Langsdorff, Werner von - U-Boote am Feind (1937) - buddymag.cz

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28.01.2013 Aufrufe

Bestimmungen Sowohl Freilassen wie Aufbringen gestatten. Unter gewöhnlichen Umständen hätte ich mich zu der milderen Auffassung entschlossen. Hier aber lagen die Verhältnisse so, daß ich, um die amerikanischen Gefühle zu schonen, den Passagierdampfer, dessen Staatsangehörigkeit ich wegen der zunehmenden Dunkelheit noch nicht einmal hatte feststellen können, nach Einsicht in die Papiere ungehindert durchlassen wollte. Ich mußte nun ernstlich besorgen, bei allen Beteiligten den Eindruck zu erwecken, als ob die Anwesenheit der amerikanischen Zerstörer mich zur schwächlichen Nachgiebigkeit und zum verzichten auf meine Rechte veranlagte. Ich entschloß mich daher zur Schärfe und hißte, etwa 500 Meter neben „Blommersdyk“ liegend, das Signal „Verlassen Sie das Schiff“. Die Vorbereitungen waren auf „Blommersdyk“ schon in weitgehendstem Maße getroffen. 5 Uhr 45 N. Inzwischen hatten sich auf engem Seeraum außer den beiden Dampfern und U 53 16 amerikanische Zerstörer eingefunden, so daß mit großer Vorficht manövriert werden mußte. Als das Boot von „Blommersdyk“, das den Offizier mit den Papieren gebracht hatte, von mir zum Dampfer zurückgeschleppt wurde, kam U 53 dem amerikanischen Zerstörer 53 so nahe, daß ich mit beiden Maschinen zurückschlagen mußte, um Zusammenstoß zu vermeiden. Wir kamen knapp voreinander klar. Nun fuhr ich zu dem Passagierdampfer, um dessen Papiere einziehen oder ihn, falls er noch kein Boot ausgesetzt hatte, ohne weiteres mit Rücksicht auf die Passagiere zu entlassen. Ich hatte bereits Befehl zu dem Signal ,,You can proceed“ gegeben, als ich erkannte, daß der Dampfer bereits verlassen war und 151

Bestimmungen Sowohl Freilassen wie Aufbringen<br />

gestatten. Unter gewöhnlichen Umständen hätte ich<br />

mich zu der milderen Auffassung entschlossen. Hier<br />

aber lagen die Verhältnisse so, daß ich, um die<br />

<strong>am</strong>erikanischen Gefühle zu schonen, den<br />

Passagierd<strong>am</strong>pfer, dessen Staatsangehörigkeit ich<br />

wegen der zunehmenden Dunkelheit noch nicht einmal<br />

hatte feststellen können, nach Einsicht in die Papiere<br />

ungehindert durchlassen wollte. Ich mußte nun ernstlich<br />

besorgen, bei allen Beteiligten den Eindruck zu<br />

erwecken, als ob die Anwesenheit der <strong>am</strong>erikanischen<br />

Zerstörer mich zur schwächlichen Nachgiebigkeit und<br />

zum verzichten auf meine Rechte veranlagte. Ich<br />

entschloß mich daher zur Schärfe und hißte, etwa 500<br />

Meter neben „Blommersdyk“ liegend, das Signal<br />

„Verlassen Sie das Schiff“. Die Vorbereitungen waren<br />

auf „Blommersdyk“ schon in weitgehendstem Maße<br />

getroffen.<br />

5 Uhr 45 N. Inzwischen hatten sich auf engem<br />

Seeraum außer den beiden D<strong>am</strong>pfern und U 53 16<br />

<strong>am</strong>erikanische Zerstörer eingefunden, so daß mit großer<br />

Vorficht manövriert werden mußte. Als das Boot <strong>von</strong><br />

„Blommersdyk“, das den Offizier mit den Papieren<br />

gebracht hatte, <strong>von</strong> mir zum D<strong>am</strong>pfer zurückgeschleppt<br />

wurde, k<strong>am</strong> U 53 dem <strong>am</strong>erikanischen Zerstörer 53 so<br />

nahe, daß ich mit beiden Maschinen zurückschlagen<br />

mußte, um Zus<strong>am</strong>menstoß zu vermeiden. Wir k<strong>am</strong>en<br />

knapp voreinander klar.<br />

Nun fuhr ich zu dem Passagierd<strong>am</strong>pfer, um dessen<br />

Papiere einziehen oder ihn, falls er noch kein Boot<br />

ausgesetzt hatte, ohne weiteres mit Rücksicht auf die<br />

Passagiere zu entlassen. Ich hatte bereits Befehl zu<br />

dem Signal ,,You can proceed“ gegeben, als ich<br />

erkannte, daß der D<strong>am</strong>pfer bereits verlassen war und<br />

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