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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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wollte Nuri Pascha dem Groß-Senussi schenken, um ihn<br />

d<strong>am</strong>it endgültig auf seine Seite zu ziehen. Ehe wir<br />

abfuhren, bat uns Nuri Pascha, in Solum die beiden<br />

Schiffe und das Haus des englischen Konsuls zu<br />

vernichten. Auch sonst war seine Kriegsführung <strong>von</strong><br />

keiner Humanität angekränkelt. So sagte er, als wir ihm<br />

erzählten, die Araber hätten anfangs auf uns<br />

geschossen: „Wieviel soll ich töten lassen?“ Auf die<br />

Erklärung, daß wir das ja gar nicht wollten, erwiderte er<br />

erstaunt: „Warum erzählen Sie es mir denn?“<br />

Wir fuhren also wieder nach Solum und eröffneten das<br />

Feuer mit unserem Geschütz, jeden Augenblick zum<br />

Tauchen bereit, auf die Kanonenboote. Mit Schnellfeuer<br />

schossen wir uns bald ein. Die Kanonenboote<br />

erwiderten keinen Schuß, ja ihre Besatzung stieg sogar<br />

in Feuerlee in die <strong>Boote</strong> und ruderte eiligst an Land.<br />

Treffer aus Treffer schlug drüben ein, und was bei der<br />

leisen Bewegung des <strong>Boote</strong>s drüber wegging, das fiel<br />

<strong>von</strong> selbst an die rechte Stelle, in das Haus des<br />

englischen Konsuls, das pompös und repräsentativ den<br />

Hafen überragte. Der Engländer hat es ja <strong>von</strong> jeher<br />

verstanden, mit derartigen verhältnismäßig kleinen<br />

Mitteln großen Eindruck auf die Fremdvölker zu erzielen.<br />

Für uns war die Lage dieses Hauses eine moralische<br />

Beruhigung, denn Solum war nicht befestigt. Wir gingen<br />

dann noch näher heran und nach dreiviertel Stunden<br />

waren die Kanonenboote versackt.<br />

Dann suchten wir die Trabakel, fanden aber statt ihrer<br />

nur einen Tankd<strong>am</strong>pfer, den wir innerhalb zwei Stunden<br />

niedergekämpft hatten. Die Besatzung ging in die <strong>Boote</strong>.<br />

Die Leute des einen schickten wir an Bord zurück. Sie<br />

sollten das Geschützrohr abschrauben und uns bringen.<br />

Noch heute ist es mir rätselhaft, warum sie uns, die wir<br />

jetzt unmittelbar in ihrer Nähe lagen, nicht einfach unter<br />

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