Bericht zum Parteitag - SPD-Bezirk Braunschweig
Bericht zum Parteitag - SPD-Bezirk Braunschweig
Bericht zum Parteitag - SPD-Bezirk Braunschweig
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
38 <strong>Bezirk</strong>sparteitag 2009<br />
<strong>Bericht</strong> der Arbeitsgemeinschaft 60 plus<br />
im <strong>Bezirk</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Viele alte<br />
Themen aus<br />
dem letzten<br />
<strong>Bericht</strong>szeitraum<br />
sind<br />
noch immer<br />
auf der Tagesordnung,<br />
nicht zuletzt,<br />
weil die Wähler 2005 die rot-grüne<br />
Regierung daran gehindert haben, ihr<br />
Programm weiter fortzusetzen bzw.<br />
zu korrigieren.<br />
Dafür sind der Politik neue Themen<br />
aufgeladen worden. Wer hatte nicht<br />
klammheimlich gehofft, dass die Blasen<br />
des überhitzten Kapitalismus mit<br />
lautem Knall zerplatzen. Jetzt haben<br />
wir den Knall, aber die Probleme haben<br />
wir auch. Was nützt uns die Genugtuung<br />
darüber, dass die Zocker öffentlich<br />
am Pranger stehen, wenn wir noch<br />
nicht wissen, wie das Gemeinwesen in<br />
Sicherheit gebracht werden kann vor<br />
dem anrollenden Tsunami der Geldvernichtung<br />
als Folge grenzenloser Gier.<br />
Die ohnmächtige Wut über die Finanzjongleure<br />
hat die AG 60plus nicht kalt<br />
gelassen. In einem Antrag an die <strong>SPD</strong>-<br />
Fraktion im Bundestag und an den<br />
Finanzminister haben wir gefordert,<br />
dass das bei den sozialen Transferleistungen<br />
angewendete Prinzip des<br />
Förderns und Forderns mit mindestens<br />
gleicher Härte bei den finanziellen<br />
Transferleistungen durchgesetzt wird.<br />
Aber diese Härte vermissen wir noch<br />
und wir werden beobachten, ob die<br />
Täter von gestern nach ihrer Rettung<br />
durch Staat und Steuerzahler morgen<br />
wieder so weiter machen wie zuvor.<br />
In diese Zeit passt es schon gar nicht,<br />
dass die auf dem Hamburger <strong>Parteitag</strong><br />
heftig kritisierte Teilprivatisierung der<br />
Deutschen Bahn auf dem <strong>Parteitag</strong> am<br />
14. Juni 2009 wieder in das Programm<br />
aufgenommen werden soll. Wir fordern<br />
die Politik der Streckenstilllegungen<br />
und Bahnhofsschließungen<br />
zu beenden, den Personenverkehr in<br />
dünn besiedelten Gebieten und den regionalen<br />
Güterverkehr zu beleben und<br />
ein transparentes attraktives Preissystem<br />
zu entwickeln. In einem Antrag<br />
spricht sich die AG 60plus für eine<br />
Bahnreform statt eines Bahnverkaufs<br />
aus und fordert die Delegierten auf, die<br />
Teilprivatisierung zu verhindern.<br />
In die gleiche Richtung geht ein weiterer<br />
Antrag der AG 60plus. Die Sorge<br />
um die Arbeitsplätze und die Mitbestimmung<br />
bei VW und um die Wirtschaftskraft<br />
unserer Region nach einer<br />
75,1%igen Übernahme durch Porsche<br />
sowie die stetigen Bemühungen neo-<br />
liberaler EU-Kommissare, das VW-Gesetz<br />
zu kippen, haben uns veranlasst,<br />
die Aufstockung der Anteile des Landes<br />
Niedersachsen am VW-Konzern auf<br />
25,1 Prozent zu fordern.<br />
Ein weiteres Schwerpunktthema war<br />
die Rückgewinnung von Mitgliedern<br />
und Wählern, die in die politische<br />
Abstinenz oder zur Partei „Die Linke“<br />
abgewandert sind. Auf einer Klausurtagung<br />
mit Reinhard Höppner haben<br />
wir Strategien hierzu entwickelt und<br />
eine entsprechende Entschließung<br />
formuliert. Was den Umgang mit der<br />
Partei „Die Linke“ anbetrifft, halten<br />
wir Koalitionsaussagen, insbesondere<br />
negative, vor Wahlen generell für<br />
schädlich. Die Zusammenarbeit der<br />
<strong>SPD</strong> mit der Partei „Die Linke“ – gleichgültig<br />
auf welcher Ebene – ist von zwei<br />
Kriterien abhängig zu machen: von der<br />
Entscheidung der Wähler und von dem<br />
persönlichen Vertrauensverhältnis der<br />
verantwortlich handelnden Politiker.<br />
Dass trotz unterschiedlicher Programmatik<br />
regierungsfähige Koalitionen<br />
gebildet werden können, hat die Große<br />
Koalition selbst und haben rot-grüne,<br />
rot-rote und jetzt auch schwarz-grüne<br />
Koalitionen bewiesen.<br />
Gemeinsame Gedenkveranstaltung „75 Jahre Bücherverbrennung in <strong>Braunschweig</strong>“ der<br />
AG 60plus und der Jusos.<br />
Die AG 60plus verstärkt ihre Bemühungen<br />
um mehr Mitbestimmung in den<br />
Vorständen der Partei und begründet<br />
das mit der quantitativen Bedeutung<br />
der älteren Mitglieder und den wachsenden<br />
Aufgaben der Gesellschaft im<br />
Rahmen des demografischen Wandels.<br />
Wir haben deshalb den Antrag gestellt,<br />
den kooptierten Vertretern der AG das<br />
Stimmrecht in den jeweiligen Vorständen<br />
zu erteilen.<br />
Die AG 60plus verstärkt den Dialog<br />
mit Verbänden und hat Ge-