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Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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Zerstörern und anderen Bewachungsfahrzeugen. In<br />

einem zehnstündigen nächtlichen Unterwassermarsch<br />

geht’s zwischen Shetlands- und Färöer-Inseln in den<br />

Atlantik hinein.<br />

Im Atlantik ist das Wetter noch schlechter als in der<br />

Nordsee. Infolge einer wahrscheinlich durch die See<br />

geschlagenen Undichtheit dringt in einen der<br />

Tauchtanks dauernd Wasser ein, so daß ich das Boot<br />

immer wieder durch Ausblasen geradelegen muß —<br />

eine schöne Aussicht für die weitere Reise. Und da<br />

versagt auch noch der Kreiselkompaß, d<strong>am</strong>als noch der<br />

einzige Kompaß an Bord. Nur um 100 Grad hatten wir<br />

schon eine ganze Zeitlang falschen Kurs gesteuert. Zum<br />

Glück fand ich aber bald den Fehler und konnte ihn<br />

beseitigen.<br />

Weiter geht’s, wieder ein Trümmerfeld, und darunter<br />

heute zum dritten Male ein leer treibendes Rettungsboot.<br />

Ein Angriff auf einen auf uns zukommenden D<strong>am</strong>pfer<br />

muß ausfallen, weil er im gegebenen Augenblick „zackt“,<br />

d. h. auf feinem Zickzackkurs wieder Kurs ändert.<br />

Anscheinend hat er uns gesehen, er schießt aus einem<br />

Heckgeschütz, aber dorthin, wo wir — — gewesen<br />

waren. Wohl auf seinen Funkspruch hin erscheint nach<br />

zehn Minuten ein Zerstörer, der wie wild in der Gegend<br />

herumfährt und Wasserbomben schmeißt. Wir waren<br />

aber schon ganz woanders und konnten uns die Sache<br />

in Ruhe und mit einiger Schadenfreude durchs Sehrohr<br />

ansehen. Immerhin hatten wir aber auch keinen Erfolg<br />

gehabt, leider. Doch der nächste Tag entschädigt uns.<br />

Nachts sichten wir einen Geleitzug, den wir begleiten.<br />

Um 7 Uhr 37 wird getaucht, „1. Rohr fertig,“ „ist fertig,“<br />

„los!“ 7 Uhr 45 fällt der Torpedoschuß, einige Sekunden<br />

später knallt’s, und ein französischer 5000-Tonnen-<br />

D<strong>am</strong>pfer verabschiedet sich auf Nimmerwiedersehen.<br />

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