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Systemsteuerung im Case Management

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<strong>Case</strong><br />

Manager<br />

Klient<br />

Kostenträger<br />

Bei der Initiierung durch <strong>Case</strong> Manager selbst können diese die Inanspruchnahme<br />

von Leistungen des Hilfesystems regeln, haben aber, wie Mennemann deutlich<br />

aufzeigt, erkennbare Restriktionen <strong>im</strong> Umfang der ihnen möglichen Steuerungen. 391<br />

Im Falle der Initiierung von <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> schließlich durch Hilfeanbieter selbst<br />

vernetzt sich das Hilfesystem untereinander und bietet daraus <strong>Case</strong> <strong>Management</strong><br />

als aus der Vernetzung heraus entspringende Dienstleistung an. Das Hilfesystem<br />

steuert sich damit letzten Endes selbst, wobei nicht unterschlagen werden soll, dass<br />

auch der Kostenträger aufgrund der Finanzierung der einzelnen Hilfen eine<br />

Mitsprache hat. Ob damit aber das Hilfesystem als Träger des <strong>Case</strong> <strong>Management</strong>s<br />

eine Veranlassung hat, tatsächlich am konkreten Bedarf der einzelnen Klienten<br />

orientierte Hilfen anzubieten, müsste allerdings noch eingehender untersucht<br />

werden.<br />

Die aufgezeigten Unterschiede führen zur Frage, ob die Ausgestaltung von <strong>Case</strong><br />

<strong>Management</strong> und die damit auch gesetzten Grundsätze für die <strong>Systemsteuerung</strong><br />

willkürlicher Natur sind, d.h. lediglich dem Willen derer unterliegen, die sich für die<br />

Einführung von <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> entschieden haben, oder ob es ‚systematische’<br />

Bedingungen gibt, die die Möglichkeiten zur <strong>Systemsteuerung</strong> in dem jeweiligen<br />

Modell beeinflussen? Gemeint ist mit dem gewählten Terminus der ‚systematischen’<br />

Bedingungen, dass die Möglichkeiten, die einem <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> zur<br />

Beeinflussung des genutzten Hilfesystems vom Prinzip her zur Verfügung stehen, in<br />

Abhängkeit von der Art und Weise, wie das <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> entstanden ist,<br />

gesehen werden muss.<br />

Dazu ist es erforderlich, etwas vorzugreifen und die grundsätzlichen Ebenen, die mit<br />

<strong>Case</strong> <strong>Management</strong> zu tun haben, zu betrachten: Zum einen gibt es die Ebene der<br />

<strong>Case</strong> Manager selbst, also die Ausführungsebene, da wo <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> als<br />

Verfahren angewendet wird. Dieses könnte als der ersten Kreis des <strong>Case</strong><br />

<strong>Management</strong>s bezeichnet werden. Darauf aufbauend folgt die Ebene der<br />

Organisation, die <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> einführt und dazu die erforderlichen Strukturen<br />

schafft (oder besser: schaffen sollte). Dies wäre dann der zweite Kreis. Der dritte<br />

Kreis, der für ein wirksames <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> erforderlich ist, ist der des<br />

Unterstützungs- und Hilfesystems, das die für die Fallarbeit erforderlichen<br />

Dienstleistungen bereitstellt. Mann könnte jetzt noch einen vierten Kreis annehmen,<br />

391 s. Mennemann 2005, S. 23<br />

Hilfesystem<br />

oder durch <strong>Case</strong> Manager selbst<br />

Seite 115<br />

<strong>Case</strong><br />

Manager<br />

Klient<br />

Kostenträger <br />

Hilfesystem<br />

oder durch die Vernetzung der Anbieter<br />

Abb. 8: Möglichkeiten der <strong>Systemsteuerung</strong> (2)

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