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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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Bootsinnere. So landete unser Schiffsarzt Dr. Specht<br />

unversehens — sagen wir: „im Lazarett.“<br />

Kapitänleutnant d. R. Goldenstädt, genannt Zebu,<br />

steckte seinen Kopf in die Turmverkleidung und ließ<br />

seine Kehrseite dem Hagel ausgesetzt. Dicht neben ihm<br />

ging ein Sprengstück nieder. Dem F.-T.-Maat Starkloff<br />

wurde der Photoapparat aus der Hand gerissen und<br />

zertrümmert. Er selbst flog gegen das Backbord-8,8-<br />

Zentimeter-Geschütz. Leutnant z. S. Eichholtz fiel unter<br />

Zurücklassung seiner Silbermütze ins Turmluk hinein<br />

und k<strong>am</strong> zerschunden und benommen in der Zentrale<br />

an. Oberleutnant z. S. Niemöller lag der Länge nach<br />

hinter dem Turmwellenbrecher, der Kommandant hinter<br />

dem Brückenkleid. Leutnant z. S. Fein steckte mit dem<br />

Kopf unter den Tritten auf der Brücke. Nur die Beine<br />

waren sichtbar.<br />

Ich glaubte, das Boot würde <strong>von</strong> dem Eisenhagel<br />

zertrümmert werden. Endlich war es zu Ende. Jeder k<strong>am</strong><br />

aus seiner Deckung hervor, und nachdem wir sahen,<br />

daß noch alle lebten, löste sich die allgemeine<br />

Spannung in einem befreienden Gelächter. Niemand<br />

war verletzt, obwohl ein Duzend Sprengstücke an Deck<br />

lagen. — Die Stelle, an der eben noch der D<strong>am</strong>pfer<br />

geschwommen hatte, war leer. Eine riesengroße<br />

Rauchsäule verdunkelte den Himmel. Als Wolke zog sie<br />

langs<strong>am</strong> weiter. Wir fuhren den da<strong>von</strong>gesegelten <strong>Boote</strong>n<br />

nach. Vom italienischen Kapitän erfuhren wir, daß der<br />

D<strong>am</strong>pfer außer 5000 Tonnen Granatstahl, 600 Tonnen<br />

Granaten, 300 Tonnen Nitroglyzerin und 100 Tonnen<br />

Pikrinsäure geladen hatte. Das unerhörte Schauspiel lag<br />

uns noch den ganzen Tag in den Gliedern. —<br />

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