28.01.2013 Aufrufe

Shell Energie-Dialog Mär & Möglichkeiten von Biokraftstoffen

Shell Energie-Dialog Mär & Möglichkeiten von Biokraftstoffen

Shell Energie-Dialog Mär & Möglichkeiten von Biokraftstoffen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Shell</strong> <strong>Energie</strong>-<strong>Dialog</strong><br />

<strong>Mär</strong> & <strong>Möglichkeiten</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Biokraftstoffen</strong><br />

Wunschvorstellungen und Realität in der<br />

politischen Debatte um zukünftige Mobilität<br />

Wilhelm F. Thywissen<br />

Präsident OVID Verband der ölsaatenverabeitenden<br />

Industrie in Deutschland<br />

3. Dezember 2012


Inhalt<br />

2 1. Biokraftstoffe 1. Generation / Biokraftstoffstrategien<br />

2. „Was folgt“ – <strong>Shell</strong>-Studie<br />

2.1. Stichwort Ernährungssicherung<br />

2.2 iLUC-Richtlinie<br />

3. 1. Generation vs. 2. & 3. Generation Biokraftstoffe<br />

4. Fazit


3<br />

1. Biokraftstoffe 1. Generation /<br />

Biokraftstoffstrategien<br />

Verbrauch <strong>von</strong> Biodiesel 2012 (Hochrechnungen) / Biokraftstoffstrategien / Ziele:<br />

• EU: 11 Mio. t � CO2 Reduktion<br />

(8 Mio. t Eigenproduktion; 2,3 Mio. t<br />

Import Argentinien, 800.000 t Import aus Asien)<br />

• USA: (Bioethanol: 43,4 Mio. t) 2,8 Mio. t � Kraftstoff autark über Jahrzehnte<br />

• Brasilien: (Bioethanol: 16,7 Mio. t)<br />

(Inlandsverbrauch)<br />

2,2 Mio. t � Nutzung Zuckerrohr als Rohstoff<br />

• Indonesien, Malaysia: 1,5 Mio. t � Devisen erwirtschaften<br />

(Produktion 2,3 Mio. t � Export v. 800.000 t in EU)<br />

Argentinien 1,3 Mio. t<br />

(Produktion 3,0 Mio. t � Export 1,7 Mio. t, da<strong>von</strong> 1,4 Mio. t in EU)<br />

• Entwicklungsländer xxxx Mio. t � Devisen schonen<br />

Klaus Töpfer: „Wie wir das Kind nennen,<br />

Kohlenwasserstoffreduktion, Klimagasreduzierung oder Recycling ist egal.<br />

Wir müssen endliche Ressourcen sparen!“<br />

05.12.2012


4<br />

1. Biokraftstoffe 1. Generation /<br />

Biokraftstoffstrategien<br />

2011: Biodiesel Handelsströme (>30 kt)<br />

„From Rio with Love?“<br />

Quelle: ECOFYS /Patrick Lamers


5<br />

1. Biokraftstoffe 1. Generation /<br />

Biokraftstoffstrategien<br />

Die politischen Rahmenbedingungen:<br />

Es fehlen gemeinsame politische Ziele in der <strong>Energie</strong>-, Umwelt-,<br />

Verkehrs- und Agrarpolitik (global, aber auch national: D)


6<br />

2. „Was Folgt?“ – <strong>Shell</strong> Studie<br />

Zitate:<br />

1. „Die Entkopplung ihrer Rohstoffbasis <strong>von</strong> Nahrungs- und Futtermitteln – Stichwort<br />

Ernährungssicherung“<br />

2. „“...reale Nettogas-Reduktion <strong>von</strong> Treibhausgasen.....- Stichwort iLUC“<br />

____________________________________________________________________<br />

2.1. Stichwort Ernährungssicherung<br />

- intensive, nachhaltige Landwirtschaft bietet die effizientesten „Feedstocks“ für<br />

Bioenergie / -kraftstoffe<br />

- „Feedstocks“ wie Ölsaaten, Getreide können Biokraftstoff- und Nahrungs- / Futtermittelmärkte<br />

bedienen<br />

- neben Pflanzenölproduktion auch Kuppelprodukte Proteinfuttermittel (Rapsschrot 60 %,<br />

Sojaschrot 80 %); Ernährung: Fleisch, Milch, Eier, etc. /<br />

- weitere Kaskadeneffekte: Lecithin, Glycerin, höherer Vorfruchtwert<br />

- „Feedstocks“ für 1. Generation haben auch Pufferfunktion für Ernährungssicherung in<br />

Krisenzeiten (Missernten!) � mehrjährige Gräser, Kurzumtriebsplantagen? Umwidmung über<br />

Jahre verbaut!<br />

- 2. Generation Biokraftstoffe benötigen Flächen! (welche) � Verdrängungseffekte<br />

05.12.2012


7<br />

2.1. Ernährungssicherung<br />

Teller – Tank: Ohne Bioenergie hätten wir nicht mehr, sondern<br />

weniger auf dem Teller!


8<br />

2.2. iLUC-Richtlinie<br />

„“… reale Nettogas-Reduktion <strong>von</strong> Treibhausgasen… - Stichwort iLUC“<br />

• Bioenergieerzeugung in der Landwirtschaft hat Tradition (Blairhouse Abkommen EU-USA:<br />

<strong>Energie</strong>pflanzen auf Stilllegungsflächen)<br />

• iLUC-Faktoren (Malus in Form <strong>von</strong> zusätzlichem THG-Ausstoß für indirekte<br />

Landnutzungsänderungen):<br />

Autoren der zugrundeliegenden IFPRI-Studie: „best science“, aber nicht belastbar für politische<br />

Entscheidungen (Warnung vor „Büchse der Pandora“)<br />

• DGs Umwelt und <strong>Energie</strong> haben iLUC-Richtlinie wider besseren Wissens aufgrund politischen<br />

Drucks veröffentlicht (Teller-Tank-Diskussion)<br />

• iLUC-Problematik kann niemals methodisch-mathematisch gelöst werden!<br />

Der richtige Ansatz :<br />

1. bilaterale Verhandlungen zwecks nationaler Naturschutzgesetzgebung mit<br />

Verursacherländern aufnehmen (z. B. Indonesien, Brasilien)<br />

2. direkte Landnutzungsänderungen (LUC) ahnden<br />

• Palmöl wird ansonsten die Welt zu Billigstpreisen fluten („Spread“ schon heute<br />

300 USD/t unter Sojaöl):<br />

� Nahrungsmittelmärkte können nur 1,5 Mio. t Palmöl p. a. zusätzlich aufnehmen<br />

� dieselbe Menge steht heute noch einmal Käufern im <strong>Energie</strong>markt zur Verfügung<br />

(auch außerhalb der EU! )<br />

� Korrelation zwischen agrarischen Rohstoff- und Mineralölpreisen<br />

05.12.2012


9<br />

3. 1. Generation vs. 2. & 3. Generation<br />

Biokraftstoffe<br />

• In iLUC-Richtlinie vorgesehene 2-fach- und 4-fach-Anrechnung für<br />

„Feedstocks“ 2. Generation: buchhalterischer Trick, um 10 % Ziel zu<br />

halten<br />

• Mehrfachanrechnungen verursachen neue Marktverwerfungen:<br />

„Feedstocks“ 2. Generation haben eigenen Markt außerhalb<br />

<strong>Biokraftstoffen</strong> und / oder agronomischen Wert (z. B. Stroh)<br />

• Institute halten Zukunft 2. Generation hinsichtlich verfügbarer Rohstoffe<br />

und Effekte auf Stoffströme für fragwürdig<br />

• Um ein Vielfaches höhere Investitionen in Anlagen für 2. Generation nur<br />

lohnenswert bei „economies of scale“ (EU-Kommission selbst verneint<br />

realistische Erwartungshaltung; Ratsarbeitsgruppe „Umwelt“)<br />

� Solange wir Heizöl und Gas in Heizungen verfeuern statt Holzpellets,<br />

ist die Konversion <strong>von</strong> Holz zu Flüssigkraftstoffen reine<br />

<strong>Energie</strong>verschwendung!<br />

� Deckelung 5 % und Auslaufen der Förderung 1. Generation (iLUC-<br />

Richtlinie) fahrlässig, solange keine machbaren Alternativen<br />

vorhanden!<br />

05.12.2012


10<br />

3. 1. Generation vs. 2. & 3. Generation Biokraftstoffe<br />

„Aus der Traum „ - „Friedhof der Highfligher“<br />

(FTD v. 26.11.2012)<br />

• CHOREN:<br />

erster Vertreter der 2. Generation:<br />

„Biomass To Liquid“ (BTL), Rohstoff Stroh u. schnell wachsende Hölzer,<br />

deutsches Vorzeigeprojekt mit Beteiligung namhafter deutscher Firmen und<br />

Subventionierung in 2-stelliger Millionenhöhe<br />

INSOLVENT!<br />

• Jatropha Mulfidia – Brechnuss<br />

Hoffnungsträger 2. Generation:<br />

„Grünes Gold“ wächst auf nährstoffarmen Böden (Brachland)<br />

„Wunderpflanze der Biospritindustrie“<br />

Fonds warben Millionen ein!<br />

ca. 35 – 134 Mio. ha Anbauflächen in Äthiopien, Sudan, Madagaskar, Mosambik<br />

� Proteste: „Landraub, „Neokolonialisierung“ des schwarzen Kontinents<br />

� weiteres Problem: Wenig Wasser – Pflanze überlebt – kein Ölertrag<br />

gescheitert – Geld weg!<br />

05.12.2012


4. Fazit<br />

11 ES GIBT DERZEIT UND BIS AUF<br />

WEITERES KEINE ALTERNATIVE ZU<br />

BIOKRAFTSTOFFEN DER<br />

1. GENERATION!<br />

☺<br />

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V.<br />

Am Weidendamm 1A<br />

10117 Berlin<br />

Tel: 030 / 726 259 00<br />

info@ovid-verband.de<br />

www.ovid-verband.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!