Tarifpolitik im Schweizer Rettungswesen - Zentralstelle für ...

1.2. Unterschiede im UVG, MVG und KVG
Wie aus der untenstehenden Tabelle ersichtlich wird, bieten die Unfall- und die Militärversicherung
einen umfangreicheren Deckungsumfang als die Krankenversicherung. Die Krankenversicherer
zahlen in der Grundversicherung nur einen limitierten Beitrag für die Rettung
und den Transport. Die Unfallversicherer und die Militärversicherung übernehmen im Inland
die Kosten für Rettung und Transport vollumfänglich. Zudem übernehmen die Unfallversicherer
und die Militärversicherung die Kosten für Reise-, Bergungs-, Such- und Leichentransporte
im Inland.
UVG MVG KVG
Rettungskosten Ja (UVV Art. 20) Ja (MVG Art. 19) KV zahlen 50%,
max. 5000 CHF pro Jahr
(KLV Art. 27)
Transportkosten Ja (UVV Art. 20) Ja (MVG Art. 19) KV zahlen 50%, max.
500 CHF pro Jahr (KLV Art. 26)
Kosten für Transporte Ja (UVV Art. 20) Ja (MVG Art. 19) In der Regel über die
zwischen Spitälern Spitaltaxe abgegolten
(KVV Art. 33 Bst. G)
Bergungskosten Ja (UVV Art. 20) Ja (MVG Art. 19) Nein
Reisekosten Ja (UVV Art. 20) Ja (MVG Art. 19) Nein
Suchkosten Ja (über UVV Art. 20) Ja (MVG Art. 19) Nein
Leichentransportkosten Ja (UVV Art. 21) Ja (über MVG Art. 19) Nein
Tabelle 1: Kostenübernahmeregelung im Inland für die Unfall-, die Militär- und die Krankenversicherung im Vergleich
Im Ausland entstehende Rettungs-, Bergungs-, Reise-, Transport-, und Leichentransportkosten
werden von den Unfallversicherern höchstens bis zu einem Fünftel des Höchstbetrages
des versicherten Jahresverdienstes vergütet (UVV Art. 20 und Art. 21). Die oben dargestellte
Regelung der Kostenbeteiligungen von Krankenversicherern für Rettungen bezieht
sich nur auf die Schweiz (KLV Art. 27). Gemäss der Interpretation des BSV haben die Krankenversicherer
für Transporte im Ausland grundsätzlich keine Zahlungen aus der Grundversicherung
zu leisten. 21
21 Vgl. Vereinigung Schweizerischer Krankenhäuser, Zirkular an die Mitglieder, Nr. 12, Mai 1996.
9