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Systemsteuerung im Case Management

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natürlich unter der Voraussetzung, dass für diese neue Leistung(en) auch ein<br />

tatsächlicher Bedarf besteht. Die <strong>Systemsteuerung</strong> auf der Mesoebene ist daher in<br />

Bezug auf das ‚Hilfesystem’ auch der ‚Gatekeeper’, dessen vordringliche Aufgabe<br />

aber weniger das Abhalten möglicher Konkurrenz (aus Sicht der Systempartner) ist,<br />

sondern die Ermöglichung des Systemzugangs für neue Partner, wenn diese sich<br />

aus Sicht des Hilfebedarfs als nützlich erweisen können. Dies unterscheidet die<br />

Steuerung auf dieser Ebene deutlich von <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> Modellen, die von dem<br />

‚Hilfesystem’ selbst initiiert und betrieben werden. Der zu leistende ‚Spagat’ der<br />

<strong>Systemsteuerung</strong> in dieser Frage ist dabei lediglich, dass ein Kompromiss zwischen<br />

der Ermöglichung des Zugangs neuer, von den bisherigen Systempartnern als<br />

Konkurrenz erlebten Anbietern und einer verlässlichen und vertrauensvollen<br />

Partnerschaft mit den Systempartnern insgesamt angestrebt werden muss.<br />

Konkurrenz ‚um jeden Preis’ ist daher wenig angetan, eine stabiles und<br />

vertrauensvoll zusammenarbeitendes ‚Hilfesystem’ zu etablieren. Maßstab für den<br />

zu leistenden ‚Spagat’ sollte daher stets der Bedarf der Klienten sein. Ist dieser<br />

ausreichend und wirtschaftlich über die bestehenden Systempartner zu decken, so<br />

besteht wenig Anlass für ;Neue’, lassen sich aber Angebotslücken identifizieren, die<br />

die Systempartner selbst nicht schließen können (oder wollen), so sind ‚Neue’ eine<br />

durchaus sinnvolle Option.<br />

Weiterhin sollte sich die Steuerung auf der Mesoebene mit dem Thema<br />

‚Kommunikation’ beschäftigen. Dies betrifft einerseits den grundsätzlichen<br />

Informationsaustausch zwischen Systempartnern und dem <strong>Case</strong> <strong>Management</strong>,<br />

andererseits aber auch alle Formen der Öffentlichkeitsarbeit. 640 Hier kommt es aus<br />

Sicht des Verfassers vor allem auf zwei Bereiche an. Erstens die Etablierung einer<br />

gemeinschaftlichen Öffentlichkeitsarbeit und zweitens die Vereinbarung einheitlicher<br />

Standards bei der auf <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> bezogenen Öffentlichkeitsarbeit der<br />

Systempartner. Zur gemeinschaftlichen Öffentlichkeitsarbeit kann z.B. eine<br />

Übersicht (als Print- und/oder Onlineangebot, z.B. als Broschüre bzw. als<br />

Homepage) gehören, die die Leistungen des <strong>Case</strong> <strong>Management</strong>s sowie alle vom<br />

<strong>Case</strong> <strong>Management</strong> herangezogenen Leistungen und Partner des ‚Hilfesystems’<br />

beschreibt. Weiterhin ist eine aktive Pressearbeit durch Pressekonferenzen (z.B. bei<br />

der Einführung von <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> und dann in gewissen Abständen) wie auch<br />

durch Pressemeldungen (z.B. ‚Erfolgsstorys’) zu empfehlen. Hier gilt es insgesamt,<br />

auch aus Gründen der ‚Systempflege’ 641 , die Gemeinschaftlichkeit der Leistungen<br />

herauszustellen, die nur <strong>im</strong> Verbund und durch enge, partnerschaftliche Kooperation<br />

möglich ist. In Bezug auf die Öffentlichkeitsarbeit der Systempartner ist es zudem<br />

sinnvoll, diese anzuhalten, in ihren, auf Leistungen in Bezug auf das <strong>Case</strong><br />

<strong>Management</strong> verweisenden Veröffentlichungen ebenfalls die Kooperation und<br />

Partnerschaftlichkeit darzustellen. Weiterhin sollte aus Sicht des Verfassers vom<br />

<strong>Case</strong> <strong>Management</strong> darauf geachtet werden, das die Leistungsübersichten<br />

(Broschüren, Flyer, o.ä.) der Systempartner realistisch gestaltet sind und keine nicht<br />

leistbaren Erfolge suggerieren. Der letztere Aspekt könnte z.B. durch Aufnahme in<br />

640 eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit aller Systempartner sieht auch Mennemann – allerdings<br />

unter der Perspektive eines durch Professionelle initiierten <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> (Betreuer) – als eine<br />

„fördernde Bedingung“ einer Zusammenarbeit <strong>im</strong> ‚Hilfesystem’ - s. Mennemann 2005, S. 23<br />

641 vgl. Kap. 3.2.3.7<br />

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