Tarifpolitik im Schweizer Rettungswesen - Zentralstelle für ...

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Einwohner zuständig. Zudem führt jedes der Bezirks- und Regionalspitäler einen Rettungsdienst. Schliesslich bestehen zusätzlich ca. sechs private Anbieter. Im Kanton Aargau wiederum teilen sich neun Regional- bzw. Kantonsspitäler und zwei private Anbieter (Intermedic AG und Neeser) den Markt. Die Region Aarau kann zusätzlich auf einen privaten, spezialisierten Patiententransportdienst für sekundäre, vorgeplante Patiententransporte mit Intensivpflege (Patientenverlegung mit hohem medizinischem Risiko) zurückgreifen. Im Kanton St. Gallen werden die Rettungsdienste von den öffentlichen Spitälern und die Transportdienste von vier privaten Anbietern betrieben. 11
3. Rettungskonzepte Verschiedene Kantone wie Aargau 24 , Wallis 25 und Graubünden 26 verfassten in den letzten Jahren ein Rettungskonzept. Wichtiges Ziel aller Rettungskonzepte war dabei die Einführung der einheitlichen Sanitätsnotrufzentrale 144. Diese wurde inzwischen in der ganzen Schweiz realisiert. Noch im Jahre 1993 hatten erst 10 Kantone eine Sanitätsnotrufzentrale 144 in Betrieb. Die Kantone Graubünden und Neuenburg führten sie als letzte ein. Die Sanitätsnotrufzentrale 144 entscheidet jeweils über die Schwere des Falles und bestimmt, welche Rettungsmittel einzusetzen sind. Weiter werden in den Rettungskonzepten Qualitätsziele (vgl. Kapitel 5) und die Organisation und die Verantwortlichkeit für die verschiedenen Aufgaben im Rettungswesen dargestellt. Eine vorbildliche Organisationsstruktur wählte beispielsweise der Kanton Wallis, welcher die kantonale Dachorganisation KWRO ins Leben rief. Aufgrund gesetzlicher Grundlagen 27 hat der Staatsrat den Leistungsauftrag der KWRO zu formulieren, welcher den Aufbau und den Betrieb einer Alarm- und Einsatzzentrale Nr. 144, die Erarbeitung von Richtlinien für Anforderungen an das Personal und an die Qualitätskontrolle, die Durchführung der Qualitätskontrolle und der Qualitätssicherung sowie zahlreiche weitere Aufgaben umfasst. 28 Im Kanton Graubünden ist der Bündner Ärzteverein mit der Organisation des ärztlichen Notfalldienstes betraut. Der Bündner Ärzteverein und das Gesundheitsamt schlossen diesbezüglich einen Zusammenarbeitsvertrag ab, wobei der Bündner Ärzteverein durch das Gesundheitsamt für den Organisationsaufwand vergütet wird. Die Leistungsaufträge weiterer verschiedener Rettungsorganisationen (Einsatzleitstelle Sanitätsnotruf 144, Rettungsdienste der Spitalregionen, Pistenrettungsdienste der Seilbahn- und Skiliftunternehmungen, SAC, Feuerwehren und Feuerwehrstützpunkte, Kantonspolizei usw.) werden im Bündner Rettungskonzept detailliert aufgeführt. Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich legte 1995 das «Konzept für das Rettungswesen im Kanton Zürich» zur Vernehmlassung vor. Der Vorschlag, einen kantonalen Rettungsdienst oder einen Rettungsverbund einzuführen, fand nur sehr wenige Befürworter. Die Gesundheitsdirektion respektierte schliesslich den Wunsch der Rettungsdienste und der hinter ihnen stehenden Trägergemeinden, die Autonomie zu wahren. 24 Vgl. Das Aargauische Rettungswesen 2005. Rettungskonzept, Auftrag, Perspektiven, Massnahmen, November 1995. 25 Vgl. Globalkonzept Walliser Rettungsorganisation, November 1996. 26 Vgl. Justiz-, Polizei- und Sanitätsdepartement des Kantons Graubünden. 1999. Rettungskonzept Graubünden. 27 Vgl. Gesetz über die Organisation des Rettungswesens (541), Art. 6 und Verordnung über die Organisation des Rettungswesens (542), Art. 2ff. 28 Vgl. Globalkonzept Walliser Rettungsorganisation, November 1996, S. 23. 12
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