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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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Pech und Glück<br />

Von Otto Steinbrinck<br />

Am Abend des 23. Juli 1917 stehen wir mit einem<br />

Geleitzug auf gleicher Höhe. Vier Fischd<strong>am</strong>pfer sichern<br />

ihn auf allen Seiten. Ich überlege mit Gewald und dem<br />

Wachoffizier, wie wir angreifen sollen. Unverändert still,<br />

wie auf einem Tümpel, blank und hell schimmert die<br />

Wasserfläche, über ihr wölbt sich ein sternklarer,<br />

mondloser Himmel, der hin und wieder durch eine Wolke<br />

etwas verdunkelt wird. Für den Überwasserangriff ist es<br />

zu hell, für den Unterwasserangriff durch das Sehrohr zu<br />

dunkel. Wenn wir angreifen wollen, bleibt uns nichts<br />

anderes übrig, als uns überflutet hinzulegen und mit<br />

freien Augen zu schießen. Wir hatten dieses schwere<br />

Manöver schon wiederholt exerziert. Auf meine<br />

Tiefensteuerung konnte ich mich auch unter<br />

schwierigsten Verhältnissen verlassen. Ich rufe den<br />

Leitenden Ingenieur, zeige ihm den Geleitzug und<br />

erkläre ihm die Gefechtslage. Wie immer ist Hißbach<br />

schnell im Bilde und geht in die Zentrale mit dem Befehl,<br />

das Boot so weit zu fluten, daß der Turm nicht höher als<br />

80 Zentimeter über die Wasseroberfläche ragt. Der<br />

Wachoffizier, Oberleutnant z. S. Rogge, und ich bleiben<br />

oben, die Wache wird unter Deck geschickt. Langs<strong>am</strong><br />

wie ein Gespenst zieht der Geleitzug heran. Wir ducken<br />

uns tief, um die Silhouette des Turmes möglichst klein<br />

zu halten. „Es ist doch verteufelt hell,“ murmelt Rogge<br />

vor sich hin. „Der vordere Bewacher wird uns nur auf<br />

400 Meter passieren; wenn er uns nur nicht sieht!“ Aus<br />

den vorhergehenden Beobachtungen weiß ich, daß der<br />

dritte D<strong>am</strong>pfer der größte ist. Mit ganz wenig Fahrt<br />

gehen wir über den Achtersteven noch etwas näher<br />

heran, um diesmal sicher zum Schuß zu kommen. So —<br />

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