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Systemsteuerung im Case Management

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durch seine deutliche Fokussierung auf Abläufe einer ‚Technokratisierung’ des <strong>Case</strong><br />

<strong>Management</strong>s Vorschub zu leisten.<br />

Peter Löcherbach, der als Sprecher der Fachgruppe <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> der DGS<br />

und als zweiter Vorsitzender der DGCC eine ähnliche zentrale Position <strong>im</strong><br />

‚organisierten <strong>Case</strong> <strong>Management</strong>’ in Deutschland inne hat, verwendet ebenfalls die<br />

begriffliche Unterscheidung von <strong>Case</strong> und von Care <strong>Management</strong>. Wie schon vorher<br />

erwähnt, ist aber auch bei ihm nicht eine deutliche ‚Steuerungsrichtung’ vom Fall<br />

zum System zu erkennen, sondern er spricht salomonisch vom „Brokering“, indem<br />

Fall- und <strong>Systemsteuerung</strong> miteinander wechselseitig rückgekoppelt sind 366 bzw.<br />

vom „… Ineinandergreifen von fallorientiertem, fallübergreifendem und<br />

einrichtungsübergreifendem Geschehen …“. 367 Weitere von ihm verwendete Begriffe<br />

wie Bedarfs- und Bestandsanalysen und Soll-Ist-Vergleiche lassen eine deutliche<br />

Nähe mit tradierten Verfahren der Sozialplanung erkennen, ohne dass diese explizit<br />

angesprochen wird. <strong>Systemsteuerung</strong> ist für Löcherbach als Netzwerkarbeit<br />

konzipiert, bei denen er zwischen 5 „Netzwerk-Typen“ unterscheidet:<br />

• Fallbezogene Netzwerke zur Ermöglichung passgenauer Hilfen (z.B. als<br />

fallbezogene Hilfekonferenz),<br />

• organisationsbezogene Netzwerke als strukturbildendes System (z.B. das<br />

Hilfenetz eines Dienstes),<br />

• externe Netzwerke (fall- und einrichtungsübergreifend) zur fallgruppenbezogenen<br />

Kooperation (z.B. durch Arbeitskreise),<br />

• trägerübergreifende, versorgungsbezogene Netzwerke mit selbst gewählten oder<br />

politischem Auftrag (z.B. durch Arbeitskreise) und<br />

• nationale und transnationale Netzwerke zur Gestaltung von mit nationalen oder<br />

EU-Mitteln finanzierte Programme und Projekte (z.B. Equal-Projekte). 368<br />

Die bereits angesprochene „doppelte Durchdringung“ ergibt sich aus seiner Sicht<br />

durch die wechselseitigen Wirkungen der Einführung von <strong>Case</strong> <strong>Management</strong><br />

‚bottom-up’ bzw. ‚top-down’. In der Einführung ‘bottom-up’ stellt er die These einer<br />

aufbauenden Wirkung von <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> auf, indem<br />

• die Nutzung von einzelnen <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> – „Tools“ durch Praktiker die<br />

Realisierung einer fallübergreifenden Steuerung bewirkt, diese führt zu<br />

• Strukturbildung in der Organisation durch <strong>Case</strong> <strong>Management</strong>, indem<br />

Kompetenzen, Ressourcen und Prozessabläufe geklärt werden und sich daraus<br />

die Notwendigkeit ergibt, Netzwerke zu installieren, dies führt zu<br />

• Vernetzung regionaler Aufgaben durch die Realisierung<br />

einrichtungsübergreifender und transdisziplinärer Netzwerke, womit Fragen von<br />

Finanzierung, Bedarfsermittlung und Angebotssteuerung ins Blickfeld geraten –<br />

dies führt zu einem<br />

• Rahmen für das <strong>Case</strong> <strong>Management</strong> <strong>im</strong> (kommual-) politischen System, indem die<br />

Rahmenbedingungen den Anforderungen angepasst werden.<br />

366 Löcherbach 27.11.2004 – Folie 16<br />

367 ders., Folie 17<br />

368 s. Löcherbach 2007, S. 21<br />

Seite 108

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