Systemsteuerung im Case Management
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selbst zuordnen, sondern können stark von der Person des Adressaten beeinflußt<br />
sein." (Brülle et al. 1998, S. 64)<br />
Qualitätsmanagement bezogen auf die Ergebnisqualität von <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> und<br />
hier in der (eigentlich) intendierten Konzentration auf den Outcome steht so vor nicht<br />
ganz einfachen Aufgaben: Statt Messungen (Output) sind Deutungen erforderlich,<br />
um bewerten zu können, ob das erreichte Ergebnis (Outcome) tatsächlich das unter<br />
den gegebenen Rahmenbedingungen Mögliche war, oder ob auch ein anderes<br />
Ergebnis hätte erreicht werden können. 525 Hier hat es das <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> <strong>im</strong><br />
Bereich der beruflichen (Re-) Integration zum Teil (!) besser, denn die Integration in<br />
Arbeit (Outcome) lässt sich eindeutig best<strong>im</strong>men. Die Einschränkung „zum Teil“ ist<br />
deshalb notwenig, weil auch neben der Hilfebedürftigkeit beendenden (Re-)<br />
Integration in Arbeit 526 auch weitere Ergebnisse (Outcome) fallabhängig anzustreben<br />
sind, wie z.B. die Verringerung der Hilfebedürftigkeit 527 oder die Verbesserung der<br />
Beschäftigungsfähigkeit 528 . Auch hier müssen wieder Deutungen ansetzen, um<br />
herauszufinden, ob auch ein besseres Ergebnis erreichbar gewesen wäre. Zudem<br />
ist eine objektivierte Best<strong>im</strong>mung der Beschäftigungsfähigkeit nicht ganz einfach,<br />
obwohl die BA mit ihrem Konzept der Betreuungsstufen (a.a.O.) genau dies<br />
beabsichtigt und so von sich behauptet, die Verbesserung von<br />
Beschäftigungsfähigkeit best<strong>im</strong>mbar gemacht zu haben. 529<br />
Die Verbesserung der Qualität von <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> ist daher nur durch aktiven<br />
Einbezug der beteiligten Akteure denkbar, d.h. nicht nur die <strong>Case</strong> Manager selbst,<br />
sondern auch die Klienten und die Systempartner müssen Teil eines<br />
Qualitätsmanagementsystems sein, das einbeziehende Verfahren wie z.B.<br />
(anonyme) Befragungen oder Qualitätszirkel, aber auch überprüfende Verfahren wie<br />
z.B. Prozess- und Produktaudits beinhalten muss. 530<br />
In Bezug auf die durch Qualitätsstandards und –prüfverfahren verbesserbaren<br />
Einblicke in den Nutzen von Leistungen prognostizieren van Riet und Wouters eine<br />
zunehmende Konkurrenz zwischen Anbietern, d.h. zwischen Systempartnern, aber<br />
auch, wenn <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> eine von Dienstleistern angebotene Leistung ist,<br />
zwischen diesen: "Es wird zur Einführung von Systemen kommen, mit denen<br />
Qualität und Quantität kontrollierbar und messbar werden. Daneben werden<br />
Marktmechanismen eingeführt und in deren Sog wird es zur Konkurrenz zwischen<br />
den Einrichtungen kommen." (van Riet, Wouters 2002, S. 30)<br />
Die dem Qualitätsmanagement zugrundeliegenden (i.d.R.) quantitativen Daten liefert<br />
in aller Regel das Controlling und ermöglicht darüber hinaus eine mitlaufende<br />
Steuerung der Prozesse, z.B. durch Überwachung der aktuellen<br />
Budgetausschöpfung und der Nutzung von Hilfeangeboten. Zudem ermöglicht ein<br />
wirksames Controlling einen ständigen Überblick des aktuellen Leistungsstandes,<br />
525 vgl. dazu auch Kleve, der ausführt, dass selbst Zielsetzungen <strong>im</strong> Bereich von Sozialer Arbeit<br />
zumeist nicht exakt und damit auch nicht exakt evaluierbar gestaltet sein können – s. Kleve 2001, S.<br />
39<br />
526 s. (§ 1 Abs. 1 Nr. 1 erster Halbsatz SGB II als gesetzliche Grundlage hierfür<br />
527<br />
s. § 1 Abs. 1 Nr. 1, dritter Halbsatz SGB II<br />
528<br />
s. § 1 Abs. 1, Nr. 2 SGB II<br />
529<br />
s. Bundesagentur für Arbeit 2007c, S. 1 – das Konzept wird noch in Kap. 4.1.4.1 näher dargestellt<br />
und kritisch beleuchtet<br />
530<br />
vgl. dazu u.a. Neuffer 2005 S. 27 ff., Reis 2005b S. 16 f., EFQM 2003<br />
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