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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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werden wie ein Ball hin und her geschleudert. Das<br />

Schiffspendel schwankt zwischen 45° Backbord und 45°<br />

Steuerbord hin und her. Unsere braven Maschinen<br />

halten aus und wir treffen den Fischd<strong>am</strong>pfer „Quatsch“,<br />

wo wir uns mit den Geleitbooten und U 77 treffen sollten.<br />

Aber weder Geleitboot noch U 77 sind zu sehen. Wir<br />

rutschen allein weiter. Bis auf drei Mann ist alles<br />

Seekrank. Ein Glück ist es, daß der Ölmaat einer <strong>von</strong><br />

den dreien ist. Die meisten sind vollkommen stumpf<br />

gegen alles geworden. In den Ecken liegend, werden sie<br />

<strong>von</strong> einer Seite nach der anderen gestoßen. Blutige<br />

Köpfe und blaue Augen gibt’s. Ich halte es unten kaum<br />

mehr aus. Es stinkt fürchterlich. Unter Aufbietung aller<br />

Willenskraft, halb kletternd halb fliegend, schwanke ich<br />

alle paar Stunden nach dem Maschinenraum. Der heiße<br />

Treibölschwaden und die verpestete Luft geben auch mir<br />

den Rest. Ich turne mich auf den Turm und hake mich<br />

fest. Der Wind und das eiskalte Wasser frischen meine<br />

Lebensgeister wieder auf. Zum drittenmal vollständig<br />

durchnäßt, rutsche ich wieder nach unten. Durch F.-T.<br />

erhalten wir die Nachricht, daß die Kreuzer „Nürnberg“<br />

und „Frankfurt“ auf der Suche nach uns seien, ihren<br />

Standort jedoch nicht genau angeben können.<br />

Nachträglich hören wir, daß „Nürnberg“ unter Land<br />

gehen mußte und „Frankfurt“ ebenfalls abgedreht hatte,<br />

da das Wasser selbst durch die Schornsteine in die<br />

Heizräume schlug, wobei mehrere Heizer schwer<br />

verletzt worden waren. Wir trudeln die ganze Nacht und<br />

den nächsten Tag über weiter. Losgerissene Minen<br />

treiben an uns vorbei. Schneegestöber wechselt mit<br />

Hagel und Sonnenschein ab. Weiter und weiter geht’s.<br />

Der Gedanke, uns auf Grund zu legen, um besseres<br />

Wetter abzuwarten, k<strong>am</strong> uns gar nicht. Auch hätte es bei<br />

diesem fürchterlichen Seegang kaum etwas genützt. Ich<br />

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