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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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als Wechselstrom zu seinem Betrieb verwendet. Ich<br />

stecke meinen Kopf in die „Mutter“, so hieß der in der<br />

Zentrale stehende Hauptapparat, <strong>von</strong> dem aus die im<br />

Turm und achtern aufgestellten „Töchter“ beeinflußt<br />

wurden, und hatte auch bald den Störenfried in Gestalt<br />

einer gelockerten Kollektorbürste gefunden. Der Apparat<br />

hatte dadurch feine normale Umdrehungszahl <strong>von</strong><br />

25000 Umdrehungen je Minute nicht mehr eingehalten<br />

und falsch angezeigt. Da sich der Kompaß infolge des<br />

starken Seegangs nicht so rasch wieder einschwingen<br />

konnte und wir auch alle etwas ruhebedürftig waren,<br />

gingen wir unter Wasser. Bis gegen Mittemacht hatte ich<br />

noch Wache und dann löste mich der Wachoffizier ab.<br />

Gegen 2 Uhr <strong>am</strong> 15. Dezember 1917 wurde ich<br />

plötzlich geweckt mit dem Ruf: „Boot ist über Wasser.“<br />

Mit einer Drehung stand ich in der Zentrale und<br />

versuchte, das Boot wieder runter zu bringen, was aber<br />

erst mit Fluthilfe gelang. Sofort wird das spezifische<br />

Gewicht gemessen und dabei ein Unterschied <strong>von</strong><br />

5/1000 festgestellt. Hatte das Wasser vorher 1,028<br />

spezifisches Gewicht, so betrug es nun 1,033, was für<br />

unser Boot 2500 Liter Unterschied bedeutete. Aber noch<br />

was anderes mußte los sein. Das Boot wollte nicht zur<br />

Ruhe kommen. Gleich darauf meldete der Maschinist<br />

auch <strong>von</strong> achtern: „Im Hecktorpedoraum Wasser bis zu<br />

den Flurplatten!“ Das erklärte wohl die Schaukelei —<br />

aber woher k<strong>am</strong> das Wasser? Wir tauchen auf und ich<br />

begebe mich auf die Suche. Bald ist es raus. Der<br />

Schmott, „unser U-Boot-Koch“, hatte den<br />

Entlüftungshahn einer Trinkwasserzelle aufgelassen,<br />

wodurch bei der starken Vorlastigkeit die Zelle teilweise<br />

ausgelaufen war. Außerdem stellte ich fest, daß auch<br />

der Pumpenmaat wieder eine Dummheit gemacht hatte,<br />

denn im vorderen Trimmtank waren 200 Liter Wasser<br />

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