28.01.2013 Aufrufe

Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

luftverdünnt, daß die Dieselmaschinen stehenblieben<br />

und die Leute auf dem Boden saßen. Nur durch das<br />

rasche Öffnen des Luftmastes wurde größeres Unheil<br />

vermieden. Nie aber wurde später vergessen, den<br />

Luftmast rechtzeitig zu öffnen.<br />

Das Wetter hatte sich leider nicht gebessert, so daß<br />

den wenigsten die gute Erbsensuppe <strong>am</strong> Mittag<br />

schmecken wollte. Wir versuchten, das geplatzte<br />

Hochdruckrohr mit den primitiven Bordmitteln zu löten,<br />

was aber nicht gelang, zumal das Rohr 120<br />

Atmosphären auszuhalten hatte. Inzwischen<br />

schaukelten wir den ganzen Tag über Wasser weiter,<br />

und ich beneidete unsere Seeleute auf dem Turm nicht.<br />

Mein Versuch, mir oben auf dem Turm eine Zigarette<br />

anzustecken, wurde durch die dauernd überkommenden<br />

Seen vereitelt, und da im Boot nicht geraucht werden<br />

durfte, mußte ich mir den Genuß verkneifen. Gegen<br />

Abend gingen wir, ohne tagsüber etwas gesichtet zu<br />

haben, unter Wasser auf 50 Meter, wodurch das Boot<br />

ziemlich zur Ruhe k<strong>am</strong>, aber trotzdem immer noch<br />

langs<strong>am</strong> zwischen 5 und 10 Grad <strong>von</strong> einer Seite nach<br />

der anderen schaukelte. Das Essen schmeckte aber<br />

wieder und der Gott sei Dank seefeste Schmott wurde<br />

noch seine ganze übriggebliebene Erbsensuppe s<strong>am</strong>t<br />

dem reichlichen Abendbrot los.<br />

Ohne Zwischenfall fuhren wir dann bis zum nächsten<br />

Morgen in etwa 50 Meter Tiefe weiter, und der lang<br />

vermißte Schlaf konnte <strong>von</strong> den meisten Leuten<br />

nachgeholt werden, da bei dem Unterwasserfahren auf<br />

40—50 Meter Tiefe nur ein Viertel der Besatzung<br />

benötigt wird und die Tiefensteuerung normalerweise so<br />

leicht ist, daß sie <strong>von</strong> einem Mann gut bewältigt werden<br />

kann. Im Halbschlaf lag ich während der ganzen Nacht<br />

auf meiner Koje, <strong>von</strong> wo aus ich sowohl Wasserwaage,<br />

233

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!