Systemsteuerung im Case Management

Vorwort
Die Vorbereitung einer Weiterbildung zum zertifizierten Case Manager DGCC 1
offenbarte dem Verfasser eine deutlich erkennbare ‚Theorielücke’ im Bereich der
Systemsteuerung des Case Managements. Während die Fallsteuerung mit einer
Vielzahl einschlägiger Publikationen 2 umfänglich und aus ganz unterschiedlichen
Perspektiven beschrieben ist, sind Aussagen von einem vergleichbaren
Detaillierungsgrad im Bereich der Systemsteuerung nicht zu finden. Hier setzt die
vorliegende Arbeit an.
Der besseren Lesbarkeit halber wurde in ihr durchgehend die männliche Form
verwendet, die getroffenen Aussagen gelten aber stets für beide Geschlechter. Zur
besseren Abgrenzung von Zitaten sind weiterhin vom Verfasser eingeführte oder
besonders gekennzeichnete Begriffe in einfache Anführungszeichen (‚’) gesetzt. Bei
wörtlichen Zitaten wurde zudem die im Zitat verwandte Schreibweise belassen, so
dass diese nicht unbedingt mit den aktuellen Rechtschreibregeln übereinstimmen.
Wenn an vielen Stellen vom ‚Fall’ oder von den ‚Fällen’ die Rede ist, so soll diese
unpersönliche Form nicht eine ‚Entmenschlichung’ der Arbeit mit benachteiligten
Personen bedeuten, die vom Individuum zum bloßen ‚Fall’ degradiert werden
sollen. 3 Die betreffende Form wurde vom Verfasser daher gewählt, da auch der
Begriff Case Management vom Fall ausgeht, was in der vorliegenden Arbeit
abgebildet und analysiert werden soll. Dazu ist zweckmäßiger Weise von Fällen
auszugehen. Dass damit auch immer Menschen ‚hinter’ diesen Fällen stehen, für die
Case Management Unterstützung zu leisten hat, soll daher an dieser Stelle
ausdrücklich betont werden.
Gleiches gilt für den häufig verwandten Begriff der ‚Hilfe’. Auch hier soll gleich zu
Beginn dieser Arbeit unterstrichen werden, dass durch die vielfältige Verwendung
von ‚Hilfe’ und ‚Hilfen’ nicht darauf geschlossen werden kann, dass der Verfasser bei
der Unterstützung von Menschen einen ‚Defizitansatz’ verfolgt, bei dem
Problemlagen durch ‚Hilfen’ überwunden werden sollen. Die Förderung von
Ressourcen eines Individuums, die alleine die entscheidende Grundlage für eine zu
erreichende Wiedererlangung der vollen Selbstständigkeit bilden, ‚schwingt’ aus
Sicht des Verfassers immer mit. Da aber die vorliegende Arbeit sich auf die
Steuerung von Hilfesystemen konzentriert, ist es angezeigt, diese auf Hilfen zu
fokussieren, die wesentlicher Gegenstand der Betrachtung auf der Systemebene
von Case Management darstellen.
Ebenfalls zu Beginn dieser Arbeit möchte der Verfasser einigen Personen Dank
abstatten, die die vorliegende Arbeit auf ganz unterschiedliche Weise unterstützt
haben.
1 Deutsche Gesellschaft für Care und Case Management – im Internet unter www.dgcc.de
2 vgl. zur Fallsteuerung z.B.: Bianco, Muhl, Yvonne Renée, Fiechter, Regula Palm 2007, S. 31,
Gissel-Palkovich 2006b: S. 28 f. u. 32 f., Gissel-Palkovich 2006a S. 91 u. 93, Kleve et al. 2006b, S.
22, Klug 2005, S. 62, Mennemann 2005, S. 22, Mennemann 2006, S. 12, Neuffer 2005, S. 158,
Remmel-Faßbender 2005, S. 84, Schröer 2006, S. 41, van Riet, Wouters 2002, S. 32, Wendt 2005a,
S. 14, 16 u. 25, Wendt 2006b, S. 9 u. 11, Wendt 2006a, S. 69 und die Leitprinzipien für das Case
Management der DGS Fachgruppe Case Management der DGS (Hrsg.) 2005
3 vgl. dazu z.B. Hansen 2005, S. 107, der erläutert, wieso in Großbritannien der Begriff ‚Care’
Management anstelle von ‚Case’ Management verwandt wird – zu entsprechenden Care
Management Konzepten in Großbritannien vgl. {Department of Health 1991
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