Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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28.01.2013 Aufrufe

Gründe für diesen Entschluß waren mehr als genug vorhanden: Havarie am Gebläse, Havarie an den Tiefenrudern, verbogene „Schnauze“, lecker Ölbunker (Sehr gefährlich, weil beim Unterwasserfahren Öl aufsteigt und die Ölspur das U-Boot verrät), Schließlich zwei Torpedorohre unbrauchbar. Andererseits: Dauer der Unternehmung bis jetzt 12 Tage, Ergebnis etwa 12500 Tonnen. Wir waren in der Irischen See und wollten nach Emden. Durch den Englischen Kanal zu fahren, wäre mit dem havarierten Boot ziemlich ausgeschlossen gewesen. Der Rückmarsch durch den Nordkanal war uns aber auch nicht sympathisch, und so entschloß sich der Kommandant, um die Westküste von Irland herumzumarschieren, wo kaum mit feindlicher Gegenwirkung zu rechnen war. Vor dem Ausgang des Nordkanals wollten wir uns noch ein bis zwei Tage aufhalten. Da fuhren zwar wenig Dampfer, dafür aber ganz große. Außerdem war dort die feindliche Gegenwirkung gering. Wir traten gleich den Marsch um Irland an und hatten während der nächsten Tage eine wundervolle Fahrt die Irische Küste entlang. Die Sonne brannte wie im Hochsommer, und wir waren den ganzen Tag an Deck. In der Nacht vom Montag Zum Dienstag hatten wir noch eine kleine Aufregung in Gestatt eines etwa 2000 Tonnen großen Dampfers, der plötzlich auf 300 Meter Entfernung längsseit war. Hänschen Busch hatte Wache und stand schon mit dem Überwasserzielapparat klar, als wir nach einer Minute mit dem Kommandanten an Deck kamen. Noch zwei Minuten, und der Dampfer hatte einen Torpedo. Am Mittwochabend standen wir vor dem Nordkanal und kreuzten den ganzen Donnerstag über, ohne etwas zu 263

Gründe für diesen Entschluß waren mehr als genug<br />

vorhanden: Havarie <strong>am</strong> Gebläse, Havarie an den<br />

Tiefenrudern, verbogene „Schnauze“, lecker Ölbunker<br />

(Sehr gefährlich, weil beim Unterwasserfahren Öl<br />

aufsteigt und die Ölspur das U-Boot verrät), Schließlich<br />

zwei Torpedorohre unbrauchbar. Andererseits: Dauer<br />

der Unternehmung bis jetzt 12 Tage, Ergebnis etwa<br />

12500 Tonnen.<br />

Wir waren in der Irischen See und wollten nach Emden.<br />

Durch den Englischen Kanal zu fahren, wäre mit dem<br />

havarierten Boot ziemlich ausgeschlossen gewesen. Der<br />

Rückmarsch durch den Nordkanal war uns aber auch<br />

nicht sympathisch, und so entschloß sich der<br />

Kommandant, um die Westküste <strong>von</strong> Irland<br />

herumzumarschieren, wo kaum mit feindlicher<br />

Gegenwirkung zu rechnen war. Vor dem Ausgang des<br />

Nordkanals wollten wir uns noch ein bis zwei Tage<br />

aufhalten. Da fuhren zwar wenig D<strong>am</strong>pfer, dafür aber<br />

ganz große. Außerdem war dort die feindliche<br />

Gegenwirkung gering.<br />

Wir traten gleich den Marsch um Irland an und hatten<br />

während der nächsten Tage eine wundervolle Fahrt die<br />

Irische Küste entlang. Die Sonne brannte wie im<br />

Hochsommer, und wir waren den ganzen Tag an Deck.<br />

In der Nacht vom Montag Zum Dienstag hatten wir noch<br />

eine kleine Aufregung in Gestatt eines etwa 2000<br />

Tonnen großen D<strong>am</strong>pfers, der plötzlich auf 300 Meter<br />

Entfernung längsseit war. Hänschen Busch hatte Wache<br />

und stand schon mit dem Überwasserzielapparat klar,<br />

als wir nach einer Minute mit dem Kommandanten an<br />

Deck k<strong>am</strong>en. Noch zwei Minuten, und der D<strong>am</strong>pfer hatte<br />

einen Torpedo.<br />

Am Mittwochabend standen wir vor dem Nordkanal und<br />

kreuzten den ganzen Donnerstag über, ohne etwas zu<br />

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