Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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28.01.2013 Aufrufe

Näherkommen uns mit gesenkten Augen passieren ließ. Auf dem Oberland wehte bereits die rote Flagge. Wiederum heimatlos geworden, liefen die U-Boote eines nach dem anderen aus, gefolgt von Torpedobooten, Geleitbooten und Fischdampfern, insgesamt wohl an 50 Fahrzeugen, die die Kriegsflagge führten. Das war am 7. November mittags. 6 weitere U-Boote, die eben aus Emden gekommen waren, schlossen sich der langen Reihe der U-Boote an. Es gelang auch, die in der Nacht aus Helgoland auf Vorposten gelegten, unter Wasser befindlichen U-Boote wieder heranzuführen, so daß jetzt 21 Boote im Kielwasser von U 135 folgten. Inzwischen wurde durch Funk bekannt, daß auch Borkum meuterte. Auch Sylt wurde bald unzuverlässig. Nun mußte auch den in See befindlichen U-Booten die Nachricht über die beunruhigende Lage in Deutschland übermittelt werden. Das war unendlich schwer. Daß den auf hoher See befindlichen U-Booten, die nach erfolgreicher Fahrt auf der Heimreife waren, diese Nachrichten falsch entziffert oder falsch geschIüsselt vorkommen mußten, weil sie nicht begreifen konnten, daß so etwas in Deutschland möglich sei, dafür nur eines von vielen Beispielen: Von U 60 ging folgender Funkspruch an meine persönliche Anschrift ein: „Richtigkeit Unterschrift im Minensignal (Soldatenrat) und Signal Nr. 1401 drahtlos bestätigen durch Namen eines gemeinsamen gefallenen Freundes.“ Als ich an U 60 daraufhin funkte: „Rudi Seuffer“, da wußte ich, daß wir beide unseren gefallenen Freund beneideten. 298

Näherkommen uns mit gesenkten Augen passieren ließ.<br />

Auf dem Oberland wehte bereits die rote Flagge.<br />

Wiederum heimatlos geworden, liefen die U-<strong>Boote</strong> eines<br />

nach dem anderen aus, gefolgt <strong>von</strong> Torpedobooten,<br />

Geleitbooten und Fischd<strong>am</strong>pfern, insges<strong>am</strong>t wohl an 50<br />

Fahrzeugen, die die Kriegsflagge führten. Das war <strong>am</strong> 7.<br />

November mittags. 6 weitere U-<strong>Boote</strong>, die eben aus<br />

Emden gekommen waren, schlossen sich der langen<br />

Reihe der U-<strong>Boote</strong> an. Es gelang auch, die in der Nacht<br />

aus Helgoland auf Vorposten gelegten, unter Wasser<br />

befindlichen U-<strong>Boote</strong> wieder heranzuführen, so daß jetzt<br />

21 <strong>Boote</strong> im Kielwasser <strong>von</strong> U 135 folgten. Inzwischen<br />

wurde durch Funk bekannt, daß auch Borkum meuterte.<br />

Auch Sylt wurde bald unzuverlässig. Nun mußte auch<br />

den in See befindlichen U-<strong>Boote</strong>n die Nachricht über die<br />

beunruhigende Lage in Deutschland übermittelt werden.<br />

Das war unendlich schwer. Daß den auf hoher See<br />

befindlichen U-<strong>Boote</strong>n, die nach erfolgreicher Fahrt auf<br />

der Heimreife waren, diese Nachrichten falsch entziffert<br />

oder falsch geschIüsselt vorkommen mußten, weil sie<br />

nicht begreifen konnten, daß so etwas in Deutschland<br />

möglich sei, dafür nur eines <strong>von</strong> vielen Beispielen: Von<br />

U 60 ging folgender Funkspruch an meine persönliche<br />

Anschrift ein: „Richtigkeit Unterschrift im Minensignal<br />

(Soldatenrat) und Signal Nr. 1401 drahtlos bestätigen<br />

durch N<strong>am</strong>en eines gemeins<strong>am</strong>en gefallenen<br />

Freundes.“ Als ich an U 60 daraufhin funkte: „Rudi<br />

Seuffer“, da wußte ich, daß wir beide unseren gefallenen<br />

Freund beneideten.<br />

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