Tarifpolitik im Schweizer Rettungswesen - Zentralstelle für ...

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ungen ab. Heute bestehen – mit Ausnahme von zwei Anbietern im Kanton Freiburg – nur noch Verträge, die jeweils für den ganzen Kanton Gültigkeit haben. Zurzeit unterhält die MTK/MV/IV mit sechs kantonalen Dachorganisationen Tarifverträge für Notfall- und Krankentransporte. Diese Verträge weisen alle unterschiedliche Tarifnomenklaturen und unterschiedliche Preise auf. Zudem unterscheiden sich diese Verträge auch häufig von jenen, welche die Krankenversicherer mit den jeweils gleichen Leistungserbringern abgeschlossen haben. Für eine einheitliche Tarifnomenklatur und ein einheitliches Kostenmodell sowie die Festsetzung von Qualitätskriterien setzte sich bereits 1997 eine Arbeitsgruppe ein, welche sich aus Vertretern des IVR, der santésuisse 1 und der H+ Die Spitäler der Schweiz zusammensetzte. Am 1.7.1997 unterzeichneten der IVR, die santésuisse und H+ eine Vereinbarung, welche die Tarifnomenklatur und bestimmte Qualitätskriterien festlegte. Das Kostenmodell wurde nicht in die Vereinbarung aufgenommen. Bei Nichteinhaltung der Qualitätskriterien sollen gemäss der Vereinbarung ab dem 1.1. 2003 keine Zahlungen der Krankenversicherer mehr erfolgen. Die sehr hohen Qualitätskriterien – beispielsweise werden zwei Rettungssanitäter für einen Notfalltransport vorgeschrieben – dürften aufgrund des Mangels an ausgebildeten Rettungssanitätern auch nicht bis am 1.1. 2003 umgesetzt sein. Zurzeit fehlen in der Schweiz ca. 1000 ausgebildete Rettungssanitäter. Inzwischen hält auch der IVR nicht mehr an den Qualitätskriterien der Vereinbarung fest. Der IVR verweist vielmehr auf die «Bestimmungen über die Anerkennung von Rettungsdiensten» vom Jahr 2000, welche weniger streng formuliert sind. Die Leistungserbringer, welche seit 1997 einen neuen Tarif ausarbeiteten, orientierten sich teilweise an der Tarifnomenklatur IVR/santésuisse/H+ und am Kostenmodell. Sie übernahmen diese aber nie unverändert. Die MTK schloss sich am 21. Juni 2001 grundsätzlich der Tarifnomenklatur IVR/santésuisse/H+ von 1997 an. Ausgenommen hiervon sind die Qualitätskriterien, welche in der Vereinbarung IVR/santésuisse/H+ sehr hoch angesetzt wurden. Auf Anfrage der Leistungserbringer verweist die MTK auf einen Mustervertrag, der noch ausgearbeitet werden soll und welcher auf der Tarifnomenklatur IVR/santésuisse/H+ basieren wird. Mit der Empfehlung der MTK, sich grundsätzlich an die Tarifnomenklatur IVR/santésuisse/H+ anzuschliessen, kann sie zur Konvergenz der Tarifnomenklaturen beitragen. Die MTK strebt zudem nur noch Vereinbarungen an, die für sämtliche Rettungsdienste in einem Kanton gelten. Schliesslich ist die MTK daran interessiert, dass im Rettungswesen verbindliche Qualitätsstandards formuliert werden. Mittelfristig sollen nur noch Verträge mit Leistungserbringern unterzeichnet werden, die eine gute Qualität gewährleisten. 1 Bis Mitte 2001 trat santésuisse unter dem Namen «Konkordat der Schweizerischen Krankenversicherer (KSK)» auf. 5
Einleitung Diese Studie bietet einen Überblick über das sehr heterogen ausgestaltete Rettungswesen. Dabei beschränkt sie sich auf die terrestrische Rettung. Anzumerken ist, dass es sich in 90% aller Rettungseinsätze in der Schweiz um eine terrestrische Rettung handelt. Untersucht werden nicht nur das rechtliche Umfeld, die Anbieterstruktur, allfällige Rettungskonzepte, die Gebietsaufteilung der Rettungsdienste und die Subventionspraxis. Von besonderem Interesse ist auch die Frage der Qualitätsstandards und der Tarifpolitik. Es wird aufgezeigt, welche Anstrengungen bisher unternommen wurden, um Qualitätsstandards zu setzen und die verschiedenen Tarifnomenklaturen und Tarifberechnungen zu vereinheitlichen. Schliesslich wird die Tarifpolitik der MTK vorgestellt. An dieser Stelle möchte ich allen danken, die mit ihren wertvollen Informationen zum Gelingen dieser Studie beigetragen haben. Insbesondere danke ich U.B. Krieger, Geschäftsführer Interverband für Rettungswesen (IVR), L. Bernoulli, Oberarzt Universitätsspital Zürich und Präsident Remedur, K. Hildebrandt, ehemaliger Leiter Sanität Basel, C. Morger, Kantonsspital Olten, H. Erne, Gesundheitsdepartement des Kantons Aargau, S. Gehriger, Gesundheitsamt Graubünden, P.E. Frey, Gesundheits- und Fürsorgedirektion Bern, D. Wyler und V. Bucher, santésuisse, W. Morger, Geschäftsleitungsmitglied der Suva, und F. Maurer, W. Moser, R. Wey, E. Jermini und O. Portmann, Tarifspezialisten der Zentralstelle für Medizinaltarife UVG. 6
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