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Systemsteuerung im Case Management

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Maschinen vernachlässigbar, da – auch ohne dies jetzt schon näher beleuchtet zu<br />

haben – soziale Hilfesysteme mit Sicherheit einen komplexeren<br />

Wirkungszusammenhang aufweisen dürften, als den einer „trivialen Maschine“.<br />

Obwohl sich die Kybernetik vornehmlich mit Steuerungs- und<br />

Wirkungszusammenhängen beschäftigt, hält sie komplexe Systeme für derart<br />

unübersichtlich, dass sich deren Beschreibung nur über Modelle adäquat leisten<br />

lässt, es wird also „niemals direkt ein reales System [untersucht - RF], sondern nur<br />

ein Modell dieses Systems. Andernfalls ist es unmöglich, die Komplexität von<br />

Systemen auf ein dem menschlichen Verstand faßbares Maß zu reduzieren."<br />

(Kowalk 1996, S. 28). Durch Abstraktion wird ein reales System <strong>im</strong> Modell auf<br />

diejenigen Elemente reduziert, die für die jeweilige Untersuchung relevant sind. Für<br />

das Modell sind dann vor allem die Ausprägungen der einzelnen Merkmale<br />

(Elemente) des Modells, die meist in Zahlenwerten ausgedrückt werden, von<br />

Bedeutung. Sie beschreiben durch ihre "… jeweilige Wertebelegung den Zustand<br />

eines Systems …“ (Kowalk 1996, S. 30). Daneben sind aber auch „… die<br />

Beziehungen zwischen den Merkmalen wichtig, da es beispielsweise<br />

Abhängigkeiten geben kann." (ebd.)<br />

2.1.3 Professionsübergreifende Merkmale von Systemen<br />

Diese mehr exemplarische Darstellung der Systemidee in unterschiedlichen<br />

Wissenschaftsdisziplinen macht aber dennoch das Gemeinsame wie auch die<br />

Unterschiede deutlich.<br />

Gemeinsam, und damit auf den Kern des Systembegriffs reduziert, ist in allen<br />

dargestellten Disziplinen, dass ein System<br />

• aus mehreren, also mindestens zwei, Elementen bestehen muss;<br />

• es eine klare Systemgrenze geben muss, anhand der feststellbar oder erkennbar<br />

ist, was zum betrachteten System gehört und was nicht;<br />

• die einzelnen Elemente <strong>im</strong> System miteinander in Beziehung stehen und<br />

• das System sich in einer nicht zum System gehörenden Umwelt befindet, mit der<br />

es sich in irgendeiner Weise <strong>im</strong> Austausch befindet. 43<br />

Bei einfachen biologischen Systemen wie z.B. die Zelle, ist die Festlegung einer<br />

Systemgrenze anhand von Beobachtungen leicht möglich. Das System Zelle wird<br />

durch die Zellmembran abgegrenzt, die alles zur Zelle gehörende ein- und alles nicht<br />

zur Zelle gehörende ausschließt. Bei nicht-stofflichen Systemen, wie z.B. das<br />

Klassifizierungssystem der Pflanzen bedarf es jedoch einer eindeutigen Definition<br />

dessen, was zum System gehören soll und was nicht. Im letzteren Fall ist aber die<br />

Systemgrenze nicht objektiv erkennbar, sondern letztendlich eine willkürliche<br />

Festlegung.<br />

Biologische, also lebendige, Systeme weisen zusätzlich noch das Merkmal auf, sich<br />

selbst reproduzieren zu können. Dies trifft auf technische wie auf kybernetische<br />

Systeme nicht zu. Für diese Fähigkeit wurde in den 70er Jahren des letzten<br />

43 damit wird für diese Arbeit das Universum als System ausgeklammert – vgl. Kap. 2.1.2.3<br />

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