Systemsteuerung im Case Management
Systemsteuerung im Case Management Systemsteuerung im Case Management
Bedarfsgemeinschaft begründet. Auch wenn unbestreitbar für die Integration in Ausbildung wie auch für die Arbeit an (eher) jugendtypischen Problemlagen (z.B. bestimmte Suchtmittel wie Extasy) entsprechendes Spezialwissen förderlich ist, so könnte auch dies insofern berücksichtigt werden, dass z.B. einer der vier Fallmanager eines Basis-Teams (vgl. Abb. 26) vor allem Jugendliche (und dann natürlich auch die anderen Mitglieder der betreffenden Bedarfsgemeinschaft) betreut. Bei näherer Betrachtung der ‚Details’ am Beispiel eines kleineren Sozialraums rücken weitere Unterschiede zu bisherigen Organisationsmodellen in den Blick: Bereichsleitung II Gruppenleit. Leist. Teamleit. Eingangszone Sachbearbeit.Sachbearbeit.Sachbearbeit. FallmanagerFallmanager Gruppenleit. FM I FM Basis- Team II.1 FM Basis- Team II.2 Leistungsteam II.1 Die Arbeitsstruktur des Fallmanagements in Basis-Teams wird nun erkennbar und die Leistungsabteilung erweist sich als auf die einzelnen Fallmanagementgruppen aufgeteilt, so dass sie als ‚Backoffice’ den Basis-Teams dienen kann. Die Fallmanager arbeiten damit eng mit ‚ihren’ Leistungsbearbeitern zusammen, so dass auch in dieser Hinsicht eine ganzheitliche Betreuung der Bedarfsgemeinschaften sichergestellt werden kann. Die Eingangszone wird dabei unterteilt in ‚niederschwellige’ Angeboten und Dienstleistungen (Informationen, Formularausgabe, Antragsannahme, ggfs. Prüfung von Anträgen auf Vollständigkeit, usw.), die von entsprechenden Sachbearbeitungen übernommen werden und in den ‚Intake-Prozess’ von Neuzugängen, in dessen Rahmen die Zuweisung zu einem sie künftig betreuenden Fallmanager erfolgt. Damit muss hier auch zumindest grob ermittelt werden, wie hoch in etwas der zu erwartende Betreuungsbedarf sein wird (FM I oder FM II) bzw. ob eine Betreuung durch das spezialisierte Fallmanagement (FM III) erforderlich ist. Eine solche Beurteilung können aber am besten diejenigen leisten, die über eigene praktische Erfahrungen aus dem Fallmanagement selbst verfügen. Ein eigenes Team ‚Intake’ (oder Erstprofiling) ist daher unzweckmäßig, so dass die dort eingesetzten Fallmanager aus den Basis-Teams in die Eingangszone tageweise abgeordnet werden. Auf diese Weise bleibt die zeitliche Belastung jedes Fallmanagers im überschaubaren Rahmen, so dass die Konzentration auf die eigentliche Fallbearbeitung erhalten bleibt, aber zugleich kann der Prozess des ‚Intake’ kompetent gestaltet werden. Seite 322 FallmanagerFallmanagerFallmanagerFallmanager Gruppenleit. FM II FM Basis- Team II.3 FM Basis- Team II.4 FM Basis- Team II.5 Leistungsteam II.2 Abb. 26: Detail-Aufbauorganisation in einem Sozialraum
5.2. Planung und Gestaltung von Hilfen auf Organisationsebene Um Hilfen auf der Systemebene bedarfsgerecht bereitstellen zu können, bedarf es zunächst eines ‚Linkings’ mit der Fallebene. Dies kann durch die Schaffung von ‚Hilfebeauftragten’ 1072 gewährleistet werden, bei denen alle Informationen von den Fallmanagern über Erkenntnisse aus der Inanspruchnahme von bestimmten Hilfen zusammenfließen und die mandatiert sind, ‚Feinjustierungen’ von Hilfen direkt mit den Hilfeanbietern zu besprechen und umzusetzen. Hilfebeauftragte können damit auf kurzem Wege Steuerungen auf der Mikroebene vornehmen, 1073 ohne dass diese erst vermittels einer Jahresplanung realisierbar wären. Das Zusammenwirken der Akteure bei der Planung der zu benötigten Hilfen kann damit wie folgt skizziert werden: Makroebene: Rahmenbedingungen Geschäfts- führung Legende: Mikroebene: Optimierungsbedarf Ziel- u. Budget- vorgaben Entwicklungstrends der Hilfeberechtigten statistische Auswertungen Entwicklung ehB, BG, … Steuerungs (-richtung) Informations (-richtung) Hilfe- beauftragte Hilfe- planung Controlling leitet Informationen weiter Meso- ebene: neuer Hilfebedarf bisherige Nutzung u. Zieler- reichung Basis der Hilfeplanung auf Organisationsebene ist die Hilfenutzung. Durch die Nutzung von Hilfen in den betreuten Einzelfällen gewinnen Fallmanager Erkenntnisse, z.B. bezüglich der Qualität der Leistungen, der Zusammenarbeit und der Anpassungsfähigkeit (und –bereitschaft) der Hilfen an konkrete Bedarfe sowohl ‚von Anfang an’ (d.h. bereits bei Einleitung der Hilfe) als auch im Verlauf der Hilfeerbringung (i.d.R. aufgrund von Nachsteuerungen im Zuge des Monitoring). Gleichfalls werden i.d.R. schon in der Phase der Hilfeplanung (im Einzelfall) Erkenntnisse darüber gewonnen, dass z.B. für einen konkreten Hilfebedarf keine adäquate Hilfeleistung verfügbar ist. All diese Informationen werden von den Fallmanagern an die Hilfebeauftragten weitergeleitet, die sie dann in Bezug auf die ‚Systemrelevanz’ auswerten, d.h. prüfen, ob die Erkenntnisse aus den einzelnen Hilfenutzungen nur fallbezogene Gültigkeit haben, oder ob sich ein fallübergreifendes ‚Muster’ abzeichnet. Beispiele hierfür sind u.a. Qualitätsdefizite oder unzureichende Zielerreichung einer bestimmten Hilfe in mehreren Fällen. Die 1072 vgl. dazu Kap. 2.4.3.3 1073 vgl. zur Mikroebene (Optimierung von Hilfen) auch Kap. 2.6.1 Seite 323 steuert im Einzel- fall Fall- manager Hilfe(-nutzung) quantitativer u. qualitativer Bedarf steuert Hilfe im Mikrobereich fallüber- greifend gewinnt Informationen aus Nutzung führen durch Auswertung von Nutzungsumfang u. Zielerreichung Hilfe- anbieter Hilfebeschaffung im Meso- u.Mikrobereich Abb. 27: Ablaufschema Hilfeplanung
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- Seite 353 und 354: Schäfer, Georg (2002): Realisierun
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Bedarfsgemeinschaft begründet. Auch wenn unbestreitbar für die Integration in<br />
Ausbildung wie auch für die Arbeit an (eher) jugendtypischen Problemlagen (z.B.<br />
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Fallmanager eines Basis-Teams (vgl. Abb. 26) vor allem Jugendliche (und dann<br />
natürlich auch die anderen Mitglieder der betreffenden Bedarfsgemeinschaft)<br />
betreut.<br />
Bei näherer Betrachtung der ‚Details’ am Beispiel eines kleineren Sozialraums<br />
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Teamleit. Eingangszone <br />
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FallmanagerFallmanager <br />
Gruppenleit.<br />
FM I<br />
FM Basis-<br />
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FM Basis-<br />
Team II.2<br />
Leistungsteam<br />
II.1<br />
Die Arbeitsstruktur des Fallmanagements in Basis-Teams wird nun erkennbar und<br />
die Leistungsabteilung erweist sich als auf die einzelnen Fallmanagementgruppen<br />
aufgeteilt, so dass sie als ‚Backoffice’ den Basis-Teams dienen kann. Die<br />
Fallmanager arbeiten damit eng mit ‚ihren’ Leistungsbearbeitern zusammen, so dass<br />
auch in dieser Hinsicht eine ganzheitliche Betreuung der Bedarfsgemeinschaften<br />
sichergestellt werden kann. Die Eingangszone wird dabei unterteilt in<br />
‚niederschwellige’ Angeboten und Dienstleistungen (Informationen,<br />
Formularausgabe, Antragsannahme, ggfs. Prüfung von Anträgen auf Vollständigkeit,<br />
usw.), die von entsprechenden Sachbearbeitungen übernommen werden und in den<br />
‚Intake-Prozess’ von Neuzugängen, in dessen Rahmen die Zuweisung zu einem sie<br />
künftig betreuenden Fallmanager erfolgt. Damit muss hier auch zumindest grob<br />
ermittelt werden, wie hoch in etwas der zu erwartende Betreuungsbedarf sein wird<br />
(FM I oder FM II) bzw. ob eine Betreuung durch das spezialisierte Fallmanagement<br />
(FM III) erforderlich ist. Eine solche Beurteilung können aber am besten diejenigen<br />
leisten, die über eigene praktische Erfahrungen aus dem Fallmanagement selbst<br />
verfügen. Ein eigenes Team ‚Intake’ (oder Erstprofiling) ist daher unzweckmäßig, so<br />
dass die dort eingesetzten Fallmanager aus den Basis-Teams in die Eingangszone<br />
tageweise abgeordnet werden. Auf diese Weise bleibt die zeitliche Belastung jedes<br />
Fallmanagers <strong>im</strong> überschaubaren Rahmen, so dass die Konzentration auf die<br />
eigentliche Fallbearbeitung erhalten bleibt, aber zugleich kann der Prozess des<br />
‚Intake’ kompetent gestaltet werden.<br />
Seite 322<br />
FallmanagerFallmanagerFallmanagerFallmanager <br />
Gruppenleit.<br />
FM II<br />
FM Basis-<br />
Team II.3<br />
FM Basis-<br />
Team II.4<br />
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Team II.5<br />
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II.2<br />
Abb. 26: Detail-Aufbauorganisation in einem Sozialraum