Systemsteuerung im Case Management
Systemsteuerung im Case Management
Systemsteuerung im Case Management
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Bew.-typ A B C D E X Y Z<br />
Zielbeschreibung<br />
Typische<br />
Leistungen<br />
des Fallmanagements<br />
Dauer d.<br />
Unterstütz.<br />
direkte<br />
Arbeitsmarktintegration <br />
Bewerbungsstrategie,Eigenbewerbungen<br />
, Stellenvorschläge,<br />
ggf.<br />
aktive<br />
Stellenakquise,<br />
ggf.<br />
Nachbetreuung<br />
direkte<br />
Arbeitsmarkt-<br />
integration<br />
mit<br />
finanzieller/<br />
qualifikatorischer<br />
Förderung<br />
Bewerbungsstrategie,<br />
Klärung<br />
Förderbedarf,<br />
Stellenvorschläge,<br />
aktive<br />
Stellenakquise,Nachbetreuung<br />
3-6 Monate 12 Monate<br />
Orientierung<br />
und<br />
Qualifizierung<br />
mittelfristig für<br />
den ersten<br />
Arbeitsmarkt<br />
zunächst<br />
Arbeitserprobung<br />
und -<br />
gewöhnung,<br />
soziale<br />
Stabilisierung<br />
Seite 282<br />
AGL z.<br />
sozialen<br />
Stabilisierung<br />
, Arbeitsmarktintegration<br />
auch<br />
längerfristig<br />
unwahrscheinlich <br />
vorübergehend<br />
keine<br />
Arbeitsmarktintegration<br />
möglich -<br />
vorübergehend<br />
materielle<br />
Grundsicherung<br />
Klärung Klärung Klärung Beratung,<br />
sozialer/ sozialer/ sozialer/ Profiling,<br />
beruflicher beruflicher beruflicher EGV, Krisen-<br />
Kompetenzen Kompetenzen Kompetenzen intervention,<br />
u. Motivation, u. Motivation, u. Motivation, Planung vorberufliche<br />
Orientierung Vermittlung in bereitender<br />
Orientierung, auf Arbeit, AGL, EingliedIntegrationsIntegrations-<br />
Unterstützung erungsplanung,planung,<br />
bei aktivitäten<br />
Bearbeitung Bearbeitung Problemlagen<br />
sozialer Problemlagen / Krisen<br />
Problemlagen<br />
12 Monate<br />
und mehr<br />
12 - 24<br />
Monate<br />
unbest<strong>im</strong>mt<br />
nicht länger<br />
als 24<br />
Monate<br />
längerfristig<br />
keine Arbeitsintegration<br />
möglich und<br />
gewünscht -<br />
materielle<br />
Grundsicherung<br />
Beratung,<br />
EGV,<br />
Ansprechpartner<br />
in<br />
Krisen<br />
langfristig<br />
Bedarfslage<br />
und Profil<br />
derzeit<br />
ungeklärt - in<br />
Warteposition<br />
Beratung,<br />
erste formale<br />
EGV<br />
nicht länger<br />
als 2 Monate<br />
Abb. 20: Bewerbertypen nach Brülle 2005 S. 8<br />
Wie aus Abb. 19 zu ersehen ist, wurde vom Verfasser die in den Bewerbertypen A<br />
und B erfassten eHb der zkT Salzlandkreis und Borken den als mit geringem<br />
Aufwand vermittelbaren eHb des Landkreises Berneburg gleichgesetzt, sowie die<br />
Bewerbertypen C – E den mit hohem Aufwand Vermittelbaren. Dies Aufteilung lässt<br />
sich damit begründen, dass in der Abb. 20 ersichtlich ist, dass ab Bewerbertyp C<br />
eine Integrationsplanung gefordert wird, was der Hilfeplanung des <strong>Case</strong><br />
<strong>Management</strong>s entspricht und daher eine Bearbeitung durch das Fallmanagement<br />
<strong>im</strong>pliziert. 943 Die %-Werte in Abb. 19 ergeben summiert weniger als 100%, da in der<br />
Aufstellung der Bewerbertyp „Z“ (Profil ungeklärt) ebenso vernachlässigt wurde, wie<br />
<strong>im</strong> Landkreis Berneburg der Anteil der Neuzugänge, die aus Sicht des Verfassers<br />
ähnlich einzustufen wären. Festzuhalten ist jedoch, dass mehr als die Hälfte der eHb<br />
einen intensiven Hilfebedarf benötigen und hier aus diesem Grund ein<br />
Fallmanagement auf jeden Fall angezeigt wäre. 944 Vergleicht man diese Werte<br />
jedoch mit den zuvor gemachten Angaben über den Anteil der eHb, die ein<br />
Fallmanagement erhalten, so ist festzustellen, das bei den zkT zuminderst <strong>im</strong><br />
Mittelwert (64%) Fallmanagement <strong>im</strong> adäquaten Umfang bereitgestellt wird, während<br />
bei den gA (22%) und vor allem der ARGEn (15%) dieser als deutlich zu gering<br />
eingestuft werden muss. Allein aus der quantitativen Analyse heraus bestehen daher<br />
943 eine Bestätigung dieser Einschätzung findet sich z.B. be<strong>im</strong> Jahresbericht 2006 des Kreises<br />
Borken, wo ca. 30% als arbeitsmarktnah eingeschätzt wurden, was die Summe der Bewerbertypen A<br />
und B darstellt – dort findet sich auch eine Einschätzung, dass bei 47% der eHb drei und mehr<br />
Vermittlungshemmnisse vorzufinden sind – s. Service-Punkt Arbeit 2007, S. 6 – 2007 waren es dann<br />
bereits 50,7 % - s. Service-Punkt Arbeit 2008, S. 9<br />
944 eine umfassendere Analyse der Hilfebedürftigkeit der eHb wäre sicher besser gewesen, leider<br />
veröffentlichen die Grundsicherungsträger in ihren Jahresberichten nach einer Recherche des<br />
Verfassers bis auf die o.a. Ausnahmen bis auf zumeist eine Fülle demografischer Daten (Alter,<br />
Geschlecht, Qualifikation, usw.) keine für die o.a. Tabelle erforderlichen Informationen über die<br />
Hilfebedürftigkeit, obwohl laut den Analysen des UF 1 67% aller Grundsicherungsträger eine<br />
Kundensegmentierung vornehmen – s. Strotmann, u.a. 2007, S. 64