28.01.2013 Aufrufe

Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

sehen. Am Freitag früh wollten wir nach Haufe fahren.<br />

Die Nacht verlief ebenfalls ohne Zwischenfall, und <strong>am</strong><br />

Freitag, dem 15. März, früh gegen 8,45 Uhr hatten wir<br />

uns gerade zum Frühstück gesetzt — Oberleutnant<br />

Rusteberg hatte Wache —, als plötzlich Obermaat<br />

Bergmann in die Messe polterte: Herr Kapitän, großer<br />

D<strong>am</strong>pfer in Sicht, mindestens 12000 Tonnen! Der<br />

Kommandant stürzte sofort an Deck, und gleich darauf<br />

k<strong>am</strong> Befehl zum Tauchen. Wir standen so günstig zu<br />

dem D<strong>am</strong>pfer, daß der Kommandant sofort den Anlauf<br />

fahren konnte. Punkt 9 Uhr fiel der Schuß: G 7 Torpedo,<br />

250 Meter, Treffer Mitte, D<strong>am</strong>pfer liegt still. Ich hatte den<br />

Anlauf gesteuert, Hänschen Busch war im Turm. Jetzt<br />

mußte er runter ans Steuer, ich ging in den Turm, um mit<br />

zu begutachten, ob der D<strong>am</strong>pfer <strong>von</strong> dem einen Torpedo<br />

sinken würde oder nicht. Die Entscheidung war meistens<br />

sehr schwer zu treffen. Der D<strong>am</strong>pfer konnte so getroffen<br />

sein, daß er unter allen Umständen sank, aber das<br />

sinken konnte mehrere Stunden dauern. Uns k<strong>am</strong> es<br />

natürlich nicht auf die Zeit an, sondern nur auf die<br />

Tatsache, daß der D<strong>am</strong>pfer überhaupt sank. Diese<br />

Sicherheit hatte man aber meistens nur, wenn man sah,<br />

wie der D<strong>am</strong>pfer verschwand, und da spielte nun doch<br />

wieder die Zeit mit, die zur Beobachtung verfügbar war.<br />

Hier lag die Sache so: Der D<strong>am</strong>pfer war etwa 12000<br />

Tonnen groß („Emzone“ 11000 Tonnen, wie ich später<br />

festgestellt habe). Er war offenbar schwer getroffen,<br />

hatte bereits die <strong>Boote</strong> ausgesetzt und gab mit F.-T.<br />

Hilfesignale. Sofort einen zweiten Torpedo zu schießen,<br />

hätte wenig Zweck gehabt, weil der D<strong>am</strong>pfer auch<br />

dadurch nicht gleich gesunken wäre. Außerdem wäre<br />

aber mit Rücksicht auf die Knappheit der Torpedos ein<br />

solches Verfahren durchaus zu verwerfen gewesen.<br />

Andererseits konnten — nach Schätzung des<br />

264

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!