Körnerhirse
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<strong>Körnerhirse</strong>:<br />
Interessant als neuer Frucht-<br />
folgepartner für Güllebetriebe<br />
und neue Futterkomponente in<br />
der Schweinefütterung<br />
Kulturanleitung<br />
Ansprüche an Klima und Boden<br />
Sorghumarten sind wie Mais wärmeliebende Pflanzen, sie kommen jedoch wesentlich<br />
besser als Mais mit trockenen Bedingungen zurecht. Die Bodenansprüche sind gering, auch<br />
sehr leichte Böden sind für den Anbau geeignet. Ungeeignet sind kalte und nasse Böden<br />
oder stark beschattete Standorte beispielsweise in Waldnähe.<br />
Fruchtfolge<br />
Sorghumarten sind keine Wirtspflanzen für den Maiswurzelbohrer und unterbrechen damit<br />
die Maisfruchtfolge. Sie sind selbstverträglich im Anbau und verbessern durch die intensive<br />
Durchwurzelung die Bodenstruktur.<br />
Bodenbearbeitung<br />
Die Bodenvorbereitung soll ähnlich wie bei Mais erfolgen. Auf ein feines und gut abgesetztes<br />
Saatbett ist zu achten.<br />
Aussaat<br />
Drillsaat (jedes zweite Säschar schließen) oder Einzelkornsaat (kleinerer Lochscheibe<br />
notwendig) sind möglich. Reihenweiten von 25 bis 70 cm. Für engere Reihenweiten spricht<br />
eine gleichmäßigere Abreife, da deutlich weniger „späte“ Bestockungstriebe durchwachsen<br />
(für CCM-Nutzung spielt es allerdings eine untergeordnete Rolle). 30 Körner je Quadratmeter<br />
Aussaatstärke sind optimal. Aussaattiefe von 2 bis 5 cm - auf Bodenschluss achten, notfalls<br />
anwalzen. Sorghum stellt höhere Ansprüche an die Mindestkeimtemperatur als Mais –<br />
Anbau je nach Anbaugebiet nach der Maisaussaat ab Ende April möglich.<br />
Düngung<br />
Die Düngung kann entweder mit Volldüngern oder mit einer Kombination von Gülle und<br />
Mineraldüngern erfolgen. Bei einer Ertragserwartung von 10.000 kg je Hektar kann bis zu<br />
170 kg N je Hektar gedüngt werden (Achtung Gabenteilung!). Bedarf an Phosphor 80-100<br />
kg/ha, Kalium 60-80 kg/ha.<br />
Ernte<br />
<strong>Körnerhirse</strong>n können ab ca. 30% Kornfeuchtigkeit mit dem Getreidemähdrescher geerntet<br />
werden. Ein Mähdrusch ist in den Mittagsstunden bei gut abgetrockneten Pflanzen<br />
empfehlenswert. Eine Verwertung als CCM- oder Ganzkornsilage ist wie bei Mais möglich.<br />
Die CCM-Reife wird je nach Jahr und Sorte ab ca. Ende September erreicht. Bei der<br />
Verfütterung ist derzeit noch zu beachten, dass <strong>Körnerhirse</strong> max. 30% in der Schweine- und<br />
Geflügelration einnehmen sollte. Aktuelle Fütterungsversuche sind im Gange.<br />
Die Angaben zu den Sorten beruhen auf Ergebnissen der offiziellen Sortenversuche und/oder unserer Erfahrungen. Eine Gewähr für das<br />
Gelingen der Kultur können wir nicht übernehmen, da dies auch von unbeeinflussbaren Faktoren abhängt, die nichts mit der Qualität der<br />
Sorte zu tun haben. Alle Angaben ohne Gewähr.
Pflanzenschutz in der <strong>Körnerhirse</strong><br />
� Ein Striegeleinsatz wäre nach dem Anbau möglich. Bei entsprechender Reihenweite<br />
kann auch gehackt werden. Diese Hacke sollte aber sehr flach erfolgen, damit es zu<br />
keiner Schädigung der weit verzweigten Wurzeln kommt.<br />
� Die <strong>Körnerhirse</strong> hat keine Probleme mit Blattkrankheiten oder Schädlingen. Sie ist<br />
keine Wirtspflanze für Fusarien oder für den Maiswurzelbohrer.<br />
� Das Herbizid Gardo Gold (Achtung Schongebiet!) kann gegen Unkrauthirsen im<br />
Nachauflauf eingesetzt werden. Die deutschen Zulassungen von Stomp Aqua und<br />
Spectrum können ebenfalls verwendet werden. Bei Auftreten von ausdauernden<br />
Unkräutern ist eine Mischung mit Arrat oder Mais Banvel möglich. Einsatz generell ab<br />
dem 3-Blatt-Stadium (BBCH 13) der Kulturhirse.<br />
� Sind Unkrauthirsen kein Thema, kann auch im Nachauflaufverfahren 7,5 g/ha<br />
Harmony SX + 0,1% Zellex CS, 0,3 – 0,5 kg Mais-Banvel WG oder 0,2 kg Arrat + 1l<br />
Dash gegen 2-keimblättrige Unkräuter eingesetzt werden.<br />
� Das Kontaktherbizid Buctril kann mit 0,5 – 1,5 l als Abbrenner eingesetzt werden<br />
(beispielsweise gegen Ambrosie, Schwarzen Nachtschatten etc.)<br />
� Es besteht auch die Möglichkeit, vor der relativ späten Aussaat der Kulturhirse das<br />
Feld mit einem glyphosatehältigen Produkt zu behandeln, um so den ersten Schwung<br />
an Unkräutern wegzunehmen. Nähere Informationen können aus der Tabelle<br />
entnommen werden.<br />
Verfügbare Hybridsorten 2012:<br />
BURGGO (mittelfrüh), TARGGA (mittelspät)<br />
400.000 Kornpackung, inkl. Safenerbeizung<br />
Sie haben weitere Fragen?<br />
KONTAKT: DI Hermann TAPPLER<br />
Mobil 0664/ 23 14 147 oder www.ragt.at<br />
Die Angaben zu den Sorten beruhen auf Ergebnissen der offiziellen Sortenversuche und/oder unserer Erfahrungen. Eine Gewähr für das<br />
Gelingen der Kultur können wir nicht übernehmen, da dies auch von unbeeinflussbaren Faktoren abhängt, die nichts mit der Qualität der<br />
Sorte zu tun haben. Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
BURGGO<br />
TARGGA