Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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28.01.2013 Aufrufe

kam nicht schlecht angebraust! Plötzlich ein dumpfer, eigenartiger Ton, von oben herkommend, und dann ein knarrendes Kratzen und Scharren, und tief wurden wir heruntergedrückt. Scharf horchten wir auf, doch nichts erfolgte weiter. Ein schwerer Gegenstand mußte auf uns geworfen oder über das Boot geschleppt worden sein. Wie mir die Leute vom Vorschiff später meldeten, hatten sie ein Schlieren von Ketten über Oberdeck deutlich gehört. Na, es war noch einmal gut gegangen, aber beschleunigt verließen wir den Platz und blieben auf großer Tiefe, bis es dunkel geworden war. Am nächsten Mittag machte U 12 als erstes deutsches Unterseeboot in Zeebrügge fest. Auf der Mole hatten sich ein paar Kameraden zum Empfang eingefunden. „Sind Sie einen Torpedo losgeworden?“ rief mir gleich ein Neugieriger zu. „Geschossen und getroffen habe ich wohl, aber wen und was, kann ich euch wirklich nicht verraten!“ — „Mensch, da haben Sie ja das englische Torpedokanonenboot ‚Niger’ versenkt! Heute Nacht hat es die englische Admiralität in alle Welt gefunkt!“ Alles beglückwünschte uns. Bald brachte mich ein Kraftwagen nach Brügge, wo ich mich beim Führer des Marinekorps melden mußte. Nach meiner Berichterstattung überreichte mir Exzellenz v. Schroeder mit wohlwollenden Worten in allerhöchstem Auftrag das Eiserne Kreuz. Ich muß gestehen, ich war stolz und bewegt. Einige Zeit später erhielten 12 Mann meiner Besatzung, der Bootsnummer entsprechend, die gleiche Auszeichnung. 29

k<strong>am</strong> nicht schlecht angebraust! Plötzlich ein dumpfer,<br />

eigenartiger Ton, <strong>von</strong> oben herkommend, und dann ein<br />

knarrendes Kratzen und Scharren, und tief wurden wir<br />

heruntergedrückt. Scharf horchten wir auf, doch nichts<br />

erfolgte weiter. Ein schwerer Gegenstand mußte auf uns<br />

geworfen oder über das Boot geschleppt worden sein.<br />

Wie mir die Leute vom Vorschiff später meldeten, hatten<br />

sie ein Schlieren <strong>von</strong> Ketten über Oberdeck deutlich<br />

gehört. Na, es war noch einmal gut gegangen, aber<br />

beschleunigt verließen wir den Platz und blieben auf<br />

großer Tiefe, bis es dunkel geworden war. Am nächsten<br />

Mittag machte U 12 als erstes deutsches Unterseeboot<br />

in Zeebrügge fest. Auf der Mole hatten sich ein paar<br />

K<strong>am</strong>eraden zum Empfang eingefunden. „Sind Sie einen<br />

Torpedo losgeworden?“ rief mir gleich ein Neugieriger<br />

zu. „Geschossen und getroffen habe ich wohl, aber wen<br />

und was, kann ich euch wirklich nicht verraten!“ —<br />

„Mensch, da haben Sie ja das englische<br />

Torpedokanonenboot ‚Niger’ versenkt! Heute Nacht hat<br />

es die englische Admiralität in alle Welt gefunkt!“<br />

Alles beglückwünschte uns. Bald brachte mich ein<br />

Kraftwagen nach Brügge, wo ich mich beim Führer des<br />

Marinekorps melden mußte. Nach meiner<br />

Berichterstattung überreichte mir Exzellenz v. Schroeder<br />

mit wohlwollenden Worten in allerhöchstem Auftrag das<br />

Eiserne Kreuz. Ich muß gestehen, ich war stolz und<br />

bewegt. Einige Zeit später erhielten 12 Mann meiner<br />

Besatzung, der Bootsnummer entsprechend, die gleiche<br />

Auszeichnung.<br />

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