28.01.2013 Aufrufe

Systemsteuerung im Case Management

Systemsteuerung im Case Management

Systemsteuerung im Case Management

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

der Kinderbetreuung ist aber deutlich geringer ausgeprägt, aber auch hier liegen die<br />

zkT mit einem Anteil von 35% vorn. Noch besser als Indikator für Maßnahmen zur<br />

Systembildung kann der Einbezug von Systempartnern bei der Erstellung der EGV<br />

gewertet werden, da dies in aller Regel voraussetzt, dass man sich zuvor über<br />

gemeinsame Ziele und Prioritäten verständigt hat. Ohne eine solche Verständigung<br />

würde ein Einbezug wenig nützen, da ansonsten jedes System, das des<br />

Fallmanagements auf der einen und das der Hilfeleistung (Sucht- bzw.<br />

Schuldnerberatung) auf der anderen Seite, versuchen würde, seine eigene fachliche<br />

Sicht durchzusetzen. Bei rund 40% der ARGEn / gA und rund 50% der zkT, die<br />

Schuldner- und Suchtberatung in den Entwurf von EGV einbeziehen, kann daher<br />

angenommen werden, dass sie zuvor Systembildungsprozesse zumindest mit<br />

diesen Systempartnern initiiert haben und sich <strong>im</strong> Prozess auf einem guten Weg<br />

befinden. In ähnlicher Weise lassen sich Angaben aus dem UF 1 zu Kooperationen<br />

der Grundsicherungsträger <strong>im</strong> Bereich der U25 mit der Arbeitsagentur, mit dem<br />

kommunalen Träger der Kinder- und Jugendhilfe (SGB VIII) sowie mit freien Trägern<br />

der Jugendhilfe bewerten. Eine der untersuchten Bereiche war hier die gemeinsame<br />

einzelfallbezogene Hilfeplanung. Im Bereich der Kooperation mit der Arbeitsagentur<br />

liegen – kaum verwunderlich – die gA mit 67% am besten, was aber auch bedeutet,<br />

dass in 1/3 der gA trotz gleicher Trägerschaft keine Beteiligung bei der Planung von<br />

Hilfen stattfindet und man stattdessen ‚nebeneinander her’ arbeitet. Bei den ARGEn<br />

liegt der Anteil mit 48% bereits deutlich schlechter, dicht gefolgt von der zkT mit<br />

44%. 1017 Nur in weniger als der Hälfte der SGB II – Einheiten erfolgt hier eine<br />

einzelfallbezogene Kooperation, was auf einen ähnlichen Anteil erfolgreicher<br />

Systembildung mit der Arbeitsagentur schließen lässt. Bezüglich der Kooperation mit<br />

den kommunalen Trägern der Kinder- und Jugendhilfe (d.h. den Jugendämtern) ist<br />

festzustellen, dass hier der Anteil der Einheiten, die einzelfallbezogen kooperieren,<br />

bei den ARGEn mit 57% am Schlechtesten ist (gA 67%) und bei den zkT – was<br />

ebenfalls wenig verwundert – mit 86% am Besten. Be<strong>im</strong> Einbezug der freien Trägern<br />

der Kinder- und Jugendhilfe ist der Anteil insgesamt etwas geringer, weist aber den<br />

gleichen Trend auf, wie bei den Jugendämtern, d.h. die zkT kooperieren mit 61% am<br />

häufigsten und die ARGEn mit 40% am seltensten (gA 50%). Eine noch intensivere<br />

Kooperation wäre eine gemeinsame Anlaufstelle für U25 zwischen<br />

Grundsicherungsträger und Arbeitsagentur bzw. mit dem Jugendamt, so dass auch<br />

durch räumliche Nähe eine enge Kooperation praktiziert werden kann und vor allem<br />

die Klienten nicht zwischen verschiedenen Stellen ‚pendeln’ müssen. Eine solche<br />

gemeinsame Anlaufstelle war aber nur in den seltensten Fällen etabliert. Eine<br />

Ausnahme bilden hier die gA, die anlog zur Beteiligung der Arbeitsagentur bei der<br />

einzelbezogenen Arbeit (s.o.) hier auch mit 50% am häufigsten kooperieren<br />

(gemeinsame Anlaufstelle für U25 mit der Arbeitsagentur), bei den ARGEn sind es<br />

aber nur 11,2% und lediglich 2,9% bei den zkT. Auch wieder nach dem o.a. Muster<br />

verhält es sich umgekehrt bei der Einrichtung einer gemeinsamen Anlaufstelle mit<br />

dem Jugendamt, dass <strong>im</strong>merhin 21,7% der zkT, aber nur verschwindende 1,7% der<br />

ARGEn bereits 2006 etabliert hatten. 1018 Zumindest für die geringe Kooperation mit<br />

der Arbeitsagentur liefert der Zwischenbericht des UF 2 erste Hinweise: Die Agentur<br />

konzentriert ihre Vermittlungsbemühungen vor allem auf Abgangsjahrgänge der<br />

allgemeinbildenden Schulen, so dass die zumeist schon länger schulentlassenen<br />

1017 s. Strotmann, u.a. 2007, S. 49<br />

1018 s. Reis, u.a. 2007, S. 292<br />

Seite 304

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!