Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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7. November 1914: Je mehr uns die Menschen ehren, um so bescheidener müssen wir werden. 15. Februar 1915. Nächstens fängt es an allen Ecken mächtig zu rauchen an. Wir erleben, davon sind wir alle überzeugt, einen Frühling, der alles Bisherige in den Schatten stellt. Es Ist eine Lust zu leben! 6. März 1915. U 29 hat infolge eines belanglosen Maschinenschadens Ostende anlaufen müssen. Es hat sich mir bei dieser Gelegenheit als ein hervorragendes Seeboot gezeigt. Die Reparatur Ist morgen mittag beendet und ich werde am 8. in aller Frühe auflaufen, um zu sehen, was sich machen läßt. Das Boot kommt zurück, wenn es keine Torpedos mehr hat. — Von U 8 traf heute die Meldung ein, daß es abends in der Nähe von Dover angerannt und die Besatzung gerettet sei. Vielleicht traute Stoch seinem Glücksstern zu viel zu? Ich bin auch kein Pessimist. Im Vertrauen auf unseren Herrgott will ich aber kein Mittel unversucht lassen, das zur Erhaltung meines glücklichen Sternes beitragen könnte. Nach meiner Ansicht muß das sogenannte Glück immer wieder durch Vorsicht, Energie und Fleiß errungen werden. Vertrauensseligkeit kann zum Verhängnis werden. 8. März 1915: Es Ist viel Wind draußen, aber wer weiß, wann das Wetter besser wird! Gleich um 11 Uhr geht’s in See. Wenn es draußen zu schlecht ist, komme ich gleich wieder zurück, Sage mir aber, je eher ich hinausgehe, um so eher bin ich wieder heim. 9. März 1915. Heute wegen stürmischen Wetters wieder nach Ostende geflüchtet. 10. März 1915. Gleich um 9 Uhr soll es nun wirklich losgehen. Ich will mir jetzt erst den Orden „Pour le mérite“ wirklich verdienen. 17

7. November 1914: Je mehr uns die Menschen ehren,<br />

um so bescheidener müssen wir werden.<br />

15. Februar 1915. Nächstens fängt es an allen Ecken<br />

mächtig zu rauchen an. Wir erleben, da<strong>von</strong> sind wir alle<br />

überzeugt, einen Frühling, der alles Bisherige in den<br />

Schatten stellt. Es Ist eine Lust zu leben!<br />

6. März 1915. U 29 hat infolge eines belanglosen<br />

Maschinenschadens Ostende anlaufen müssen. Es hat<br />

sich mir bei dieser Gelegenheit als ein hervorragendes<br />

Seeboot gezeigt. Die Reparatur Ist morgen mittag<br />

beendet und ich werde <strong>am</strong> 8. in aller Frühe auflaufen,<br />

um zu sehen, was sich machen läßt. Das Boot kommt<br />

zurück, wenn es keine Torpedos mehr hat. — Von U 8<br />

traf heute die Meldung ein, daß es abends in der Nähe<br />

<strong>von</strong> Dover angerannt und die Besatzung gerettet sei.<br />

Vielleicht traute Stoch seinem Glücksstern zu viel zu?<br />

Ich bin auch kein Pessimist. Im Vertrauen auf unseren<br />

Herrgott will ich aber kein Mittel unversucht lassen, das<br />

zur Erhaltung meines glücklichen Sternes beitragen<br />

könnte. Nach meiner Ansicht muß das sogenannte<br />

Glück immer wieder durch Vorsicht, Energie und Fleiß<br />

errungen werden. Vertrauensseligkeit kann zum<br />

Verhängnis werden.<br />

8. März 1915: Es Ist viel Wind draußen, aber wer weiß,<br />

wann das Wetter besser wird! Gleich um 11 Uhr geht’s<br />

in See. Wenn es draußen zu schlecht ist, komme ich<br />

gleich wieder zurück, Sage mir aber, je eher ich<br />

hinausgehe, um so eher bin ich wieder heim.<br />

9. März 1915. Heute wegen stürmischen Wetters<br />

wieder nach Ostende geflüchtet.<br />

10. März 1915. Gleich um 9 Uhr soll es nun wirklich<br />

losgehen. Ich will mir jetzt erst den Orden „Pour le<br />

mérite“ wirklich verdienen.<br />

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