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Systemsteuerung im Case Management

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Handlungsfeld <strong>im</strong> Bereich des ‚Organisierens’. 510 Schließlich ist der finanzielle<br />

Aspekt der Tätigkeit zu best<strong>im</strong>men: Erhalten die <strong>Case</strong> Manager fallbezogene<br />

Budgets und wenn ja, nach welchen Kriterien best<strong>im</strong>mt sich die Budgethöhe und<br />

was passiert mit Budgetüber- bzw. -unterschreitungen? Darf der <strong>Case</strong> Manager<br />

nicht ausgeschöpfte Budgetmittel auf andere Klienten übertragen (und muss<br />

Überschreitungen durch Einsparungen an anderer Seite ausgleichen)? 511 Wenn<br />

ohne fallbezogene Budgets gearbeitet werden soll, wie die wirtschaftliche Seite der<br />

Allokation von (kostenpflichtigen) Ressourcen gesteuert? Wer ist dafür zuständig<br />

und wie wird eine wie auch <strong>im</strong>mer geartete Bewirtschaftung der hierzu verfügbaren<br />

Mittel geleistet? Und schließlich sind die vom <strong>Management</strong> grundsätzlich<br />

entschiedenen Befugnisse der <strong>Case</strong> Manager zu präzisieren: Welche<br />

Entscheidungen treffen sie selbst – welche nur nach Rücksprache mit<br />

Vorgesetzten?<br />

Das ‚organisieren’ des <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> muss also eine Fülle von Antworten<br />

produzieren, die die Details der Umsetzung des <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> Konzeptes auf<br />

die Erfordernisse der Organisation und des mit <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> intendierten<br />

Zwecks beschreiben und regeln. Neben grundsätzlichen Entscheidungen wie z.B.<br />

die Auswahl einer geeigneten IT-Unterstützung, ist das ‚Produkt’ all dieser<br />

Regelungen ein wie auch <strong>im</strong>mer gestaltetes ‚Handbuch’ des organisations- und<br />

aufgabenspezifischen <strong>Case</strong> <strong>Management</strong>s. 512 Genau wie die Hilfeplanung<br />

Veränderungen unterworfen ist, muss auch dieses ‚Handbuch’ stets neuen<br />

Bedingungen angepasst werden. Vor allem ist die Balance zu wahren, eindeutige<br />

Aussagen zu Verfahren und Standards zu machen ohne dabei ‚Programmierungen’<br />

zu erzeugen, die jegliche individuelle Anpassung an die spezifischen Bedürfnisse<br />

und Situationen der einzelnen Klienten erschweren oder gar verhindern. 513 Die<br />

Aufgaben des ‚Organisierens’ können damit wie folgt festgehalten werden:<br />

• Klare Ziel- und Aufgabenbeschreibung des <strong>Case</strong> <strong>Management</strong>s;<br />

• Definition von Ziel- und ggfs. Fallgruppen ohne diese aber mit festen Regelungen<br />

zu unterlegen, welche Leistungen für eine spezifische Fallgruppe möglich (bzw.<br />

nicht möglich) sind;<br />

• Klärung des Leistungszugangs;<br />

• Festlegung der fachlichen Standards für den gesamten Prozess des <strong>Case</strong><br />

<strong>Management</strong>s;<br />

• Regelung der Befugnisse und Entscheidungsgrenzen der <strong>Case</strong> Manager;<br />

• Klärung der IT-Unterstützung;<br />

• Regelung der finanziellen Steuerung der Fallarbeit;<br />

510 vgl. dazu z.B. das Link zur Firma prosozial auf der DGCC-Homepage (www.dgcc.de), die mit<br />

ComPASS.<strong>Case</strong> Manager ein interessantes Produkt zur IT-Unterstützung anbietet<br />

(www.prosozial.de)<br />

511 eine Darstellung der Anwendung von Budgets in GB liefert z.B. Wendt: Wendt 2001, S. 68<br />

512 Ein gutes Beispiel für ein solches Handbuch, wenn auch nicht organisationsspezifisch, ist der<br />

„Practitioners’ Guide“ zum Care <strong>Management</strong> an Assessment des Department of Health – Social<br />

Service Inspectorate in Großbritanien (Hinweis: Care <strong>Management</strong> wird in GB analog zu deutschen<br />

Begriff des <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> verwendet): Department of Health 1991<br />

513 vgl. Gissel-Palkovich 2006a, S. 110<br />

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