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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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jetzt wird die Entfernung gut. „Heckrohr fertig!“ Doch was<br />

ist das? Das Boot, dessen Turmluk zur<br />

Befehlsübermittlung noch etwas offensteht, wird plötzlich<br />

stark achterlastig und sinkt tiefer. Nur noch eine<br />

Handbreit, und das Luk kommt unter Wasser. „Beide<br />

Maschinen halbe Fahrt voraus!“ Mit einem Ruck schlage<br />

ich das Turmluk zu und versuche kr<strong>am</strong>pfhaft, es zu<br />

schließen, um einen Wassereinbruch in das Bootsinnere<br />

zu verhindern. Doch das Handrad läßt sich nicht drehen.<br />

Das Boot sinkt tiefer; schon schlägt das Wasser über<br />

meinem Kopf zus<strong>am</strong>men, während ich verzweifelt <strong>am</strong><br />

Handrad rücke. Luftblasen ziehen an mir hoch. Das<br />

Angstgefühl, daß das Boot durch eigenes Verschulden<br />

untergeht, gibt einen langen Atem und gewaltige Kraft.<br />

Aber das Luk läßt sich nicht schließen. Ich muß mich<br />

loslassen und schieße an die Oberfläche. Immer noch<br />

blubbern die Blasen <strong>von</strong> unten rauf. „Mein Boot, mein<br />

Boot!“ schreit es in mir auf. „Das ist das Ende! — Durch<br />

Tauchpanne gesunken, nicht im ehrlichen K<strong>am</strong>pf.“<br />

Wenige 100 Meter zieht der Bewacher vorüber. Soll ich<br />

rufen? Nur den Bruchteil einer Sekunde wird dieser<br />

Gedanke wach. „Gefangennehmen lassen? — Niemals!“<br />

Und wie bei einem, der mit dem Leben abgeschlossen<br />

hat, kommt die große Ruhe über mich. Unendlich<br />

langs<strong>am</strong>, zum Greifen nahe, schiebt leise rauschend<br />

Schiff nach Schiff an mir vorbei. Jetzt hat der<br />

Schlußbewacher mich passiert. Ich schwimme<br />

mechanisch irgend wohin, in die Unendlichkeit. — Was<br />

ist das dort? Fast steht mir das Herz still. Zoll um Zoll<br />

hebt sich 30 Meter <strong>von</strong> mir entfernt ein schwarzer<br />

Gegenstand aus dem Wasser. Mit wenigen Stößen bin<br />

ich in der Nähe. Es ist die auf dem Vorschiff aufgesetzte<br />

Netzsäge des <strong>Boote</strong>s, an der eine menschliche Gestalt,<br />

mein Wachoffizier, angekl<strong>am</strong>mert hängt. Wenige<br />

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