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Systemsteuerung im Case Management

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Einrichtung einen langen (bürokratischen) Parcours (Anmeldung, Indikation,<br />

Überweisung, Teilnahme an mehreren Programmen) zu absolvieren hat.<br />

Diesbezüglich wird von ‚Anschluss- und Kontinuitätsproblemen‘ gesprochen." (van<br />

Riet, Wouters 2002, S. 26) Auch Dewe unterstützt diese nicht ganz Hoffnung<br />

stiftende Darstellung, "[…] die Verantwortung […] für die Versorgung eines<br />

individuellen Klienten ist auf eine Vielzahl von Organisationen und dazugehörenden<br />

Berufsgruppen verteilt, wobei jeder einzelne durch das eigene finanzielle Interesse<br />

und die eigene Ausbildung unterschiedliche (zum Teil autonome) Muster der<br />

professionellen Intervention entwickelt […]" (Dewe, Wohlfahrt 1991, S. 8)<br />

Es ist also aus Sicht des Verfassers schon etwas überzogen, bei der eher<br />

‚Konglomerat’ zu nennenden Ansammlung von nebeneinander her und manchmal<br />

auch gegeneinander wirkenden Organisationen, Einrichtungen und Professionellen<br />

von einem System zu sprechen, dass nun mit fachkundiger Hand durch das <strong>Case</strong><br />

<strong>Management</strong> gesteuert werden soll. Nur durch die Etablierung von <strong>Case</strong><br />

<strong>Management</strong> entsteht noch lange kein Hilfesystem, was letzten Endes aber nur<br />

bedeutet, dass die Schaffung eines solchen Systems zu einer der<br />

vorderdringlichsten Aufgaben eben gerade bei der Etablierung von <strong>Case</strong><br />

<strong>Management</strong> gehört. 409<br />

Die dazu erforderlichen Überlegungen und Schritte sollen nun <strong>im</strong> folgenden skizziert<br />

werden. Dazu ist es sinnvoll, zunächst einmal anzuschauen, mit welchen<br />

Organisationen, Einrichtungen und Professionellen man es in dem zu schaffenden<br />

Hilfesystem zu tun hat.<br />

3.2.1 Unterstützungs- und Hilfeleistungen <strong>im</strong> Bereich der Sozialen<br />

Arbeit<br />

Anstelle einer einfachen und mit Sicherheit nicht abschließenden Aufzählung<br />

möglicher Unterstützungs- und Hilfeleistungen, ist es aus Sicht des Verfassers<br />

sinnvoller, zunächst eine Klassifizierung vorzunehmen. Diese könnte man zunächst<br />

nach den Funktionen, wie z.B. Beratung (Schuldnerberatung usw.), Betreuung<br />

(Pflege usw.), Therapie (Psychotherapie usw.), Qualifizierung (Weiterbildung usw.)<br />

und Unterstützung (Selbsthilfegruppen usw.) durchführen. Da der Fokus dieser<br />

Arbeit aber die <strong>Systemsteuerung</strong> ist, erscheint es günstiger, die Klassifizierung nach<br />

der Art der Gestaltung der Inanspruchnahme von Hilfen vorzunehmen, da man dann<br />

diesen Klassen dann auch Aussagen nach den Möglichkeiten zur Steuerung<br />

zuordnen kann. Aus der Frage nach der Regelung der Inanspruchnahme von Hilfen<br />

können folgende denkbaren Alternativen abgeleitet werden, an wen Klienten vom<br />

<strong>Case</strong> <strong>Management</strong> zur Inanspruchnahme von Hilfeleistungen überwiesen werden<br />

können:<br />

409 Mennemann beschreibt in seinem bereits zitierten Aufsatz, wie ein Netzwerkaufbau (auch wenn er<br />

diesen unter dem Fokus einer Selbstvernetzung von Einrichtungen darstellt) vonstatten gehen kann –<br />

vgl. Mennemann 2006 und Löcherbach ergänzt dies durch die Darstellung einer „Methodenkoffers“,<br />

ohne aber den Prozessablauf in der Klarheit von Mennemann zu beschreiben – vgl. Löcherbach<br />

2007, S. 23<br />

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