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Systemsteuerung im Case Management

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‚billiger’ produzieren. Genau an dieser Stelle verläuft die Trennlinie zwischen<br />

legit<strong>im</strong>er Generierung von Nutzen für alle Beteiligten am Verfahren und reiner<br />

Instrumentalisierung als „Aladins Wunderlampe“ 721 der Kostensenkung.<br />

Der Vorschlag des Verfassers ist daher, die Effizienz ‚be<strong>im</strong> Wort zu nehmen’, statt<br />

die Ausrichtung an ihr zu ‚verteufeln’. Um dies zu können, muss man erst die<br />

Begriffe in diesem Zusammenhang klären: "Effektivität bezeichnet den Grad der<br />

Zielerreichung, der mit einem bereitgestellten Leistungsangebot und einem<br />

dazugehörenden Ressourceneinsatz erzielt wird. […] Effizienz bezeichnet das<br />

Verhältnis von Aufwand und erzielter Leistung, setzt also Ressourceneinsatz und<br />

das gewählte Leistungsangebot in Beziehung zur Leistung." (Tippelt 1998, S. 109)<br />

Tippelt verdeutlich den Zusammenhang der Begriff dabei wie folgt:<br />

Der Prozeß der<br />

Leistungs-<br />

Erstellung …<br />

… kann durch<br />

Meßgrößen doku-<br />

mentiert werden …<br />

… die zueinander ins<br />

Verhältnis gesetzt<br />

Aussagen über den<br />

Erfolg zulassen.<br />

Input<br />

(Geld, Personal)<br />

Menge,<br />

Qualität<br />

Input / Output =<br />

Effizienz<br />

Effizienz ist mit diesem Schaubild einfach als ‚Zwischenprodukt’ <strong>im</strong> Prozess der<br />

‚Produktion’ von Outcome über den Input von Leistungen zu erkennen und orientiert<br />

sich lediglich am Output, der aber nicht in ein lineares Verhältnis zum Outcome, also<br />

den erzeugten Wirkungen und damit die Erreichung der angestrebten Ziele gesetzt<br />

werden kann. Das was Output (leider) als Rechengröße so attraktiv macht, ist seine<br />

(relativ gute) Messbarkeit. Fachleistungsstunden von Professionellen lassen sich<br />

zählen, die Kontaktdichte (Anzahl Klientenkontakte <strong>im</strong> Prozess oder pro Monat)<br />

ebenfalls, gleiches gilt für die Anzahl von Unterrichtsstunden und die Liste ließe sich<br />

noch lange fortsetzen. Nur erfasst man so lediglich Quantitäten, nicht aber deren<br />

Qualitäten – insofern müsste die Grafik von Tippelt (s.o.) korrigiert werden. Gerade<br />

zu der Quantität der Kontaktdichte illustriert Ames in ihren Interviews mit<br />

Fallmanagern sehr plastisch, wie Quantität und Qualität zum Teil sogar ein<br />

negatives Verhältnis einnehmen: Fallmanager auf das Messkriterium Kontaktdichte<br />

‚getr<strong>im</strong>mt’, führen noch schnell ein paar (belanglose) Anrufe durch, damit das<br />

geforderte Soll erfüllt wird. 722 Leistung nur als reinen Output ohne Beziehung zum<br />

Ziel beschreiben zu wollen, würde aber genau eine lineare Beziehung zum Outcome<br />

721 Hansen 2005, S. 108<br />

722 s. Ames 2008 S. 17 ff . – vgl. dazu die Beurteilung solcher ‘Beziehungsarbeit’ durch die ‚Kunden’,<br />

d.h. die Hilfeberechtigten in einer Studie der gleichen Verfasserin: Ames 2006<br />

Seite 228<br />

Output<br />

(Leistungen)<br />

Menge,<br />

Qualität<br />

Input / Outcome =<br />

Effektivität<br />

Outcome<br />

(Ziele, Wirkungen)<br />

Menge,<br />

Qualität<br />

Abb. 14: tradiertes Verständnis von Effizienz – nach Tippelt 1998 S. 110

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