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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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nahen Solum drei englische Kreuzer liegen sollten,<br />

öffneten wir zur Zeit nur immer ein Luk, um möglichst<br />

tauchklar zu bleiben. Oben auf dem Berge neben der<br />

Einfahrt wurde ein Araberposten aufgestellt, der mit<br />

bloßem Auge das Auslaufen der Kreuzer aus Solum<br />

hätte sehen können. Kaum standen die ersten Kisten an<br />

Land, da k<strong>am</strong>en die Araber in hellen Scharen. Jeder<br />

nahm eine Munitionskiste auf die Schulter, und zurück<br />

ging es im Laufschritt. In 5 Stunden war die Arbeit<br />

geschafft.<br />

Inzwischen war der Oberkommandierende des<br />

türkischen Heeres Nuri Pascha an Bord gekommen, mit<br />

Stab, darunter der später ermordete Rittmeister<br />

Mannesmann. Sie baten unseren Kommandanten,<br />

Kapitänleutnant Koph<strong>am</strong>el, um ständige U-Boot-<br />

Verbindung mit den Mittelmächten und der Türkei. Die<br />

Araber ließen es sich trotz ihrer Lebensmittelknappheit<br />

nicht nehmen, uns zwei lebende H<strong>am</strong>mel zu schenken.<br />

Als die Arbeit fertig war, sprang alles außenbords, denn<br />

trotz des 4. November war das Wasser 29 Grad warm.<br />

Viele Schw<strong>am</strong>men dem Land zu, um dort das<br />

Schlachten der H<strong>am</strong>mel zu beobachten oder, was ich<br />

noch eher glaube, ein Auge auf die Arabermädchen zu<br />

werfen, die unverschleiert <strong>am</strong> Lande standen. Da<br />

krachte ein Schuß. Niemand kümmerte sich zunächst<br />

darum. Die Araber hatten <strong>am</strong> Morgen so oft in die Luft<br />

geknallt. Erst als schreiend und winkend ein Araber den<br />

Berg herabstürzte, begriffen wir, daß die englischen<br />

Kreuzer k<strong>am</strong>en. Alles schw<strong>am</strong>m eiligst an Bord. In<br />

Badehosen wurde das Boot tauchklar gemacht, und wir<br />

sahen uns nach den Kreuzern um, konnten aber bis zum<br />

Dunkelwerden nichts finden. so ankerten wir im Eingang<br />

der Bucht. Es war eine herrliche Nacht, so ruhig und still,<br />

so warm und milde. Anfangs saßen wir zu vieren im<br />

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