Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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28.01.2013 Aufrufe

schlafen, denn bei solch einer Fahrt ging es meist nicht ohne Schaden der Motoren ab. Da gab es Kühler auszuwechseln, Ölleitungen dicht zu machen oder Kompressorventile einzuschleifen. Wir hatten besonders mit unseren Zylinderdeckeln Pech. Inzwischen arbeitete unser Kommandant im Turm. Alles war still im Boot, nur ab und zu waren kurze Befehle und das Surren der E- Motoren hörbar. Am nächsten Morgen hatten wir den ganzen Geleitzug (vier Dampfer) abgeschossen. Die Begleitfahrzeuge waren allein übriggeblieben. Am 1. Februar 1918 brach mittags bei der österreichischen Kreuzer-Flotte eine Meuterei aus. Kein Schiff durfte mehr auslaufen. Wir zogen uns in die Innenbucht von Cattaro zurück, um weitere Befehle abzuwarten. Die Meuterer wurden von den eigenen Forts beschossen. In der Nacht lagen wir auf Vorposten in der Innenbucht. Die nicht meuternden österreichischen Schiffe durften einlaufen. Beinahe hätten wir da den Kreuzer „Kaiser Karl“ torpediert, da er nicht rechtzeitig das Erkennungssignal zeigte. Zwei Tage später war die Meuterei erstickt, die Rädelsführer erschossen. Wir fuhren nun wieder aus der Innenbucht heraus auf einen neu angegebenen Liegeplatz, durften aber einige Tage nicht an Land, da Urlaubssperre verhängt war. Am 10. Februar 1918 fuhren wir wieder zu einer Fernfahrt aus. Drei Tage Später geriet unsere Batterie in Brand; konnte zum Glück jedoch wieder in Ordnung gebracht werden. Mitte Oktober 1918 traten wir die Heimreise nach Deutschland an. Am 14. November liefen wir mit unserem langen Heimatwimpel und trotz des Umsturzes mit wehender Kriegsflagge in Warnemünde ein. Wir 302

schlafen, denn bei solch einer Fahrt ging es meist nicht<br />

ohne Schaden der Motoren ab. Da gab es Kühler<br />

auszuwechseln, Ölleitungen dicht zu machen oder<br />

Kompressorventile einzuschleifen. Wir hatten besonders<br />

mit unseren Zylinderdeckeln Pech. Inzwischen arbeitete<br />

unser Kommandant im Turm. Alles war still im Boot, nur<br />

ab und zu waren kurze Befehle und das Surren der E-<br />

Motoren hörbar.<br />

Am nächsten Morgen hatten wir den ganzen Geleitzug<br />

(vier D<strong>am</strong>pfer) abgeschossen. Die Begleitfahrzeuge<br />

waren allein übriggeblieben.<br />

Am 1. Februar 1918 brach mittags bei der<br />

österreichischen Kreuzer-Flotte eine Meuterei aus. Kein<br />

Schiff durfte mehr auslaufen. Wir zogen uns in die<br />

Innenbucht <strong>von</strong> Cattaro zurück, um weitere Befehle<br />

abzuwarten. Die Meuterer wurden <strong>von</strong> den eigenen<br />

Forts beschossen. In der Nacht lagen wir auf Vorposten<br />

in der Innenbucht. Die nicht meuternden<br />

österreichischen Schiffe durften einlaufen. Beinahe<br />

hätten wir da den Kreuzer „Kaiser Karl“ torpediert, da er<br />

nicht rechtzeitig das Erkennungssignal zeigte. Zwei<br />

Tage später war die Meuterei erstickt, die Rädelsführer<br />

erschossen. Wir fuhren nun wieder aus der Innenbucht<br />

heraus auf einen neu angegebenen Liegeplatz, durften<br />

aber einige Tage nicht an Land, da Urlaubssperre<br />

verhängt war.<br />

Am 10. Februar 1918 fuhren wir wieder zu einer<br />

Fernfahrt aus. Drei Tage Später geriet unsere Batterie in<br />

Brand; konnte zum Glück jedoch wieder in Ordnung<br />

gebracht werden.<br />

Mitte Oktober 1918 traten wir die Heimreise nach<br />

Deutschland an. Am 14. November liefen wir mit<br />

unserem langen Heimatwimpel und trotz des Umsturzes<br />

mit wehender Kriegsflagge in Warnemünde ein. Wir<br />

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