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Systemsteuerung im Case Management

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• Laufende Anstrengungen zur weiteren Verbesserung (Wir bleiben nicht stehen<br />

und wollen noch besser werden!)<br />

Bei konsequentem Durchlaufen dieser vier Phasen mit ihren einzelnen Schritten<br />

sollte es möglich sein, <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> in einer Organisation einzuführen und alle<br />

Beteiligten auf diesem Wege ‚mitzunehmen’. Neben dem vom Verfasser mehrfach<br />

betonten ‚Commitment’ der Leitung einschließlich deren übergeordneten Ebene ist<br />

es ebenfalls essentiell, dass die betroffenen Mitarbeiter aktiv in den Prozess<br />

eingebunden sind und diesem <strong>im</strong> Rahmen der organisationalen Vorgaben auch<br />

mitgestalten können. Nur durch die bereits von Löcherbach geforderte<br />

Verschränkung von ‚top-down’ und ‚bottom-up’ 538 lässt sich ein System <strong>im</strong><br />

diskursiven Miteinander aller Beteiligten entwickeln, statt es ohne ausreichendes<br />

„Commitment’ anzugehen (Übergewicht bei ‚bootom-up’) oder es den eigentlichen<br />

Akteuren, d.h. den ausführenden <strong>Case</strong> Managern überzustülpen (Übergewicht bei<br />

‚top-down’).<br />

3.4 Das „<strong>Case</strong> <strong>Management</strong> System“: Wie muss Fallsteuerung<br />

arbeiten, um <strong>Systemsteuerung</strong> zu ermöglichen?<br />

Nachdem die <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> anbietende Organisation nun ihrerseits die<br />

Voraussetzungen für eine zu etablierende ‚<strong>Systemsteuerung</strong>skompetenz’<br />

geschaffen hat, muss diese jetzt auch noch von der Durchführungsebe geleistet<br />

werden. Hier und nur hier werden die Voraussetzungen einer an dem Bedarf der<br />

Fälle orientierten Steuerung der bereitzustellenden Leistungen des ‚Hilfesystems’<br />

aus Sicht des Verfassers erarbeitet. Erst wenn das eigentliche <strong>Case</strong> <strong>Management</strong>,<br />

d.h. die <strong>Case</strong> Manager und deren unmittelbare Führungsebene in der Lage sind,<br />

neben der Arbeit mit den Klienten, d.h. der Fallebene auch zugleich die<br />

Systemebene systematisch <strong>im</strong> Blick zu behalten, kann die besondere Art der<br />

Steuerung des ‚Hilfesystems’ <strong>im</strong> <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> gelingen und damit den<br />

zukünftigen Fallbearbeitungen noch passgenauere Hilfen bereitstellen, die noch<br />

besser an dem vielfältigen Klientenbedarf und an die von der Methodik des <strong>Case</strong><br />

<strong>Management</strong>s her erforderliche Koordinations- und Kooperationsfähigkeit angepasst<br />

sind.<br />

Um dies zu ermöglichen, bedarf es Anstrengungen in drei Bereichen: Die Arbeit des<br />

<strong>Case</strong> <strong>Management</strong>s muss teamorientiert erfolgen, um u.a. die Reflexion der eigenen<br />

Arbeit, die auch von Systemrelevanz sein kann, besser zu befördern. Die Arbeit mit<br />

den Klienten, d.h. das <strong>Management</strong> der Fälle muss befähigt sein, bei seinen<br />

vielfältigen Steuerungen neben der naheliegenden ‚Fallrelevanz’ auch die<br />

‚Systemrelevanz’ zu berücksichtigen. Und es müssen schließlich Strukturen und<br />

Verfahren etabliert werden, die ein ‚Linking’ zwischen Fall und System herstellen<br />

können. Alles zusammen liefert Antworten zu der zentralen Frage des <strong>Case</strong><br />

<strong>Management</strong>s „Wie kommt der Fall ins System?“. Diese Frage ist deshalb als zentral<br />

anzusehen, da wie bereits vielfach dargestellt, der Anspruch des <strong>Case</strong><br />

<strong>Management</strong>s der passgenauen, bedarfsorientierten Hilfen besteht: "Man sollte nicht<br />

von Personen, Disziplinen und Einrichtungen ausgehen, sondern von der Art von<br />

538 vgl. Löcherbach 2007<br />

Seite 163

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