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Systemsteuerung im Case Management

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werden. Offen angesprochen helfen sie zudem auch anderen, an den durch die<br />

Auswertung der (zu dem Fehler führenden) Umstände gewonnenen Erfahrungen<br />

teilzuhaben.<br />

Gissel-Palkovich sieht weiterhin die Funktion von Führungskräften <strong>im</strong> <strong>Case</strong><br />

<strong>Management</strong> in der Initiativfunktion (Prozesse initiieren, deren Verbindlichkeit<br />

gewährleisten), der Vorbildfunktion (die Werte, Inhalte und fachliche Ausgestaltung<br />

des <strong>Case</strong> <strong>Management</strong>s vertreten, z.B. auch die Kooperation und Offenheit<br />

zwischen allen Beteiligten) und der Dienstleistungsfunktion (für <strong>Case</strong> <strong>Management</strong><br />

benötigte Ressourcen bereitstellen). 497 Damit können jetzt auch hier die<br />

wesentlichen Anforderungen an Vorgesetzte festgehalten werden:<br />

• Kooperativer Führungsstil;<br />

• Führung durch Zielvereinbarung;<br />

• Entwicklung und Förderung einer Fehlerkultur;<br />

• Vertretung der Werte und Forderungen des <strong>Case</strong> <strong>Management</strong>s nach innen und<br />

außen;<br />

• Bereitstellen der für ein wirksames <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> erforderlichen<br />

Ressourcen.<br />

3.3.3 Personalmanagement<br />

Dieser <strong>im</strong> <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> nicht unbedingt oft anzutreffende Begriff wurde vom<br />

Verfasser gewählt, um die Notwendigkeit zu illustrieren, dass die Personalarbeit der<br />

Organisation auch von den angesprochenen Umwälzungen betroffen ist und<br />

entsprechende Maßnahmen zu treffen bzw. bereitzustellen hat. Einiges davon ist<br />

durchaus in Überschneidung mit Vorgesetztenaufgaben zu sehen, kommt aber in<br />

der Praxis darauf an, wie die konkrete Aufgabenverteilung zentral<br />

(Personalmanagement) vs. dezentral (Linienvorgesetzte) vorgenommen wird.<br />

Auf der Grundlage der erweiterten Handlungsspielräume und der breiten<br />

Aufgabenstellung von <strong>Case</strong> Managern 498 werden an diese große Anforderungen<br />

gestellt. Dies <strong>im</strong>pliziert eine deutliche Herausforderung an die Personalallokation zu<br />

diesen Aufgaben, d.h. entweder durch die Rekrutierung geeigneter Mitarbeiter oder<br />

die Entwicklung des bestehenden Personalstamms zu <strong>Case</strong> Managern. 499 Auch dies<br />

erfordert zudem die Bewertung, welche Mitarbeiter die mit der <strong>Case</strong> <strong>Management</strong><br />

Funktion verbundenen Aufgaben bewältigen können, bzw. wo ggfs. über die<br />

Weiterbildung zum <strong>Case</strong> Manager hinaus noch Entwicklungsbedarf besteht. Selbst<br />

die Rekrutierung löst nicht alle Probleme, da längst nicht hinlänglich qualifizierte<br />

497 Gissel-Palkovich 2006a, S. 109<br />

498 vgl. hierzu z.B. die Standards der DGCC Deutsche Gesellschaft für Care und <strong>Case</strong> <strong>Management</strong><br />

(DGCC) 2008, der Fachgruppe <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> der DGS Fachgruppe <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> der<br />

DGS (Hrsg.) 2005 oder den Richtlinien des Deutschen Vereins Deutscher Verein für öffentliche und<br />

private Fürsorge 2004a<br />

499 vor allem durch die Qualifizierung zum zertifizierten <strong>Case</strong> Manager (DGCC) – vgl. die<br />

Anforderungen an die Zertifizierung Deutsche Gesellschaft für Care und <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> (DGCC)<br />

2004<br />

Seite 153

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