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Systemsteuerung im Case Management

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Kern dieser Arbeit, die Entwicklung einer systematischen Darstellung der<br />

<strong>Systemsteuerung</strong>, bilden sollen, wurde hier vom Verfasser bereits eine Auswahl<br />

vorgenommen. Als Grundlage für die Analyse von System und dessen Steuerung<br />

wurde die Arbeit von Niklas Luhmann zu sozialen Systemen herangezogen, so dass<br />

andere systemtheoretische Ansätze, wie z.B. der von Mario Bunge 7 unberücksichtigt<br />

blieben wie auch eine Abstützung z.B. auf Governance-Ansätze 8 nicht erfolgte. Aus<br />

Sicht des Verfassers war eine erschöpfende Analyse aller möglichen<br />

Erklärungsansätze zur Steuerung sozialer Systeme und eine darauf aufbauende<br />

umfänglich begründete Auswahl des für den Forschungsgegenstand am besten<br />

geeigneten Erklärungsansatzes in der vorliegenden Arbeit nicht zu leisten. Da die<br />

Steuerung sozialer Systeme allein mit den Aussagen von Niklas Luhmann nur sehr<br />

begrenzt beschrieben werden kann, wurden ergänzend weiterführende Ansätze, wie<br />

z.B. der von Kraus 9 herangezogen.<br />

Während bei der Darstellung der Steuerung sozialer Systeme wie auch der<br />

Fallebene des <strong>Case</strong> <strong>Management</strong>s auf umfangreiches Quellenmaterial<br />

zurückgegriffen werden konnte, war die eigentliche Bearbeitung des Themas<br />

<strong>Systemsteuerung</strong> <strong>im</strong> Gegensatz eher von Quellenarmut gekennzeichnet, so dass in<br />

Teilen die Systematisierung der <strong>Systemsteuerung</strong> ohne Bezugsmöglichkeit auf<br />

inhaltlich ‚passende’ Arbeiten anderer Autoren erfolgen musste. Um mit Nikals<br />

Luhmann zu sprechen, könnte daher der Begriff des ‚Blindflugs’ 10 verwandt werden,<br />

bei dem man sich mangels Bezugsmöglichkeit auf externe Orientierungen vor allem<br />

auf die eigenen Instrumente verlassen muss. Die Ausführungen des Verfassers<br />

sollen daher hier die noch in weiten Teilen zu führende Diskussion über das, was<br />

<strong>Systemsteuerung</strong> <strong>im</strong> <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> darstellt, anregen und erste<br />

Positionierungen und Strukturierungsvorschläge bieten.<br />

Theorie soll aus Sicht des Verfassers Theorie stets auch ihre Relevanz für die von<br />

ihr erfasste Praxis nachweisen. Aus diesem Grund wurde der Bereich der<br />

Grundsicherung für Arbeitssuchende (SGB II) als Handlungsfeld der Praxis<br />

ausgewählt und die dort vorzufindende Situation des <strong>Case</strong> <strong>Management</strong>s 11 mit zuvor<br />

herausgearbeiteten Kriterien für eine gelingende <strong>Systemsteuerung</strong> verglichen.<br />

Gelingende <strong>Systemsteuerung</strong> meint in diesem Zusammenhang nichts anderes als<br />

die erfolgreiche Umsetzung der in dieser Arbeit herausgearbeiteten Prinzipien zur<br />

<strong>Systemsteuerung</strong> in die Praxis.<br />

Auch hier wurde wieder eine, wenn auch nicht gänzlich willkürliche, Auswahl<br />

vorgenommen. Zum einen bietet aus Sicht des Verfassers das SGB II von seinen<br />

gesetzlichen Verankerungen her eine brauchbare Grundlage für die Etablierung von<br />

<strong>Case</strong> <strong>Management</strong> und zum anderen verfügt der Verfasser in diesem Handlungsfeld<br />

über langjährige Berufserfahrung, so dass die vorzustellenden Analysen sehr<br />

praxisorientiert erfolgen konnten.<br />

7<br />

vgl. dazu z.B. Klassen 2004 oder Obrecht 2005, Obrecht 2004 bzw. Krebs 2005<br />

8<br />

vgl. dazu z.B. Benz et al. 2007 oder Heinelt 2004<br />

9<br />

vgl. dazu Kraus 2003 und Kraus 2007<br />

10<br />

vgl. Luhmann 1987, S. 13: „Der Flug muss über den Wolken stattfinden und es ist mit einer<br />

ziemlich geschlossenen Wolkendecke zu rechnen. Man muß sich auf die eigenen Instrumente<br />

verlassen.“<br />

11<br />

was <strong>im</strong> Bereich des SGB II durchgehend Fallmanagement genannt wird – mehr dazu s. Teil 4<br />

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