Tarifpolitik im Schweizer Rettungswesen - Zentralstelle für ...
Tarifpolitik im Schweizer Rettungswesen - Zentralstelle für ...
Tarifpolitik im Schweizer Rettungswesen - Zentralstelle für ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Unabhängig davon, ob auch die Versicherer durch einen qualitativ hochstehenden Rettungsdienst<br />
Kosten sparen, ist es <strong>für</strong> ihre Glaubwürdigkeit und ihre Reputation wichtig,<br />
dass sie sich <strong>für</strong> eine gute Qualität des <strong>Rettungswesen</strong>s einsetzen. 31 Die Versicherer haben<br />
eine Steuerungsmöglichkeit der Qualität, indem sie beispielsweise beschliessen, nur qualitativ<br />
hochstehende Notfall- und Krankentransporte zu vergüten.<br />
Die Qualität des <strong>Rettungswesen</strong>s hängt nicht nur von der Qualifikation des Rettungspersonals,<br />
sondern auch von der technischen Ausrüstung und der Organisationsform ab. Die<br />
Organisationsform hat einen wesentlichen Einfluss auf die Zeitspanne zwischen dem Eintreffen<br />
des Notrufs und der Ankunft der Rettungsequipe. In der Schweiz ist die Qualität der<br />
zahlreichen Rettungsdienste erwartungsgemäss höchst unterschiedlich. Im allgemeinen<br />
wird der Qualitätssicherung in städtischen Agglomerationen mehr Aufmerksamkeit geschenkt<br />
als in ländlichen Regionen. Gesamtschweizerisch kann allerdings festgestellt werden, dass<br />
sich das Prinzip des Advanced Life Support <strong>im</strong>mer mehr durchsetzt und das Prinzip des<br />
Basic Life Support ersetzt. Mit anderen Worten geht es <strong>im</strong>mer weniger nur noch darum,<br />
den Notfallpatienten möglichst schnell in das nächstgelegene Spital zu transportieren. Vielmehr<br />
sollen bereits vor Ort lebensrettende Massnahmen ergriffen werden.<br />
5.1. Interverband <strong>für</strong> <strong>Rettungswesen</strong> (IVR)<br />
Der IVR ist der schweizerische Dachverband <strong>für</strong> die Rettung und setzt sich seit Jahren <strong>für</strong><br />
eine Verbesserung des Qualitätsstandards <strong>im</strong> <strong>Rettungswesen</strong> ein. Mitglieder des als Verein<br />
organisierten Verbandes sind alle Kantone, einzelne Rettungsdienste und Fachorganisationen<br />
wie die Rega, der Samariterverein oder die Notärzte. 1993 arbeitete der IVR <strong>im</strong> Auftrag<br />
der <strong>Schweizer</strong>ischen Sanitätsdirektorenkonferenz (SDK) Modellvorstellungen <strong>für</strong> das <strong>Rettungswesen</strong><br />
aus, welche von der SDK genehmigt wurden. Der IVR schlägt dabei folgendes<br />
Massnahmenpaket vor:<br />
1. Schaffung einer zu den übrigen Pflegeberufen durchlässigen anerkannten Berufsausbildung<br />
«Rettungssanitäter»<br />
2. Flächendeckender Aufbau von operationellen Sanitätsnotrufzentralen 144<br />
3. Einführung einer Qualitätskontrolle der Rettungsdienste und einer Bewilligungspflicht <strong>für</strong><br />
Rettungsdienste auf kantonaler Ebene<br />
4. Aufbau eines Notarztnetzes<br />
5. Förderung der Notfallaus- und -weiterbildung der praktizierenden Ärzte<br />
31 Vgl. auch Morger, Willi. 1990. Gedanken zum <strong>Rettungswesen</strong> in der Schweiz aus der Sicht eines<br />
Unfallversicherers. MTK-Mitteilungen 14/1990.<br />
16