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Systemsteuerung im Case Management

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Teamarbeit in der neusten Fassung von 2002 abstützen. 543 Team wird dabei wie<br />

folgt definiert: „Ein Team ist eine innerhalb der Organisation institutionalisierte<br />

Gruppe von Organisationsmitgliedern, die zur Erfüllung gemeinsamer komplexer<br />

Aufgaben gleichberechtigt und unmittelbar zusammenarbeiten.“ (13)<br />

Die Aspekte dieser Empfehlungen seien hier nur kurz skizziert:<br />

• Einsatzmöglichkeiten: Begegnung von komplexen Lebenssituationen, „… die<br />

häufig nicht von einer Person allein ausreichend problemadäquat bearbeitet<br />

werden können.“ (7)<br />

• Organisationsspezifische Voraussetzungen: „Die Organisation muss […] ein<br />

Kl<strong>im</strong>a für Kooperation und Koordination schaffen und hierfür feste Regeln<br />

entwickeln.“ (7)<br />

• Zielsetzung: „Ziel von Teamarbeit ist es insbesondere, komplexe Beratungs- und<br />

Entscheidungsprozesse zu qualifizieren, indem Fachlichkeit gebündelt,<br />

Kreativität entwickelt, Ressourcen ausgeschöpft und Wirtschaftlichkeit unterstützt<br />

wird.“ (8) Damit wird auch die (Klienten-) Bedarfsorientierung „in höherem Maße<br />

gewährleistet“ (10).<br />

• Zusatznutzen: „Beratung <strong>im</strong> Team führt zu kontinuierlicher Qualitätsentwicklung,<br />

zu Lernprozessen der Mitarbeiter und zum Ausgleich von<br />

Leistungsunterschieden.“ (8), entlasten Fachkräfte und geben Rückhalt bei<br />

schwierigen Entscheidungen (9)<br />

• Zusammensetzung: „Teams sollen 5 bis 9 Mitglieder umfassen […] (und – RF)<br />

geschlechtsgemischt zusammengesetzt sein.“ (14) Eine Mischung von<br />

Berufsgruppen ist möglich .(14)<br />

• Bedingungen: Von Teamarbeit kann erst dann gesprochen werden, wenn<br />

schriftliche Aufgabenfestlegungen des Teams vorliegen, es „für seine innere<br />

Struktur, seine Arbeitsweise und seine Ergebnisse verantwortlich ist und ihm für<br />

seinen Zuständigkeitsbereich die Fach-, Ressourcen- und<br />

Entscheidungsverantwortung übertragen wurde.“ (16)<br />

• Individuelle Voraussetzungen: Teammitglieder müssen (was offensichtlich ist)<br />

teamfähig sein, was die Fähigkeiten zum aktiven zuhören,<br />

Kooperationsbereitschaft, Verlässlichkeit, Reflektionsbereitschaft, emotionale<br />

Intelligenz, Streitfähigkeit und die Bereitschaft zur vertrauensvollen<br />

Zusammenarbeit erfordert. (18 f.) 544<br />

• Hindernisse: Teamarbeit wird behindert durch Austragung persönlicher Konflikte<br />

über den Fall, Bildung von Koalitionen <strong>im</strong> Team, unbearbeitete Gruppendynamik,<br />

543 vgl. Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge 2002 – die folgenden Angaben in<br />

Klammern beziehen sich auf die Seitenzahlen – Gissel-Palkovich (a.a.O.) verweist auf die wohl erste<br />

Fassung von 1976, so dass die Leitlinien zur Teamarbeit in der Sozialen Arbeit auf eine bereits 26jährige<br />

Weiterentwicklung zurückblicken können.<br />

544 vgl. dazu auch Gissel-Palkovich 2006a, S. 106, die diese Anforderungen als nicht<br />

selbstverständlich für die Soziale Arbeit ansieht, da gerade dort viele Sozialarbeiter als<br />

„Einzelkämpfer“ tätig sind<br />

Seite 165

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