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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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Aller Anfang ist schwer<br />

Von Walter Forstmann<br />

Im August 1914 zog ich mit U 12 in den Krieg. Unsere<br />

Stimmung war schlecht. Dieses ewige aussichtslose<br />

Kringeln um Helgoland herum! Halt, nicht übertreiben —<br />

einmal durfte ich die Nase ins Skagerrak stecken, und<br />

ich dehnte diesen Ausflug auf eigene Faust bis auf die<br />

Höhe <strong>von</strong> Stavanger aus. Im allgemeinen aber hielt man<br />

sich für den bestimmt erwarteten Angriff der Engländer<br />

in den heimischen Gewässern klar. Doch auf dem<br />

Wasser sah es ganz anders aus, als wir es uns im<br />

Frieden hatten träumen lassen. Man dachte sich große,<br />

entscheidende Seeschlachten und sah sich selbst als U-<br />

Boot-Kommandant zwischen den feindlichen<br />

Geschwadern mit Torpedos wirken, daß es nur so<br />

krachte. Aber alles wurde ja anders, denn die „Fleet“<br />

wagte sich nur einmal im Nebel in die Nähe <strong>von</strong><br />

Helgoland.<br />

So hatte ich bis Anfang November vom <strong>Feind</strong> eigentlich<br />

noch nichts gesehen. Allerlei D<strong>am</strong>pfer waren mir wohl<br />

vor den Bug gekommen, doch die ließ ich laufen. Wir<br />

wußten ja noch nichts vom englischen<br />

Aushungerungsplan. Endlich bek<strong>am</strong> ich aber Befehl, U<br />

12 an die feindliche Küste zu führen. Wir konnten uns<br />

nur ganz unvollkommene Vorstellungen <strong>von</strong> der<br />

feindlichen Gegenwirkung, der Minengefahr und der<br />

Bewachung des Englischen Kanals machen.<br />

Ausgerechnet auf dieser langersehnten Fahrt herrschte<br />

ein derartiger Weststurm und Seegang, daß ein Vorstoß<br />

in den Kanal aussichtslos war. Deshalb suchte ich mir<br />

unterwegs ein Ersatzunternehmen und beschloß, in die<br />

„Downs“ vorzustoßen, die vor Westwinden geschützt<br />

liegen. Wenige Seemeilen östlich Dover bei Kap South<br />

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