Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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28.01.2013 Aufrufe

Ein Munitionsdampfer zerplatzt Von Kurt Zachow Am 13. Oktober 1917 machte U 151, Kommandant Korv.-Kapitän Kophamel, einen langwierigen, vergeblichen Unterwasserangriff auf einen Dampfer. So mußten wir auftauchen zum Artillerieangriff. Nach 40 Schuß 15-Zentimeter brannte endlich das Achterschiff. Der Dampfer stoppte und stellte sein Schießen aus 2— 12 Zentimeter-Kanonen ein, hißte die weiße Flagge und die Besatzung segelte in zwei Booten davon. Er hieß „Caprera“ (Italiener, 5040 Tonnen). Dauernd gingen am Heck Granaten hoch. Mit der Steuerbord-8,8-cm-Kanone schossen wir ihm jetzt ein paar Treffer in die Wasserlinie. Auch das Vorschiff fing an zu brennen. Die Flammen züngelten aus den Laderäumen hervor und liefen über das ganze Schiff. Im Nu war dieses ein Feuermeer. Die Feuergarben stiegen etwa 1000 Meter hoch und verbreiteten ein schauriges rotes Meer von Flammen. Man sah auf dieser Seite nichts mehr als Feuer, kein Wasser, keinen Himmel, alles rot! Dann kam eine furchtbare Explosion. Unser U-Kreuzer wurde hin und her gerüttelt. Eine große Hitzewelle schlug uns entgegen. Der ganze Dampfer wurde buchstäblich zerrissen und flog in die Luft. Nach einer Minute fetzte ein Hagel von Sprengstücken ein, der die bisher ruhige See aufwühlte, daß sie aussah wie ein Sturzacker. Wir lagen inmitten des Sprengstückeregens, der etwa eine Minute anhielt. Der Granatenhagel kam nieder in einem Umkreis von ungefähr 2500 Meter Durchmesser und wir lagen 800 Meter vom Dampfer ab! Jeder an Deck suchte sich da, wo er gerade stand, eine kümmerliche Deckung. Ich flüchtete mit Leutnant Köhler unter das vordere Kanonenrohr. Viele sprangen durch die Luken ins 246

Ein Munitionsd<strong>am</strong>pfer zerplatzt<br />

Von Kurt Zachow<br />

Am 13. Oktober 1917 machte U 151, Kommandant<br />

Korv.-Kapitän Koph<strong>am</strong>el, einen langwierigen,<br />

vergeblichen Unterwasserangriff auf einen D<strong>am</strong>pfer. So<br />

mußten wir auftauchen zum Artillerieangriff. Nach 40<br />

Schuß 15-Zentimeter brannte endlich das Achterschiff.<br />

Der D<strong>am</strong>pfer stoppte und stellte sein Schießen aus 2—<br />

12 Zentimeter-Kanonen ein, hißte die weiße Flagge und<br />

die Besatzung segelte in zwei <strong>Boote</strong>n da<strong>von</strong>. Er hieß<br />

„Caprera“ (Italiener, 5040 Tonnen). Dauernd gingen <strong>am</strong><br />

Heck Granaten hoch. Mit der Steuerbord-8,8-cm-Kanone<br />

schossen wir ihm jetzt ein paar Treffer in die<br />

Wasserlinie. Auch das Vorschiff fing an zu brennen. Die<br />

Fl<strong>am</strong>men züngelten aus den Laderäumen hervor und<br />

liefen über das ganze Schiff. Im Nu war dieses ein<br />

Feuermeer. Die Feuergarben stiegen etwa 1000 Meter<br />

hoch und verbreiteten ein schauriges rotes Meer <strong>von</strong><br />

Fl<strong>am</strong>men. Man sah auf dieser Seite nichts mehr als<br />

Feuer, kein Wasser, keinen Himmel, alles rot! Dann k<strong>am</strong><br />

eine furchtbare Explosion. Unser U-Kreuzer wurde hin<br />

und her gerüttelt. Eine große Hitzewelle schlug uns<br />

entgegen. Der ganze D<strong>am</strong>pfer wurde buchstäblich<br />

zerrissen und flog in die Luft. Nach einer Minute fetzte<br />

ein Hagel <strong>von</strong> Sprengstücken ein, der die bisher ruhige<br />

See aufwühlte, daß sie aussah wie ein Sturzacker. Wir<br />

lagen inmitten des Sprengstückeregens, der etwa eine<br />

Minute anhielt. Der Granatenhagel k<strong>am</strong> nieder in einem<br />

Umkreis <strong>von</strong> ungefähr 2500 Meter Durchmesser und wir<br />

lagen 800 Meter vom D<strong>am</strong>pfer ab! Jeder an Deck suchte<br />

sich da, wo er gerade stand, eine kümmerliche Deckung.<br />

Ich flüchtete mit Leutnant Köhler unter das vordere<br />

Kanonenrohr. Viele sprangen durch die Luken ins<br />

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