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Tarifpolitik im Schweizer Rettungswesen - Zentralstelle für ...

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den Notfallort gebracht. Dabei wird in den Spitälern kein Pikettarzt speziell <strong>für</strong> den Notfalldienst<br />

eingeteilt. Bei Bedarf wird <strong>im</strong> Spital ein Anästhesist gesucht, der gerade frei ist und<br />

zum Notfallort mitfahren kann.<br />

Die Stadt Zürich bestreitet rund 6% ihrer Einsätze mit Notärzten, wobei diese auf unterschiedliche<br />

Art und Weise aufgeboten werden: Während zum Beispiel die Notärzte <strong>im</strong><br />

Triemlispital abgeholt werden, rücken jene aus dem Universitätsspital unabhängig vom<br />

Rettungswagen mit dem NEF der Stadt Zürich aus.<br />

Ein Notarztprojekt mit nationaler Zielrichtung wurde Anfang 2000 vom Zürcher Verein<br />

Remedur lanciert. Gestartet wurde das Projekt mit einem in Dübendorf stationierten NEF,<br />

das die bestehenden Rettungsdienste bei Notfällen <strong>im</strong> Gebiet zwischen Flughafen, Stadt<br />

Zürich und Uster ergänzt. Die Notärzte aus dem Raum Zürich sind nebenamtlich <strong>für</strong><br />

Remedur <strong>im</strong> Einsatz und halten einen 24-Stunden-Pikettdienst aufrecht. Fernziel des Projektes<br />

ist es, ein über die ganze Schweiz verteiltes Notarztnetz mit rund 60 NEF-Standorten<br />

aufzubauen. Gemäss L. Bernoulli, Präsident Remedur, stehen mit den heute ca. 350<br />

ausgebildeten Notärzten SGNOR genügend Fachkräfte zur Verfügung, um in der ganzen<br />

Schweiz ein bodengebundenes Notarztnetz aufzubauen. Ein solches Netz dürfte laut<br />

L. Bernoulli jährlich ca. 60–80 Mio. CHF kosten. Durch die verbesserte Pr<strong>im</strong>ärversorgung<br />

könnten da<strong>für</strong> Heilungs- und Rehabilitationskosten sowie Folgekosten infolge Erwerbsunfähigkeit<br />

von schätzungsweise 250 Mio. CHF gespart werden. Die von den Notärzten<br />

betriebenen Notarztnetze sollen dabei in keiner Weise in Konkurrenz zu den bestehenden<br />

Notfalldiensten mit Notfallärzten treten, was von den Notfallärzten teilweise be<strong>für</strong>chtet wird.<br />

Zu unterscheiden gilt es zwischen dem Aufgabenbereich der Notfallärzte und jenem der<br />

Notärzte. Der Notfallarzt ist in erster Linie da<strong>für</strong> gedacht, dass die Bevölkerung ärztliche<br />

Hilfe in Anspruch nehmen kann, wenn der Hausarzt <strong>im</strong> Notfall nicht erreicht werden kann.<br />

Privatpersonen können den Notfallarzt direkt anfordern. Der Notarzt hingegen ist in die<br />

Rettungsdienste und in die Sanitätsnotrufzentralen 144 eingebunden und kann von Privatpersonen<br />

nicht direkt angefordert werden. Er wird in lebensbedrohlichen Situationen ausschliesslich<br />

von Rettungsdiensten, Polizei oder Ärzten zugezogen.<br />

Basel-Stadt kennt zwei Systeme, welche die Sanität Basel Notarztsystem und Herzarztsystem<br />

nennt. Be<strong>im</strong> Notarztsystem wird der Notarzt von der Sanität Basel <strong>im</strong> Kantonsspital<br />

Basel mit dem NEF abgeholt (Fahrdauer: 1 Min.). Gleichzeitig fahren zwei Rettungssanitäter<br />

mit dem Rettungswagen an den Notfallort. Be<strong>im</strong> Herzarztsystem wird der Notarzt mit dem<br />

Rettungswagen <strong>im</strong> Kantonsspital abgeholt. Für jedes System ist ein Pikettarzt eingeteilt.<br />

In der Westschweiz ist der Notarztdienst vorwiegend <strong>im</strong> Rendez-vous-System organisiert.<br />

In Lausanne kommt in einem Drittel aller Notfälle ein NEF zum Einsatz. 54<br />

54 Vgl. Municipalité de Lausanne, service de presse et d'information. 1998. Urgences médicales: le<br />

Groupe sanitaire de Lausanne est le plus <strong>im</strong>portant service d'ambulances de Suisse romande. Point de<br />

Presse de la municipalité, 18 sept. 1998.<br />

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