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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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Gegen Abend tauchten wir vorsichtig auf und machten<br />

allerlei betrübende Entdeckungen. Erstens war der Bug<br />

total verbogen, zweitens hatten wir lecke Öltanks<br />

bekommen, drittens waren die vorderen Torpedorohre<br />

unklar. Ein Rohr war gerade abgeschossen. Die<br />

Mündungsklappe hatte bei der Grundberührung offen<br />

gestanden und ließ sich nicht mehr schließen. Das war<br />

aber nicht weiter gefährlich, sondern bedeutete nur<br />

Ausfall des betreffenden Rohres. Unangenehmer war<br />

dagegen die Sache beim zweiten Rohr. Das war gerade<br />

klargemacht worden, und die Mündungsklappe stand<br />

halb offen. In dieser Stellung war sie infolge der<br />

Grundberührung festgeklemmt worden und ließ sich<br />

weder ganz öffnen noch schließen. Der scharfe Torpedo<br />

steckte im Rohr. Er konnte nicht nach innen<br />

herausgezogen werden, denn die Bodenklappe durfte ja<br />

nicht geöffnet werden, solange die Mündungsklappe<br />

noch offen war. Er konnte aber auch nicht<br />

herausgeschossen werden, sonst wäre er gegen die<br />

halb offene Mündungsklappe gefahren und hätte<br />

mindestens die vordere Hälfte des <strong>Boote</strong>s<br />

mitgenommen. Schließlich durfte der scharfe Torpedo<br />

aber auch nicht im Rohr steckenbleiben, denn er konnte<br />

sich bei Seegang lösen, gegen die Mündungsklappe<br />

fahren und das Boot in die Luft sprengen.<br />

Es mußte also unbedingt etwas geschehen, und wir<br />

Offiziere hielten unter dem Vorsitz des Kommandanten<br />

Kriegsrat ab. Obwohl die Lage eigentlich unangenehm<br />

ernst war, hatten wir den Humor noch lange nicht<br />

verloren. Der Kommandant erteilte dem Torpedooffizier,<br />

Leutnant z. S. Busch, das Wort zu einem vernünftigen<br />

Vorschlag. Hänschen Busch machte auch einen<br />

Vorschlag, der war zwar nicht sehr vernünftig, einen<br />

solchen gab es in dieser Lage überhaupt nicht, machte<br />

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