Tarifpolitik im Schweizer Rettungswesen - Zentralstelle für ...

6. Vergleichbare Datenerfassung für die Rettungseinsätze mit dem Ziel der Qualitätssicherung
7. Förderung der Laienausbildung in Erster Hilfe für bestimmte Berufe und Funktionen
Erreicht wurde seither die schweizweite Einführung der Sanitätsnotrufzentralen 144 und die
Schaffung der vom SRK anerkannten Berufsausbildung «Rettungssanitäter» (vgl. Abschnitt
5.2.). Die Bewilligungspflicht für Rettungsdienste ist erst in ca. ¾ aller Kantone eingeführt
(vgl. Abschnitt 1.1.). Der IVR engagierte sich seither v.a. in Qualitätsfragen und arbeitete
diverse Richtlinien aus. 1994 veröffentlichte der IVR Richtlinien über die Ausrüstung von
Sanitätsfahrzeugen 32 , und 1997 verfasste er Qualitätskriterien für Rettungsdienste 33 .
Zahlreiche Richtlinien wie diejenigen über die Notarztausrüstung 34 , die Kompetenzen für
nichtärztliches Personal 35 oder die Behandlung der allgemeinen Unterkühlung und der lokalen
Kälteschäden 36 folgten. 1998 hat die SDK dem IVR das Mandat zur Qualitätssicherung
im Rettungswesen übertragen. 37 Alle weiteren oben genannten Ziele wurden bisher nicht
oder nur teilweise erreicht.
5.1.1. Anerkennung von Rettungsdiensten
In Ausführung des Mandates der Schweizerischen Sanitätsdirektorenkonferenz hat eine
Fachgruppe des IVR die erste Version der «Bestimmungen über die Anerkennung von Rettungsdiensten»
Ende 1999 zur Vernehmlassung unterbreitet. Diese Bestimmungen beinhalten
im Grundsatz nichts, was nicht schon in den Richtlinien «Qualitätskriterien für Rettungsdienste»
enthalten war. Der Unterschied besteht vor allem darin, dass in den «Bestimmungen
über die Anerkennung von Rettungsdiensten» nicht nur Soll-Vorgaben, sondern auch
limitierte Muss-Vorgaben festgelegt wurden, damit ein Betrieb überhaupt als Rettungsdienst
anerkannt werden kann. Die Soll-Kriterien sollen in der Regel bis zum Jahr 2005 erfüllt werden.
Ein vom IVR anerkannter Rettungsdienst dürfte sich «Anerkannter Rettungsdienst IVR»
nennen, wobei die Anerkennung alle drei Jahre überprüft werden soll. Die Qualität wurde in
Kriterien der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität unterteilt, wobei das Schwergewicht
auf der Struktur- und Prozessqualität liegt. Die Europäischen Normen (EN) werden mit den
«Bestimmungen über die Anerkennung von Rettungsdiensten» erfüllt.
32 Vgl. Interverband für Rettungswesen. 1994. Richtlinien für den Patiententransport auf der Strasse und
für den Bau und die Ausrüstung von Sanitätsfahrzeugen im Rettungsdienst.
33 Vgl. Interverband für Rettungswesen. 1997. Qualitätskriterien für Rettungsdienste.
34 Vgl. Interverband für Rettungswesen. 1998. Richtlinien für die Notarztausrüstung.
35 Vgl. Interverband für Rettungswesen. 1997. Richtlinien für Ärzte betreffend die Delegation medizinischer
Kompetenzen an nichtärztliches Personal im Rettungswesen.
36 Vgl. Interverband für Rettungswesen. 1998. Richtlinien für die Behandlung der allgemeinen
Unterkühlung und der lokalen Kälteschäden.
37 Vgl. Interverband für Rettungswesen. Kurier 01/1999, S. 6.
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