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Systemsteuerung im Case Management

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voraussetzen, also mehr Output � mehr Outcome. Gerade das ist aber in vielen<br />

Fällen nicht vorzufinden, weil nur die Quantität und nicht die Qualität berücksichtigt<br />

wird. 723 Es ist sich also die Frage zu stellen, ob es wirklich effizient ist, viele<br />

Fachleistungsstunden (vielleicht sogar von unerfahrenen = kostengünstigen<br />

Mitarbeitern geleistet) für wenig Geld einzukaufen, viele Kundenkontakte pro<br />

Fallmanager zu ‚produzieren’ bzw. viele Unterrichtsstunden zu einem konkurrenzlos<br />

günstigen Preis ableisten zu lassen. Der Ausspruch „If you can’t measure it, you<br />

can’t manage it“ 724 scheint sich auch hier zu bestätigen. Nur würde man dieses<br />

‚reine’ Zählen als gültiger Maßstab für Effizienz bestätigen, so müsste ein hoher<br />

Output zu günstigen Kosten selbst dann hocheffizient sein, wenn kein Outcome<br />

erreicht würde: „Operation gelungen, Patient tot“ sagt dazu Wendt 725 , und wenn<br />

diese Operation dann auch noch kostengünstig erfolgte, muss sie zumindest sehr<br />

effizient gewesen sein.<br />

Wenig Aufwand zu betreiben um nichts zu erreichen kann also nicht effizient sein,<br />

weil sonst Geldverschwendung, selbst auf niedrigstem Niveau, effizient wäre. Wendt<br />

unterscheidet daher folgerichtig zwischen Rationalisierung und Rationierung und<br />

verknüpft so den betriebenen Aufwand mit den erreichten Effekten. 726 Effizienz wäre<br />

demnach nicht der Output, sondern der Outcome in Relation zu dem<br />

Ressourceneinsatz, d.h. eine hohe Effizienz würde durch eine hohe Rationalisierung<br />

von Prozessen erreicht und nicht etwa durch bloße Rationierung der Leistungen.<br />

Begreift man aber Effizienz als Relation von Ressourceneinsatz zu den damit<br />

erreichten Effekten (Outcome), so kann man nun das Schaubild von Tippelt<br />

entsprechend korrigieren:<br />

Input<br />

(Ressourcen)<br />

Ziele<br />

(angestrebte<br />

Effekte)<br />

Output<br />

(Leistungen)<br />

Effizienz<br />

Effektivität<br />

Effektivität (das richtige tun) beschreibt damit den Outcome in Relation zu den<br />

intendierten Zielen und Effizienz (es richtig tun) denselben Outcome in Relation zu<br />

723 s. Hinte: "Kennziffern halten häufig lediglich die Tätigkeiten fest, die es zu erbringen gilt und<br />

blenden völlig die Qualität der Dienstleistungen aus." Hinte 1998, S. 214<br />

724 <strong>im</strong> Internet unter http://adambryner.com/index.php?p=29&more=1&c=1&tb=1&pb=1, das Zitat wird<br />

aber zumeist dem Pionier der amerikanischen <strong>Management</strong>lehre, Peter F. Drucker zugeschrieben, ist<br />

aber dort nicht belegt und wird daher von vielen anderen auch verwendet (s. Quellenangabe)<br />

725 Wendt 2001, S. 77<br />

726 ders., S. 90 ff. – er sieht aber auch, dass es vorkommt „dass man den Prozeß der Rationalisierung<br />

abkürzt und in einer bloßen Ersparnis sein Heil sucht“. (S. 91)<br />

Seite 229<br />

Outcome<br />

(Effekte)<br />

Abb. 15: Verhältnis von Effektivität und Effizienz neu definiert

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