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Systemsteuerung im Case Management

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• Welche Hilfeleistungen übertrafen die in sie gesetzten Erwartungen? Gibt es<br />

dafür Gründe?<br />

Die hiermit gewonnenen Erkenntnisse müssen dann in den Planungsprozess<br />

eingesteuert werden, wozu ebenfalls standardisierte Instrumente (z.B. IT-unterstützt)<br />

hilfreich sind. Darauf wird aber noch in den folgenden Kapiteln eingegangen. Der<br />

Vorteil dieser Vorgehensweise liegt in dem geringen zusätzlichen Aufwand,<br />

allerdings wird damit auch eine Menge an Informationen produziert, die <strong>im</strong><br />

Anschluss zu sichten und auszuwerten sind, d.h. der eigentliche Aufwand entsteht<br />

erst <strong>im</strong> Nachhinein. Ein weiterer Vorteil ist, zumindest bei schneller Auswertung,<br />

dass diese Variante relativ zeitnahe Ergebnisse liefert. Zusammenfassend können<br />

damit folgende Vor- und Nachteile identifiziert werden:<br />

Vorteile: aufwandsarme, schnelle Auswertung;<br />

Nachteile: zentrale Auswertung aller Fallnachbesprechungen erforderlich.<br />

3.4.3.2 Hilfebezogene Teambesprechungen<br />

Hilfebezogene Teambesprechungen stellen die nächste Stufe des ‚Linking’ dar und<br />

sind damit auch mit einem größeren Aufwand verbunden. Statt problematische<br />

Situationen oder Entscheidungen <strong>im</strong> Rahmen von kollegialer Teamberatung /<br />

Intervision gemeinsam zu evaluieren und Möglichkeiten der Lösung zu entwickeln,<br />

geht es hier zu einer Besprechung aller Erkenntnisse mit einer best<strong>im</strong>mten Hilfe<br />

oder Problemlage. Wie noch in einem der folgenden Abschnitte zu zeigen sein wird,<br />

sollte das Thema nicht anbieterbezogen (d.h. Besprechung aller Erfahrungen mit<br />

Systempartner X) sondern besser Hilfe(bedarfs)bezogen gewählt werden, d.h.<br />

Besprechung aller Erkenntnisse zur Betreuung von Suchtkranken. Je nach Größe<br />

der <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> betreibenden Organisation, d.h. der Anzahl der <strong>Case</strong><br />

Manager, kann das Thema weiter oder enger eingegrenzt werden, um die Anzahl<br />

der zur Abdeckung der ‚Gesamtangebotes’ erforderlichen Besprechungen <strong>im</strong><br />

Rahmen des Leistbaren zu halten. Besprechungsteilnehmer sind alle <strong>Case</strong><br />

Manager, die in dem von der Besprechung abzudeckenden Zeitraum Erfahrungen<br />

mit der / den thematisierten Hilfe(n) hatten. Als Ebene ist das <strong>Case</strong> <strong>Management</strong><br />

‚Großteam’, d.h. alle Basisteams zu wählen, damit wirklich alle eine Hilfe (oder<br />

Gruppe von Hilfe) betreffenden Informationen an einer Stelle ohne<br />

Überschneidungen zusammenlaufen. 561<br />

Der Vorteil dieser Alternative ist die intensive Thematisierung der Erkenntnisse und<br />

ihrer Systemrelevanz, so dass bei professioneller Moderation eine weitere<br />

Auswertung entfallen kann. Nachteilig wirkt sich hingegen der hohe Zeitbedarf aus,<br />

der aus der Summe aller Besprechungen, die zur Abdeckung aller genutzten Hilfen<br />

erforderlich werden, entsteht. Die Zusammenfassung möglichst vieler Hilfen in einer<br />

Besprechung ist zwar eine Möglichkeit, birgt aber die Gefahr, dass bei der Vielzahl<br />

der Themen nur deren Oberfläche berührt wird und damit der o.a. Vorteil der<br />

intensiven Thematisierung beeinträchtigt wird. Ein weiterer Nachteil ist die relativ<br />

geringe Zeitnähe, da in der Praxis nur in größeren zeitlichen Abständen eine<br />

best<strong>im</strong>mte Hilfe behandelt werden kann und damit die Erkenntnisse einem<br />

561 vgl. dazu auch Faß a.a.O.<br />

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