hornansatzes verhindert<br />
werden. In neueren Ställen wird durch das versperrbare<br />
Selbstfanggitter das An- und Abhängen<br />
der Tiere zum Führen wesentlich erleichtert und die<br />
Gefahr eines Kopfstoßes verringert.<br />
Bauliche Vorkehrungen, wie Durchstiege in<br />
Laufställen sorgen im Falle unbedingt notwendiger<br />
Arbeiten im Tierbereich für eine Zugangs- und<br />
Fluchtmöglichkeit. Der Komfort einer elektrischen<br />
Rinderbürste zur Fellpflege beugt Trittverletzungen,<br />
Kopfstößen, Einklemmen zwischen den Tieren sowie<br />
der Staubbelastung bei manuellen Bürsten vor.<br />
„Fliegenfreie Ställe“ sind zwar ein Wunschgedanke,<br />
jedoch aus Sicht des Sicherheitsberaters ein<br />
wesentlicher Beitrag, um Augenverletzungen durch<br />
den Kuhschwanz zu vermeiden.<br />
Durch einen Melkstand entfällt das Tragen von<br />
Melkzeug und die Gefährdung durch ausschlagende<br />
Kühe reduziert sich. Hier entsteht die ideale<br />
Möglichkeit, mit dem Tier durch Streicheln, Euterreinigung,<br />
etc. in Kontakt zu treten.<br />
Gerade im Laufstall ist es notwendig, die Tiere an<br />
den Umgang mit dem Menschen zu gewöhnen. Das<br />
Kalb sollte regelmäßig, die Kuh gelegentlich angebunden<br />
und geführt werden. So wird bei Weidetrieb,<br />
Verladearbeiten oder Kontrolltätigkeiten das<br />
Fangen und Führen des Rindes erleichtert. Zudem<br />
sollte sich der Tierhalter mit dem Ausdrucksverhalten<br />
der Rinder vertraut machen. Aufgrund fehlender<br />
Muskelpartien ist die Mimik einer Kuh weniger<br />
ausgeprägt. Sie besitzen aber Sinnesorgane,<br />
die sich deutlich von denen des Menschen unterscheiden.<br />
Kühe haben zwar eine sehr gute Fernsicht<br />
mit großem Rundumblick (330º), haben aber<br />
einen engen Sichtbereich, in dem sie scharf sehen.<br />
Das Scharfsehvermögen des Rindes entspricht nur<br />
2 % (!) des Menschen! Die verzerrte Aufnahme von<br />
fließenden Bewegungen und die langsamere Hell-<br />
Dunkel-Anpassung des Rindes sind ebenfalls zu<br />
beachten. Damit kann auch erklärt werden, warum<br />
schnelle, hektische Bewegungen des Betreuers,<br />
zutreiben auf dunkle Gänge etc. Angstzustände<br />
beim Tier auslösen können.<br />
Durch den stärker ausgeprägten Geruchssinn<br />
und das Gehör können Rinder die Position des Betreuers<br />
orten und auf bekannte Gerüche reagieren.<br />
Hat eine Kuh halbgroße Augen bedeutet dies<br />
Entspannung, sind sie weit aufgerissen oder verdreht,<br />
ist dies ein Zeichen für Angst, Drohen oder<br />
starken Schmerz. Letzterer ist auch erkenntlich bei<br />
halb zurückgestellten Ohren. Ist Entspannung eingetreten,<br />
hängen die Ohren herab. Schmerzhaltungen<br />
der Kuh äußern sich beispielsweise auch<br />
in einer starren gesenkten Kopfhaltung, einem angespannten<br />
Rücken oder dem Vermeiden unnötiger<br />
Bewegungen.<br />
Bedingt durch die Rangordnung sind auch Ausweichmöglichkeiten<br />
für rangniedere Tiere unbedingt<br />
zu schaffen. Entsprechendes Platzangebot,<br />
ausreichende Liegeplätze, breite Durchgänge zum<br />
Auslauf tragen zur Ruhe im Stall bei, die Tiere sind<br />
dadurch ausgeglichener und weniger nervös.<br />
Beim Treiben von Rindern oder Stieren von<br />
einer Box in die nächste sollte der Betreuer darauf<br />
achten, den Tieren ausreichend Zeit zu widmen.<br />
Eile und Stress kann sich für beide Seiten negativ<br />
auswirken! Defensive Abwehrbewegungen,<br />
Fluchtansätze und häufigeres kurzes Koten in untypischer<br />
Haltung sind Hinweise für nicht optimale<br />
Verhältnisse. Der Treiber soll in jeder Situation einen<br />
geeigneten Fluchtweg im Auge behalten. Treibhilfen<br />
sind behutsam einzusetzen. Treibgänge zum<br />
Verladen der Tiere sollten sich verjüngen, um ein<br />
Umkehren der Tiere zu verhindern. Die Gatter müssen<br />
stabil, ausreichend hoch sein und nur kleine<br />
Öffnungen aufweisen. Stroh kann bei Übergängen<br />
die Schwellenangst der Tiere und Querrippen der<br />
Verladerampe (max. 30º Steigung) die Rutschgefahr<br />
für Rinder mindern. Das Einhalten der Rangordnung<br />
beim Verladen erleichtert diese doch gefährliche<br />
Tätigkeit, indem das ranghöchste Tier zuerst<br />
verladen wird.<br />
Ein moderner Melkstand<br />
reduziert die Gefährdung<br />
durch ausschlagende Kühe.<br />
Sichere Rinderhaltung<br />
beginnt mit dem aneinander<br />
Gewöhnen von Mensch und<br />
Tier.<br />
26 SVB Aktuell 1/2009 SVB Aktuell 1/2009 27<br />
Foto: SVB<br />
Foto: SVB
Sicherheit Sicherheit<br />
Bild oben: Die forstliche<br />
Aus- und Weiterbildung ist<br />
für das sichere Arbeiten im<br />
Wald unumgänglich.<br />
Bild rechts: Die gesamte<br />
forstliche persönliche<br />
Schutzausrüstung sollte<br />
verwendet werden.<br />
Der Winter ist für die Waldbauern die Zeit,<br />
wo sie vermehrt im Wald arbeiten und das<br />
geschlägerte Holz anschließend vermarkten.<br />
Entsprechend den natürlichen Gegebenheiten,<br />
wie Hanglage, Witterung und<br />
Schneelage sind regionale Unterschiede<br />
gegeben.<br />
Nachdem die Waldarbeit zu den gefährlichsten Tätigkeiten<br />
zählt, sind dabei die vorgeschriebenen Sicherheitsbestimmungen<br />
unbedingt einzuhalten. Die<br />
Abteilung Sicherheit und Gesundheit der Sozialversicherungsanstalt<br />
der Bauern hat im Jahr 2008 eine<br />
Publikation herausgegeben, in welcher einerseits<br />
das forstliche Unfallgeschehen dokumentiert<br />
und andererseits die forstlichen Sicherheitsbestimmungen<br />
analysiert werden.<br />
Personen, die Waldarbeiten durchführen, haben<br />
insbesondere folgende Sicherheitsbestimmungen<br />
einzuhalten:<br />
• Werden Waldarbeiten durchgeführt, ist eine entsprechende<br />
persönliche Schutzausrüstung<br />
(Forsthelm mit Gesicht und Gehörschutz, Arbeitsbluse<br />
mit Signalfarbpartien, Schnittschutzhose<br />
sowie Forstsicherheitsschuhwerk) zu verwenden.<br />
• Waldarbeiten sind möglichst nicht alleine<br />
durchzuführen.<br />
• Nach dem Forstgesetz sind beim Durchführen<br />
von Waldarbeiten an geeigneten Stellen Hin-<br />
Foto: SVB<br />
Forstliche Sicherheitsbestimmungen<br />
weistafeln „Befristetes forstliches Sperrgebiet“<br />
gut sichtbar aufzustellen.<br />
• Grundsätzlich ist ein Gefahrenbereich von eineinhalb<br />
Baumlängen einzuhalten. Das heißt,<br />
in diesem Umkreis dürfen sich nur die mit dem<br />
Fällen beschäftigten Personen aufhalten.<br />
• Neben dem Arbeitsplatz sind die Fluchtwege<br />
freizumachen.<br />
• Insgesamt ist eine fachgerechte Fälltechnik<br />
anzuwenden und diese hat in einem Zug unter<br />
Beachtung der Sicherheitsbestimmungen zu erfolgen.<br />
• Sind die äußeren Bedingungen so, dass eine<br />
starke Sichtbehinderung durch beispielsweise<br />
Gewitter, Sturm oder Dunkelheit vorliegt,<br />
darf nicht geschlägert werden.<br />
• Besteht bei Arbeiten am Hang Gefahr durch<br />
abrollendes Holz, so darf nicht in der Falllinie<br />
übereinander gearbeitet werden.<br />
• Wird Schadholz (z.B. Windwurfholz) aufgearbeitet,<br />
so darf keinesfalls alleine gearbeitet werden.<br />
Es muss sich eine zweite Person in Rufweite<br />
befinden.<br />
Foto: SVB<br />
Umkippen zum Stamm oder Abrollen entsprechend<br />
zu sichern.<br />
• Bleibt ein Baum auf einem anderen hängen,<br />
so ist dieser ohne unnötigen Verzug fachgerecht<br />
zu Fall zu bringen.<br />
• Bei der Holzbringung mit dem Traktor und Seilwinde<br />
ist auf eine ÖNORM gerechte Seilwinde<br />
zu achten. Weiters müssen die Gefahrenbereiche<br />
sowohl beim geraden als auch beim<br />
Zuzug über eine Umlenkrolle genau eingehalten<br />
werden.<br />
• Arbeiten mit der Motorsäge dürfen nur von<br />
Personen verrichtet werden, die dafür körperlich<br />
und geistig geeignet sind.<br />
• Im freien Schwenkbereich der Motorsäge<br />
darf sich bei laufender Kette im Umkreis von<br />
zwei Metern keine andere Person aufhalten.<br />
• Holzlager sind so zu errichten, dass keine<br />
Gefährdungen durch abrollendes oder abrutschendes<br />
Holz auftreten können.<br />
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass Waldarbeiten<br />
nur Personen durchführen sollten, die eine entsprechende<br />
Aus- oder Weiterbildung in einer einschlägigen<br />
forstlichen Ausbildungsstätte absolviert<br />
haben. Informationen dazu erhält man direkt bei<br />
den Ausbildungsstätten, bei den Forstabteilungen<br />
Foto: SVB • Wurzelteller sind vor dem Aufarbeiten gegen<br />
der Landwirtschaftskammern sowie bei der Abteilung<br />
Sicherheit und Gesundheit der Sozialversicherungsanstalt<br />
der Bauern. Die forstliche Aus- und<br />
Weiterbildung ist ein wesentlicher Bestandteil, um<br />
die Unfallhäufigkeit bei der Waldarbeit weiter zu reduzieren.<br />
Der Gefahrenbereich von<br />
eineinhalb Baumlänge ist<br />
einzuhalten!<br />
Der Gefahrenbereich ist bei<br />
der Holzernte mit Traktor<br />
und Seilwinde unbedingt<br />
einzuhalten!<br />
28 SVB Aktuell 1/2009 SVB Aktuell 1/2009 29<br />
Foto: SVB
Foto: SVB<br />
Sicherheit S<br />
Bild oben links:<br />
Kerzen sind so faszinierend!<br />
Mami achtet, dass ich nicht<br />
hingreife.<br />
Bild oben rechts:<br />
Die Löschdecke erstickt die<br />
Flammen.<br />
Bild rechts:<br />
Der Rauchmelder kann<br />
Leben retten.<br />
Foto: SVB<br />
Prosit 2009!<br />
Ein neues Jahr hat begonnen und dazu<br />
wünsche ich Dir viel Gesundheit und vor<br />
allem keine Unfälle!<br />
Das Christkind hat mir einen wunderschönen<br />
Christbaum gebracht. Jetzt erstrahlt aber nur mehr<br />
die elektrische Kerzenbeleuchtung, denn beim<br />
Anzünden der Wachskerzen würde der trockene<br />
Christbaum leicht zu brennen beginnen. Mein Opa,<br />
ein tüchtiger Feuerwehrmann, hat erzählt, dass es<br />
wieder Christbaumbrände mit enormen Sachschaden<br />
gegeben hat.<br />
Einen Brand habe sogar ich schon erlebt: Stell Dir<br />
vor, als ich bei Tante Maria zu Besuch war, hat sie<br />
beim Kuchenessen die Kerzen des Adventkranzes<br />
angezündet. Es war sehr stimmungsvoll, bis plötzlich<br />
der Adventkranz Feuer gefangen hatte! Das<br />
Foto: SVB<br />
war eine Aufregung! Tante Grete holte rasch ihre<br />
Löschdecke aus brandhemmendem Material,<br />
schlüpfte mit den Händen in die Grifftaschen und<br />
erstickte die Flammen im Keim.<br />
Gleichzeitig meldete sich der Rauchmelder mit seinem<br />
schrillen Alarmton. Mein Papa hat auch in<br />
unserem Haus Rauchmelder angebracht. Wenn<br />
Rauch entsteht, schlägt dieser sofort Alarm. Besonders<br />
in der Nacht, wenn alle friedlich schlafen, kann<br />
er unser Lebensretter werden.<br />
Aber ganz ehrlich, brennende Kerzen finde ich<br />
trotzdem soooo faszinierend! Meine liebe Mama<br />
achtet aber konsequent, dass ich nicht hingreife.<br />
„Lena, das ist heiß!“ Und ich weiß sogar schon, was<br />
heiß und kalt ist. Das hat mir meine Mutti super erklärt:<br />
In eine Babyflasche hat sie heißes Wasser gefüllt<br />
und gesagt: „Das ist heiß!“ Danach hat sie mir<br />
einen Eiswürfel in die Hand gegeben, und der hat<br />
sich ganz anders angefühlt: Das ist also kalt. Gemeinsam<br />
haben wir Dinge gesucht, die kalt sind,<br />
wie der Schnee oder der leckere Eislutscher. Gefährlicher<br />
ist für mich aber alles, was heiß ist: Kerzen,<br />
Herd, heiße Speisen, …<br />
Verbrennungen sind schmerzhafte Verletzungen.<br />
Daher: Hände weg vor heißen Sachen!<br />
Foto: SVB<br />
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30 SVB Aktuell 1/2009 SVB Aktuell 1/2008 31<br />
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32 SVB Aktuell 1/2009<br />
P.b.b. - Verlagspostamt 1030 Wien, GZ 02Z032222 M DVR: 0024147<br />
Gesundheitsaktionen für Kinder und Jugendliche<br />
Für Bauernkinder werden in den Sommerferien 2009 wiederum 20-tägige Aufenthalte in Spital/<br />
Pyhrn, Hatzendorf und Lignano angeboten. Bei diesen therapeutischen Maßnahmen erwartet die<br />
teilnehmenden Mädchen und Jungs auch eine besondere Gemeinschaft sowie Spiel und Spaß.<br />
Nähere Informationen zu den Aktionen für Bauernkinder erhalten Interessierte im jeweiligen<br />
SVB-Regionalbüro oder im Kompetenzzentrum Gesundheitsaktionen (Tel 0732-7633-4343)<br />
Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Sozialversicherungsanstalt der Bauern; Redaktion: Dr. Georg Schwarz;<br />
Alle in 1030 Wien, Ghegastraße 1, Tel. (01) 797 06; Internet: www.svb.at<br />
Diese Ausgabe entstand unter Mitarbeit von Hannes Gföllner, DI Christoph Mairinger (beide RB OÖ); Johann Grimschitz<br />
(RB Ktn.); DI Bernadette Müller (RB Stmk.); Ing. Stefan Solich (RB Bgld.); Verena Feigl, Mag. Barbara Kraus-Neidhart,<br />
DI Günther Pfeiffer, Elisabeth Straka, Dr. Stilianu-Thaliah, Andreas Sattelberger, Mag. Heidemarie Varga, Mag. Magdalena<br />
Warnung, Dr. Leopold Wabro, Rudolf Würrer, Mag. Rainer Zamponi (alle RB NÖ/Wien). Druck: Goldmann, Tulln.<br />
Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz: 1. Alleiniger Eigentümer und Verleger: Sozialversicherungsanstalt der Bauern.<br />
2. Erklärung über die grundlegende Richtung des periodischen Mediums: Aktuelles aus dem Bereich der bäuerlichen<br />
Sozial ver sicherung. 3. Beteiligung an anderen Medienunternehmen: keine.